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Immer mehr Job-Pendler kommen nach Hessen

Für viele Arbeitnehmer in Hessen gilt immer mehr: Arbeitsort und Wohnort sind nicht identisch und liegen oftmals in unterschiedlichen Bundesländern. Hessen und insbesondere das Rhein-Main-Gebiet sehen sich seit mehreren Jahren mit den Folgen steigender Ein- und Auspendlerzahlen konfrontiert.

Die Konzentration auf die Ballungsräume ist nicht nur eine verkehrstechnische Herausforderung, sondern hat auch Konsequenzen für die Infrastruktur der ländlichen Gebiete, findet Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen:
„Besonders Frankfurt als Verkehrsknotenpunkt mit Bahnhof, Flughafen und Autobahnanbindung hat eine enorme Anziehungskraft auf Unternehmen, die wiederum Beschäftigte suchen. Da Wohnraum knapp und teuer ist, werden Arbeitnehmer mobiler und flexibler. Es ist mehr los auf den Straßen und in den Bahnen. Wohnorte werden teilweise zu Schlafstätten, an denen sonst nicht mehr viel los ist. Gerade für Auszubildende wird es zunehmend schwieriger vom Land in die Stadt zu wechseln, um mit einem Lehrlingsgehalt das Leben zu bestreiten. Die Konsequenz: Gerade in Frankfurt bleiben Ausbildungsplätze unbesetzt.“

Binnen eines Jahres (Stand 30.06.2017)erhöhte sich die Zahl der Einpendler, die in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis stehen, von 353.395 auf 370.985 Menschen. Das waren 5,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. 14,7 Prozent der insgesamt 2.524.156 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort in Hessen kamen so aus einem anderen Bundesland oder dem Ausland.

Die Zahl der Auspendler stieg ebenfalls an: 246.633 Menschen verließen ihren hessischen Wohnort, um außerhalb der Landesgrenze zu arbeiten, 3,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Wohnsitz in Hessen pendelten beruflich mehrheitlich in die benachbarten Bundesländer Baden-Württemberg (58.275), Rheinland-Pfalz (52.660), Nordrhein-Westfalen (45.160) und Bayern (43.570).

Einpendler, die ihre sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Hessen ausüben, kamen überwiegend aus Rheinland-Pfalz (103.789), Bayern (62.528) und Nordrhein-Westfalen (60.402). An vierter Stelle stehen die Einpendler aus Baden-Württemberg (48.867). Wie bereits im letzten Jahr pendeln mehr Hessen nach Baden-Württemberg als umgekehrt. Bei allen anderen Bundesländern weist Hessen hingegen einen Einpendlerüberschuss auf.

Auf den Weg zur Arbeit nach Hessen machen sich besonders Beschäftigte aus der Unternehmensführung und -organisation, dem Bereich Verkehr und Logistik, den Einkaufs-, Vertriebs- und Handelsberufen, dem Finanzdienstleistungssektor sowie aus Informatikberufen. Allein aus diesen Berufsgruppen kamen rund 159.597 Beschäftigte ins Bundesland und machten einen Anteil von 43,0 Prozent aller Einpendler aus.

Mainmetropole auch weiterhin für Job-Pendler attraktiv
Frankfurt war auch 2017 für Pendler attraktiv: Von den insgesamt 564.826 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lebten lediglich 201.970 Personen in der Mainmetropole. Dies entspricht einem Anteil von 35,8 Prozent. Allerdings hat sich die Zahl der Beschäftigten mit Wohnsitz in Frankfurt am Main im Vergleich zum Vorjahr um 5.553 Menschen erhöht.

Woher kommen die Job-Pendler? 263.745 Personen (46,7 Prozent), der mit Abstand größte Teil, kommt aus anderen hessischen Regionen in die Mainmetropole. Im Vorjahr waren es mit 259.391 Berufstätigen noch 47,1 Prozent. 97.014 Menschen (2016: 93.338) arbeiteten in Frankfurt, wohnen aber in einem anderen Bundesland, 1.691 kommen aus dem Ausland (2016: 1.668). Der Anteil an Einpendlern liegt damit bei 64,2 Prozent und ist gegenüber dem Vorjahr (64,4 Prozent) leicht zurückgegangen.
Der Anteil nichthessischer Einpendler an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in das Stadtgebiet Frankfurt ist mit 17,5 Prozent weiterhin deutlich höher als im landesweiten Durchschnitt, der bei 14,7 Prozent liegt.

Rund 363.000 Beschäftigte pendeln regelmäßig zur Arbeit in die Mainmetropole, etwa 8.000 mehr als vor einem Jahr. Ihren Wohnort Frankfurt verlassen 95.074 Berufspendler, um außerhalb der Stadt ihren beruflichen Tätigkeiten nachzugehen. Davon arbeiten 69.651 Menschen in Hessen und 25.423 in einem anderen Bundesland.

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