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Noch 558 Ausbildungsstellen zu besetzen

So komfortabel war die Situation für junge Menschen, die in der Region Hersfeld-Rotenburg eine Ausbildungsstelle suchen, noch nie: Zur „Halbzeit“ des Berufsberatungsjahres sind 558 Ausbildungsplätze in nahezu allen Branchen zu besetzen. 321 Bewerberinnen und Bewerber sind auf der Suche nach einer Stelle. Rein rechnerisch kommen somit auf jeden Ausbildungsstellensuchenden derzeit mehr als 1,7 unbesetzte Lehrstellen; im Hessendurchschnitt ist das Verhältnis dagegen ausgeglichen.
Seit September des vergangenen Jahres haben sich insgesamt 604 junge Frauen und Männer als Bewerberinnen und Bewerber um eine Lehrstelle bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter des Landkreises Hersfeld- Rotenburg gemeldet. Dies waren 9 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
„Erfreulicherweise geht die Schere nicht weiter auseinander. Es ist uns gelungen, die Anzahl der Bewerber auf stabilem Niveau zu halten, während die ohnehin hohe Zahl der Ausbildungsstellen leicht rückläufig war“, erklärte Waldemar Dombrowski, der Leiter der Arbeitsagentur, bei der Konferenz „Ausbildung und Qualifizierung“ in Bad Hersfeld. In diesem Rahmen erörtert die Arbeitsagentur mit ihren lokalen Netzwerkpartnern zweimal im Jahr die aktuelle Lage auf dem Ausbildungsmarkt. Neben der Agentur für Arbeit nahmen die IHK, die Kreishandwerkerschaft, der Landkreis, das Schulamt sowie die Wirtschaftsförderung an der Konferenz teil.
So ist die Zahl der Ausbildungsstellen, die der Arbeitgeberservice der Agentur seit September akquirierte um 59 auf 845 gesunken. Zahlreiche kleinere Betriebe melden ihr Ausbildungsstellen allerdings erst in diesen Wochen. In nahezu allen Bereichen stehen mehr Stellen als Bewerber zur Verfügung. Lediglich im Bereich der Unternehmensorganisation (Büro, Verwaltung etc.) sowie bei Gesundheits- und Erziehungsberufen (Arzt- und Praxishilfe, Körperpflege u.a.) übersteigt die Zahl der Bewerber die der gemeldeten Ausbildungsplätze.
Bisher unbesetzt geblieben sind Ausbildungsstellen in unterschiedlichen Bereichen. Unter anderem werden noch 41 angehende Kaufleute im Einzelhandel gesucht, 24 Fachkräfte Lagerlogistik, 20 Elektroniker/innen Betriebstechnik und 18 Bergbautechnologen.
„Wir gehen davon aus, dass wir den Großteil dieser Ausbildungsstellen bis zum Ende der Sommerferien besetzen können“, waren sich die Netzwerkpartner einig. Erfahrungsgemäß ist der Ausbildungsstellenmarkt bis in den Herbst hinein in Bewegung. Sowohl die Industrie- und Handelskammer als auch die Kreishandwerkerschaft rechnen damit, dass sich die Anzahl der Ausbildungsverträge bis September auf dem Niveau des Vorjahres einpendeln dürfte.
Allmählich kommen auch junge Flüchtlinge immer stärker auf dem Ausbildungsmarkt an. Ende März waren 30 junge Frauen und Männer aus diesem Personenkreis auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Damit hat jeder 20. Bewerber einen Fluchthintergrund. Hier zeigen sich spürbare Erfolge der engagierten Begleitung, Förderung und Qualifizierung durch die regionalen Ausbildungsmarktakteure.
„Um ihren zukünftigen Fachkräftebedarf zu decken und somit auf Dauer wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten die Betriebe in der Region jedes mögliche Potenzial nutzen“, erklärte Agenturleiter Dombrowski. Beispielsweise beweisen viele junge Menschen mit Behinderung im beruflichen Alltag, dass sie einer Berufsausbildung und der anschließenden Tätigkeit gut gewachsen sind. Darüber hinaus können für die Einstellung von schwerbehinderten Bewerberinnen und Bewerbern spezifische Förderleistungen gewährt werden.
Insgesamt wurden von der Berufsberatung seit September mehr als 1.100 junge Menschen im Hinblick auf ihre Schullaufbahn, Studienwahl und ihre Möglichkeiten am Ausbildungsmarkt beraten.
Die beteiligten Institutionen appellierten an die jungen Menschen, die noch nicht bei der Berufsberatung waren, einen Termin – auch gemeinsam mit ihren Eltern – bei der Berufsberatung zu vereinbaren, um die sehr guten Ausbildungschancen zu nutzen.
Dies ist möglich unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 00.
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