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Öffentliche Bücherzelle wird immer häufiger geplündert

Eine beliebte und gut genutzte soziale Institution der Stadt Fulda ist durch rücksichtsloses Verhalten einzelner Nutzer in ihrem Fortbestand bedroht: Die öffentliche Bücherzelle am Rande des Universitätsplatzes nahe des Patronatsbaus wird seit einigen Monaten immer wieder geplündert. Die ehrenamtliche „Patin“ der Bücherzelle hat zunehmend Probleme, die Bestände immer wieder aufzufüllen.

Der „offene Bücherschrank“ in Form der jetzigen Bücherzelle ist ein städtisches Projekt, das 2013 ins Leben gerufen wurde. Es ist eine „kostenlose Bibliothek für alle, die Freude am Lesen haben“, wie es in der Nutzungsordnung heißt. Initiatorin und „Patin“ ist Marita Glaser. Sie berichtet von unzähligen positiven Rückmeldungen auf das Projekt, das es jeder Bürgerin und jedem Bürger ermöglichen will, kostenlos ein Buch zum Lesen mitzunehmen oder eines, das nicht mehr benötigt wird, abzugeben. Bis vor wenigen Monaten war es ein gut funktionierendes Vorzeigeprojekt, auch wenn es vereinzelt einmal Vandalismusschäden gegeben hat.

Seit September 2017 ist jedoch zu beobachten, dass offenbar einzelne Nutzer Bücher in großen Mengen kistenweise abtransportieren, ob zum Verkauf auf dem Flohmarkt oder gar als Heizmaterial, ist unklar. Allerdings konnte bislang niemand dingfest gemacht werden. Die Nutzungsordnung, die ausdrücklich „die Herausnahme größerer Mengen von Büchern wie den gewerblichen Handel mit entnommenen Bänden“ untersagt, wird jedenfalls schamlos ignoriert. Die Stadt Fulda appelliert dringend an alle Bürgerinnen und Bürger, das außergewöhnliche Angebot nicht durch unsoziales Verhalten einzelner kaputtmachen zu lassen. Das Ordnungsamt nimmt Hinweise zu möglichen Tätern entgegen.

Hintergrund: Die umgebaute Telefonzelle am Universitätsplatz/Ecke Schulstraße ist die einzige jederzeit offen zugängliche Bücherzelle in der Stadt. Es gibt jedoch noch weitere Standorte von „offenen Bücherschränken“, die nach dem gleichen Prinzip funktionieren, aber nicht immer zugänglich sind: zum Beispiel in der Passage „Zum halben Mond“ oder am Umweltzentrum in der Johannisau.

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