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Auszubildende aus Chasseneuil an der Eduard-Stieler-Schule

Am Montag, den 20. November konnte der Schulleiter der Eduard-Stieler-Schule, Jörg Demuth, gemeinsam mit der für die schulische Ausbildung im Friseurhandwerk zuständigen Abteilungsleiterin Anke Bischof eine Gruppe französischer Friseur-Auszubildender begrüßen. Die acht jungen Frauen blieben für insgesamt drei Wochen in Fulda und wurden von drei Lehrerinnen begleitet, die jeweils eine Woche vor Ort blieben. Außerdem blieb eine Sprachlehrerin für eine Woche in Fulda, um mit den acht Französinnen und ihren acht Fuldaer Austausch-Partnerinnen einen Tandem-Sprachkurs von 20 Zeitstunden durchzuführen, wobei die jungen Frauen elementares Wissen in der jeweils anderen Sprache spielerisch, aber in beeindruckender Progression vermittelt bekamen. Dabei wurde immer wieder darauf geachtet, dass sich keine deutschen oder französischen Gruppen bildeten, sondern, dass man sich auf die jeweilige Austauschpartnerin fokussierte. An den Wochenenden wohnten die Gäste auch bei ihren Austauschfamilien, während der Woche in der Jugendherberge. Eine deutsch-französische Sprachbegleiterin stand den jungen Leuten während der gesamten drei Wochen zur Seite. Sie hat sich um die Organisation der Besuche in den Betrieben gekümmert, die Tagesabläufe mit den Mädchen besprochen und viele Probleme gemanagt.

Unter dem Aspekt des europäischen Gedankens wurde darüber hinaus noch ein soziokulturelles Programm geboten, welches unter anderem aus einer Führung durch Fuldas Altstadt, einem Besuch der Gedenkstätte Point Alpha, einer Rhön-Wanderung und einem Besuch der Enzian-Hütte bestand. In der zweiten und dritten Woche befanden sich die jungen Frauen in der Berufsschule und in den jeweiligen Betrieben. Freizeit-Anteile waren ebenfalls eingeplant. Besonders beeindruckend war für die vom Atlantik-Klima verwöhnten Gäste das schneereiche erste Dezember-Wochenende.
Die Initiative für das Austausch-Programm ging von Studienrat Joachim Jost aus, der bereits über langjährige Erfahrungen im französischsprachigen Ausland verfügt. Gemeinsam mit Abteilungsleiterin Anke Bischof stellte man einen Antrag beim Deutsch-Französischen Sekretariat für den Austausch in der beruflichen Bildung, welches dieses Programm finanziell förderte. Jost stellte sich dabei auch immer wieder als Dolmetscher und Begleiter der Gruppe zur Verfügung.

Aus Fulda nehmen die Friseur-Auszubildenden Lea Krattner und Leonie Dücker (Haare und Schönheit), Michelle Schellenberg und Esther Ebama Mumba (Weber & Weber), Leonie Schepp (Frisurenstudio Horas), Lena Schleicher (Haargalerie), Magdalena Stolz (C & C Cutting Crew) sowie Saskia Speicher (Salon di Lorenzi) an dem Austauschprogramm teil. Ein besonderer Dank gilt den genannten Betrieben dafür, dass sie ihren Auszubildenden nicht nur die Möglichkeit gegeben haben, an dem Programm teilzunehmen, sondern auch für praktische Hilfsbereitschaft der jeweiligen Salon-Betreiber, beispielsweise bei Fahrdiensten. Im beruflichen Unterricht und auch bei den Ausflügen wurden die deutschen und französischen Auszubildenden von Oberstudienrätin Anne Dore Staubach-Pfeifer, Fachlehrerin Judith Kremer und Studienrat Ronald Gustke betreut.

Sowohl für die Lehrerinnen als auch für die Auszubildenden interessant ist die unterschiedliche Art der Ausbildung. So erfahren französische Friseure eine zweijährige vollschulische Ausbildung mit Praktikums-Anteilen, wohingegen eine dreijährige Ausbildung im deutschen Friseur-Handwerk dual aufgebaut ist, das heißt mit betrieblichen und schulischen Anteilen.

Für die angehenden jungen Friseurinnen war der erste Teil des Austausches eine wunderbare Erfahrung, konnten sie doch ihren Horizont erweitern, nette Kontakte knüpfen und neue Impulse für ihre Arbeit bekommen, aber auch eine einmalige Chance erhalten, sich persönlich weiter zu entwickeln. Am vergangenen Freitag hieß es nun „Auf Wiedersehen“ zu sagen. Das tat man bei einem gemütlichen Abendessen im Restaurant pura vida und Schulleiter Jörg Demuth resümierte die vergangenen drei Wochen. Um die gesammelten Eindrücke zu vertiefen, wird die deutsche Gruppe der Eduard-Stieler-Schule im März 2018 für drei Wochen zum Gegenbesuch nach Chasseneuil fahren, um das französische Ausbildungssystem und die französische Lebensart kennenzulernen.

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