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Hoffnung durch den Stern von Bethlehem – Bischof Algermissen sandte Sternsinger aus

„Ihr wisst, dass es auch heute im Leben vieler Menschen am hellichten Tag dunkel sein kann – Menschen sind auf der Flucht, verlassen ihr Zuhause, weil dort Krieg ist, haben kein Dach über dem Kopf, sterben vor Hunger. Menschen müssen Kriege, Zerstörung und Krankheiten aushalten.“ Dies sagte Bischof Heinz Josef Algermissen am Freitagmorgen zu mehreren Hundert Jungen und Mädchen im Fuldaer Dom. Die als Sternsinger verkleideten Kinder und Jugendlichen wurden von Algermissen in einem feierlichen Gottesdienst in die Gemeinden ausgesandt. Der Oberhirte betonte, dass es besonders weh tue, wenn Kinder solches ertragen müssten, denen ihre Eltern nicht helfen könnten. „Die entsetzlichen Bilder von kleinen Kindern, die vor Hunger und Elend zum Beispiel in den zerbombten und zerschossenen Städten in Syrien weinen, sind für mich die traurigsten Bilder dieser Welt.“

Ihnen allen wolle Gott mit dem Stern von Bethlehem Hoffnung schenken, hob Algermissen hervor. „Aber nicht nur ihnen, uns allen will der Stern von Bethlehem sagen: Gott ist bei uns, er ist in Jesus Christus in unsere Welt gekommen.“ Der große Gott, der die Welt geschaffen habe, sei selber in diesem armen Kind von Bethlehem ein Mensch geworden, weil er die Menschen gern habe und ihnen nahe sein wolle. „Weihnachten schenkt uns die wunderbare Botschaft: Jesus Christus, das Licht der Welt, macht unser Leben hell – trotz allem. Der Stern von Bethlehem wird zum Hoffnungslicht, das von Gott erzählt – selbst in den Nächten unseres Lebens.“

Der Oberhirte dankte den Kindern und Jugendlichen dafür, dass sie dieses Hoffnungslicht mit dem Segen in die Häuser der Gemeinden bringen wollten. Als Lichtträger seien sie „Missionare dieser guten Botschaft“. Der große Missionar Bonifatius, der im 8. Jahrhundert Deutschland das Evangelium brachte und in der Krypta des Domes sein Grab hat, hätte große Freude an ihnen gehabt, so der Bischof weiter. 300.000 Mädchen und Jungen beteiligten sich Anfang des letzten Jahres an der Sternsingeraktion, zogen von Haus zu Haus, rief Algermissen in Erinnerung. „Viele Menschen im ganzen Land öffnen begeistert ihre Wohnung, ihr Herz und auch ihren Geldbeutel, wenn die Sternsinger an der Haustür schellen, singend Gottes Segen wünschen und um eine Gabe bitten für Kinder in Armut, Krieg und auf der Flucht.“ Anfang 2017 brachten sie mehr als 47 Millionen Euro. Die Aktion „Dreikönigssingen“ sei seit Jahren gleichzeitig die größte Hausbesuchsaktion im Laufe eines Jahres. „Segen bringen – Segen sein“ sei auf dem Plakat der 60. Aktion „Dreikönigssingen 2018“ zu lesen. Es führe einen nach Indien, wo es viele arme, kranke und hungernde Kinder gebe, die nie eine Schule besuchten und wie Sklaven ausgebeutet würden. „Die Kinder dort sind – wie eigentlich weltweit – Opfer und Leidtragende. Das Ergebnis Eurer Sammlung wird direkt an Hilfsprojekte für diese Kinder weitergegeben. Sie hoffen auf Eure Hilfe.“

Zu Beginn seiner Ansprache hatte Bischof Algermissen zu den Kindern gesagt, wenn man in einer klaren Nacht den Sternenhimmel beobachte, könne man etwas von der Größe Gottes spüren, der die Erde als ein Wunderwerk geschaffen habe. Auf einer Schiffsreise vor einigen Jahren habe er bei Nacht auf dem Deck gestanden und zum Sternenhimmel aufgeschaut. „Durch die Sterne konnte ich die Himmelsrichtung erkennen. Jetzt verstand ich, wie Menschen in früheren Zeiten nachts auf die Sterne angewiesen waren, um den richtigen Weg zu finden“, so der Bischof weiter. „Wenn sich dann womöglich Wolken vor die Sterne geschoben hatten und man nicht mehr wusste, wohin es geht – wie richtungslos war man da!“ Die Sterne seien die Hoffnungsfunken gewesen, die den Menschen das Vertrauen schenkten, ihr Ziel zu erreichen.

Auch das Weihnachtsevangelium wisse von einem Stern zu berichten, in der Erzählung von den Weisen aus dem Morgenland, die an diesem Festtag aus dem Evangelium des Matthäus vorgelesen wurde. „Sie berichtet von Männern, die sich mit ihrer Alltagswelt nicht zufrieden geben wollten“, unterstrich Algermissen. Sie hätten sich gesagt: „Es muss etwas Größeres geben, eine geheime Macht, einen Gott, der über allem steht“. So beobachteten sie den Sternenhimmel, und als sie einen ganz besonders verheißungsvollen Stern entdeckt hatten, machten sie sich auf den Weg und folgten ihm. „Dieser Stern aber führte sie zu Jesus, dem Sohn Gottes.“ Er möge diese weisen Männer sehr, sagte der Bischof, denn sie erinnerten ihn daran, dass es gut sei, nach etwas Größerem Ausschau zu halten. „Ich mag sie, weil sie mir zeigen: Du darfst Vertrauen haben. Gott führt dich auf den Wegen deines Lebens.“ Sie erzählten einem, wenn es im Leben dunkel sei, dass Gott für die Menschen wie ein Hoffnungslicht sein wolle. „Deshalb ist ER in Jesus Christus zu uns gekommen.“

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