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Augen zum Strahlen bringen und gleichzeitig Entwicklung fördern – bhvb – Behindertenhilfe Vogelsbergkreis e.V. bietet mit Hilfe der Stiftung Sicherheit im Skisport Freizeit für Mitarbeitende der Werkstätten an

 

 

 

 

 

 

Zweimal pro Saison lädt die „Stiftung für Sicherheit im Skisport“ (SIS) Kinder und Jugendliche von 10 bis 18 Jahren mit geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen zu einer zehntägigen Wintersportfahrt ein. Von 30 Schulen und Werkstätten aus Bayern, Baden-Württemberg und Hessen treffen Bewerbungen ein, pro Gruppe können 50 Teilnehmer mitgenommen werden. Im Ferien- und Bildungszentrum in Siegsdorf haben die Gruppen ein Domizil gefunden, das auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Zum wiederholten Mal konnte Anfang Februar eine Gruppe von Mitarbeitenden der bhvb – Behindertenhilfe Vogelsbergkreis e.V. zehn Tage lang den Spaß im Schnee genießen und sich fühlen wie VIPs, wie Konrad Ortwein und Ebby Schmelzer vom Betreuungsteam der bhvb begeistert berichteten.
„Zehn Mitarbeiter aus unseren beiden Werkstätten in Alsfeld und Herbstein konnten wir in diesem Jahr wieder mitnehmen“, freut sich Ortwein, der schon seit langer Zeit alle zwei Jahre eine Vogelsberger Gruppe begleitet. „Für viele unserer Menschen mit Assistenzbedarf ist es das erste Mal, dass sie überhaupt ihr Elternhaus verlassen und in einen Urlaub fahren“, berichtet er. „Umso spannender ist es dann zu sehen, wie die Menschen mit ihren jeweiligen Besonderheiten auf diese Abwechslung reagieren.“ „Manchmal werden angesichts des Schnees und der Herausforderung auf den Skiern die größten Draufgänger ganz demütig und schüchterne, schweigsame Menschen blühen auf. Es werden in der neuen Umgebung und unter den vielen verschiedenen Eindrücke ganz neue Quellen angezapft und Kompetenzen frei“, so die Erfahrung von Ebby Schmelzer, die voll des Lobes ist für die außergewöhnlich gute Betreuung durch die Berg- und Skiwacht vor Ort: Der Betreuungsschlüssel ist außerordentlich gut, die Tage sind perfekt organisiert – es ist an alles gedacht, so ein Fazit. Auch an die Ausrüstung, die die meisten Teilnehmenden nicht selbst besitzen. „Die Stiftung betreibt hier einen großen Aufwand bei der Suche nach Sponsoren, die zum einen die Projekte mitfinanzieren, die auf diese Weise zweimal im Jahr stattfinden, und die zum anderen gute, passende Winterkleidung zur Verfügung stellen“, so Schmelzer, die sich daran erinnert, mit welcher Freude die mitgereisten aus dem Vogelsberg bei der hochwertigen Auswahl zugriffen.
„Unter den Sponsoren sind viele namhafte Firmen, aber wir haben auf der Liste auch die Namen von Kindern gefunden, die ihr Kommuniongeld für diese gute Sache gegeben haben“, freut sich Schmelzer. Sie findet das ungewöhnlich und wünscht sich, dass alle Sponsoren und Geldgeber sehen könnten, was für ein Strahlen sie damit auf die Gesichter der Menschen mit den verschiedensten Beeinträchtigungen zaubern konnten.
Tagsüber waren die Gruppen unter Anleitung der Profis auf den Langlaufloipen rund um Siegsdorf unterwegs. Je nach ihren Möglichkeiten legten sie auf ihren Skiern 200 Meter oder fünf Kilometer am Tag zurück, konnten aber auch auf Snow Tubes die Pisten erobern. „Manchmal hat das Team der Bergwacht am Wegesrand einen Grill aufgebaut und alle versorgt“, berichtet Schmelzer, die wie ihre mitgereiste Kollegin Juliane Eyl beeindruckt war von dem Engagement, das die Helferinnen und Helfer an den Tag legten.
Neben diesen Aktivitäten war natürlich auch an ein Abendprogramm gedacht: Vom Hüttenabend (mit Selbstbeteiligung) bis zu einem Discoabend, von Kegeln bis zur Fackelwanderung, von einem Hundeschlittenrennen bis hin zu einer Preisübergabe für die beste Gruppe auf der Loipe stand jeden Tag eine witzige und unvergessliche Aktion auf dem Programm, das die Gäste aus Herbstein und Alsfeld sehr genossen.
Vor vielen Jahren war Konrad Ortwein über einen Therapeuten auf das Angebot aufmerksam geworden. „Dass Werkstätten in diese Projekte aufgenommen werden, ist eher selten“, weiß Ortwein. Umso schöner, dass die Vogelsberger mit großer Regelmäßigkeit daran teilnehmen können, einige schon zum wiederholten Mal. „Viele unserer Mitarbeiter, die auch in einer unserer Einrichtungen wohnen, haben über die bhvb die Möglichkeit, im Urlaub zu verreisen. Für Menschen, die noch zuhause sind, bieten sich diese Gelegenheiten manchmal nicht. Genau sie versuchen wir mitzunehmen“, erläutert Ortwein, der auch dem gegenseitigen Kennenlernen und der Teambildung bei einer solchen Auszeit vom Alltag einen großen Stellenwert einräumt.
Viele Aspekte sind es also, die eine Reise wie diese erfüllt. Einer der schönsten davon ist sicherlich, dass sie schlummernde Talente weckt, die Teilnehmenden nachhaltig begeistert und lange für sehr gute Erinnerungen sorgt. „Wir wissen, wie privilegiert wir sind, dass wir unseren Mitarbeitern diese Erfahrungen bieten können,“ so Ortwein, „und wir hoffen, dass das noch lange so bleibt.“

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