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Fuldaer Generalvikar besucht Flüchtlingsunterkunft

Die Flüchtlingsunterkunft in der Frankfurter Straße in Fulda wird pädagogisch vom Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa e.V. betreut. Über die Arbeit und das Leben dort informierte sich Generalvikar Professor Dr. Gerhard Stanke bei einem Besuch, begleitet vom Vorsitzenden des regionalen Verbandes, Pfarrer Dr. Dagobert Vonderau, Geschäftsführer Christian Reuter sowie dem Flüchtlings-Beauftragten des Bistums, Franz Josef Meyer. Dabei wurde dem Generalvikar das vom Bistum finanziell unterstützte Medienprojekt „refugee TV“ und dessen Konzeption und Weiterentwicklung vorgestellt.

Geschäftsführer Christian Reuter erläuterte, dass der regionale Caritasverband seit Februar 2015 für die Beratung und Betreuung der Bewohner in der Unterkunft verantwortlich zeichne, in der zurzeit 110 Bewohner, vor allem aus Eritrea, Somalia und anderen afrikanischen Ländern leben. Durch Um- und Ausbau des Dachgeschosses habe der Betreiber zusätzlich Raum geschaffen, in dem auch Familien mit Kindern leben können und es wurde ein Gruppenraum neu integriert. Insgesamt sei eine positive Entwicklung in der Einrichtung zu verzeichnen, so Sozialbetreuer Maximilian Rehwinkel. Der Generalvikar traf im „Familienstock“ mit dem eritreisch-orthodoxen Priester Brhane Tesfau zusammen, der dort mit seiner Familie lebt. Jeden Sonntag von 11.30 bis 13.30 Uhr feiert dieser in der St. Josefs Kirche Fulda Gottesdienst.

Geschäftsführer Christian Reuter informierte, dass durch die Vermittlung des Caritas-Sozialarbeiters David Rübsamen Mitte 2015 der Kontakt zur Fuldaer Medienfirma „filmreflex“ entstanden sei. Gemeinsam habe man das Filmprojekt „refugee TV“ entwickelt, das im Dezember 2015 in der Unterkunft startete. Bis Sommer 2016 seien drei Sendungen von 14 – 28 Minuten Länge zu unterschiedlichen Themen entstanden, in denen Geflüchtete nicht nur mit Regie führten, sondern auch als Moderatoren und Interviewte selbst zur Wort kamen. Die Filme seien dann über YouTube, Facebook, die Mediathek Hessen, den Offenen Kanal Fulda und die Caritas-Homepage publiziert worden. Über das Projekt berichtete nicht nur das Magazin „Printzip“, es wurde auch am Hessentag in Herborn als „Good Practise Projekt“ und am Fachtag Bürgermedien „medien vielfalt integration“ in Stuttgart vorgestellt. Das Ziel, das Geflüchtete Themen der eigenen Fluchterfahrungen und ihrer jetzigen Lebens- und Alltagswelt einbringen, sei erreicht worden, berichtete Andreas Christ von filmreflex medienpädagogik & medienproduktionen. Der Erfolg in der Gemeinschaftsunterkunft Frankfurter Straße habe dazu geführt, in diesem Jahr zwei weitere Sendungen von „refugee TV“ in der Gemeinschaftsunterkunft Blankenau zu produzieren, die ebenfalls vom regionalen Caritasverband betreut werde, so Christian Reuter. Thematisch setze man hier an beim Unterschied zwischen Stadt und Land, der Selbstwahrnehmung und der Stärkung des Selbstbewusstseins. Anhand von Filmsequenzen verdeutlichte Andreas Christ dem Generalvikar die inhaltliche Arbeit.

Für Menschen sei es wichtig, dass sie wahrgenommen und wertgeschätzt würden, betonte Prof. Dr. Gerhard Stanke. Er halte die Finanzierung zur Integration der Geflüchteten in unsere Gesellschaft für sehr wichtig. Dankbar zeigte sich der Kirchenvertreter nicht nur für die Arbeit der Caritas und der Sozialbetreuer, sondern auch für das Engagement in den Gemeinschaftsräumen der GU Frankfurter Straße, in denen es ein Mittwochskaffee und regelmäßige Deutschkurse in Zusammenarbeit mit „Wellcome In!“ gibt. Im Anschluss an das Gespräch besichtigte er weitere Bereiche der Gemeinschaftsunterkunft.

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