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Brücke zwischen Klinikseelsorge und Patienten: 40 Jahre Ökumenischer Besucherkreis am Klinikum Fulda

Seit 40 Jahren engagiert sich der Ökumenische Besucherkreis am Klinikum Fulda ehrenamtlich für die Patientinnen und Patienten. Die Mitglieder des Besucherkreises schenken ihnen ihre Zeit, hören zu, spenden Trost und bieten ihre Unterstützung an. Gefeiert wurde das 40-jährige Bestehen mit einem Ökumenischen Gottesdienst und anschließendem Empfang. Fünf der insgesamt 18 Damen des Ökumenischen Besucherkreises wurden für ihre 40-jährige Zugehörigkeit geehrt.

„Sie leisten Ihren vorzüglichen Dienst im Klinikum Fulda an ihnen fremden Menschen und geben damit ein Beispiel für Mitmenschlichkeit“, bedankte sich Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Vorstandssprecher des Klinikums Fulda, gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen André Eydt, beim anschließenden Empfang. Dr. Menzel zeigte die Anfänge des Besucherkreises auf: Im Jahre 1978 wurde der Ökumenische Besucherkreis durch Dekan Schnath in Absprache mit den Klinikseelsorgern des Klinikums Fulda, Pater Flavian, Gemeindereferentin Johanna Selig und Pfarrerin Sonja Panhoff, ins Leben gerufen. Seitdem leisten die Mitglieder des Besucherkreises ihren wertvollen Dienst im Klinikum. Er dankte den ehrenamtlichen Mitgliedern auch im Namen des Oberbürgermeisters Dr. Heiko Wingenfeld: „Wir sind froh, dass Sie hier für unsere Patientinnen und Patienten da sind und sind Ihnen für Ihre Tätigkeit zu tiefer Dankbarkeit verpflichtet. Der Kreis hat die Jahre überdauert, weil die Mitglieder, die diesen Kreis tragen, engagiert und zuverlässig immer weiter machen“. Menzel weiter: Ich bin sicher mir, dass Sie – sehr verehrte Damen – viel Leid sehen und Sie dieses anschließend selbst für sich verarbeiten müssen. Aber ich bin auch davon überzeugt, dass Ihre Art, Trost zu spenden, auch für Sie eine persönliche Bereicherung darstellt im Bewusstsein, wahre Nächstenliebe gelebt zu haben. Im Namen des Klinikums danke ich Ihnen sehr herzlich für Ihre ehrenamtliche Arbeit.“

Stellvertretend für alle Damen des Kreises galt sein Dank insbesondere den beiden Leiterinnen, der Klinikseelsorgerin Annegret Hart-Laibold sowie Pfarrerin Ulrike Röder. „Der Ökumenische Besucherkreis trägt zu einer Geborgenheit bei, die gerade in einem Haus unserer Größe nicht unmittelbar erwartet wird. Die Bürgerinnen und Bürger der Region erhalten im Klinikum das Gefühl sich sicher zu fühlen, das Gefühl, dass sich jemand um sie kümmert und sich sorgt und ihre Bedürfnisse wahrgenommen werden“, führte Dr. Menzel weiter aus. In all den Jahren war der Ökumenische Besucherkreis auch immer eine Brücke zwischen der Seelsorge und den Patientinnen und Patienten.

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Besucherkreises formulierte der damalige Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Hamberger die Ziele in treffender Weise: „Die Idee war es, für den Patienten einen Besucherkreis zu gründen, in dem Frauen mitmachen, die zuhören können. Das setzt voraus, Zeit zu haben und Zeit geben zu können. Wer glaubt, er könne den Besuchsdienst versehen wie einen Job mit gleitender Arbeitszeit, ist hier fehl am Platz. Die Mitglieder des Besuchsdienstes brauchen den Rhythmus des Herzens und nicht den der Uhr.“ „Treffender als Dr. Hamberger kann man nicht in Worte fassen, wie sich der ökumenische Besucherkreis inhaltlich auch heute noch sieht“, so Menzel.

Aufgaben des Ökumenischen Besucherkreises

Jeden Mittwoch kommen die Damen des Ökumenischen Besuchskreises für fünf Stunden in Klinikum – und das ehrenamtlich. Der Ökumenische Besuchskreis dient der Entlastung sowie Ergänzung der Klinikseelsorge und hat es sich zur Aufgabe gemacht, für kranke Menschen in sozialer und seelsorgerlicher Weise da zu sein. Frauen beider Konfessionen haben es sich zur ehrenamtlichen Aufgabe gemacht, die Patienten und Patientinnen auf den Stationen zu besuchen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, ihnen zu zuhören, da zu sein. Alle Begegnungen und Gespräche werden vertraulich behandelt, die Damen unterliegen der Schweigepflicht. Wenn keine Angehörigen vor Ort sind, bieten sie auch praktische Hilfen an.

Zu den Schwerpunkten des Kreises zählt die Kontaktaufnahme zu schwerkranken Patienten, besonders zu Langzeitpatienten, Alleinstehenden, Auswärtigen sowie Patienten mit wenig oder keinem Besuch. Neben der medizinischen Versorgung eines Patienten sind für die Genesung auch aufmunternde Gespräche, tröstende Worte oder einfach das Zuhören von großer Bedeutung. Dabei gelten Schweigepflicht und Datenschutz als ein fester Grundsatz. Auch Schulungen, insbesondere in der Gesprächsführung, Seminare für Besuchsdienste und Fortbildungsveranstaltungen zu unterschiedlichen Themen, gehören mit zu den Aufgaben des Kreises. Damit ein guter Kontakt zwischen der Stationsleitung und dem Besucherkreis gewährleistet ist, werden die Damen des Ökumenischen Besucherkreises stationsweise eingesetzt.

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