Logo

Der erste Mensch – Bühnenmonolog nach Albert Camus

Vom Analphabeten zum Nobelpreisträger: Albert Camus hat mit Der erste Mensch ein Werk geschaffen, das zeigt, dass mit Mut, Kraft und Bildung nahezu alles möglich sein kann. Der bekannte Schauspieler Joachim Król präsentiert am 23.01.2018 um 20:00 Uhr den ergreifenden und mitreißenden Bühnenmonolog, der musikalisch vom Orchestre du Soleil abgerundet wird. In Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung dreht sich die Produktion um die zentrale Bedeutung von Bildung und macht darauf aufmerksam, dass die Problematik des Analphabetismus noch immer brandaktuell ist.

Die Schule ein Ort, der einem den Blick auf das Leben öffnet? Ein junger Schüler, für den das Lernen ein wildes Abenteuer ist, bei dem ihm täglich neue Welten erschlossen werden? Der kleine Albert Camus hat das so erlebt. Moderne Bildungspolitiker und Pädagogen müssen sich irritiert die Augen reiben, wenn sie seine Geschichte hören. In einem sensationellen erzählerischen Parforceritt entführt Joachim Król sein Publikum in dieser emotionalen Theaterproduktion als Ich-Erzähler in eine Welt voller Armut, Lebensfreude und „natürlicher Schönheit“. Die Musik des „Orchestre du Soleil“ liefert den mitreißenden Soundtrack zu diesem hochaktuellen Stück über das „Abenteuer Bildung“.

Es ist die Kindheits-Geschichte des Literaturnobelpreisträgers Albert Camus. In dessen autobiografischem Roman „Der erste Mensch“ begibt sich der Protagonist auf die Suche nach seinem Vater, der im Ersten Weltkrieg gefallen ist und den er nie kennengelernt hat. Damit beginnt für den Erzähler eine Reise zurück in seine Kindheit. Er kehrt heim in die Hitze Algiers, in die Armut und die Unschuld.
Er lässt seine Kindheit Revue passieren, beschreibt – so humorvoll wie berührend und in einer Sprache von poetischer Schönheit – die freie Schwerelosigkeit am Strand, in der Sonne, im Meer. Er erinnert sich an die Rebhuhn-Jagd in der Wüste, zu der er mit seinem Onkel oft am frühen Morgen aufbricht – und vor allem: an das Abenteuer Schule, das ihm eine völlig neue Welt eröffnet. Er erzählt von seiner schweigsamen Mutter im Armenviertel Algiers und der dominanten Großmutter, die nur durch die Unterstützung seines Volksschul-Lehrers davon überzeugt werden kann, dass der Junge ins Gymnasium gehört. Dort, „geworfen in eine unbekannte Welt“, der „unschuldigen Welt entrissen“, begreift er, „dass ich alles, was ich wollte, erreichen würde, und dass nichts, was von dieser Welt ist, mir jemals unmöglich sein würde“.

Albert Camus‘ Geschichte, in der ein Mann in einer Familie von Analphabeten aufwächst und am Ende mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet wird, regt zum Nachdenken an und ist nach wie vor absolut aktuell: Mehr als jeder zehnte Berufstätige in Deutschland kann nicht richtig lesen und schreiben. Auch wenn es kaum zu glauben ist, gelten in Deutschland etwa 7,5 Millionen Menschen als sogenannte funktionale Analphabeten. Das heißt, dass sie zwar Buchstaben, Wörter und einzelne Sätze lesen und schreiben, aber kaum einen längeren zusammenhängenden Text verstehen können. Das Bundesbildungsministerium hat aus diesem Anlass die „Nationale Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung (2016 – 2026)“ ins Leben gerufen und fördert innovative Projekte, die auf diese Thematik aufmerksam machen.

Tickets sind erhältlich im Theaterbüro, Schlossstr. 5, Telefon: 0661 102-1483. Online-Buchungen können unter www.eventim.de vorgenommen werden.

Schlosstheater Fulda
23. Januar 2018, 20:00 Uhr

Spieldauer: ca. 2 Stunden inkl. Pause
Tickets: 9 – 24 €

Der erste Mensch
Bühnenmonolog nach Albert Camus

Rezitation Joachim Król

Musik l’Orchestre du Soleil
Kostüme & Bühnenbild,
Textbearbeitung,
Produktion, Inszenierung Martin Mühleis
Lichtdesign Birte Horst
Komposition Christoph Dangelmaier

Categories:

Alle Nachrichten