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Wo besonders unterschiedliche Menschen und Stimmen aufeinander treffen Gewaltfreie Kommunikation spielt für die Bahnhofsmissionen eine wichtige Rolle. Caritas und Diakonie boten dazu in Fulda für die freiwilligen Mitarbeiter Fachtag an

Jeder kennt das Problem: Eigentlich spricht man ganz normal miteinander. Dann gibt ein Wort das andere, und plötzlich wird es laut…  Gerade in den Bahnhofsmissionen, wo tagtäglich viele Menschen zusammentreffen, die in Eile sind, Stress haben, Sorgen wälzen, Sucht- und andere Probleme haben, kann es schnell mal zu Missverständnissen und zu Streit kommen.

 

Den Ansatz gewaltfreier Kommunikation zu kennen und zu verinnerlichen, ist womöglich ein gutes Hilfsmittel für Menschen, die freiwillig in den sechs hessischen Bahnhofsmissionen Dienst tun, um für alle Gäste dort Ansprechpartner zu sein. Gewaltfreie Kommunikation ist die Lehre zum wertschätzenden Gespräch, bei dem sich jeder Gehör verschafft, ohne dabei sein Gegenüber „mundtot“ zu machen.

 

Die Landesvertreterinnen der  Bahnhofsmissionen in Darmstadt, Frankfurt, Fulda, Gießen, Bad Hersfeld und Kassel, Daniela Manke (Diözesan-Caritasverband Fulda) und Katharina Alborea (Diakonie Hessen), luden daher kürzlich ihre ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden zum diesjährigen Bahnhofsmissions-Fachtag nach Fulda ins Bonifatiushaus ein: Ein vierköpfiges Team von den Seminargourmets aus Frankfurt bot den rund 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein abwechslungsreiches Programm zum Erlernen und Praktizieren so genannter Gewaltfreier Kommunikation mit Gelegenheit zur Selbstreflexion und zur Anwendung. Dabei ging es zum Beispiel um eine Unterscheidung von Beobachtung und Bewertung, um die Wahrnehmung und Formulierung der eigenen Bedürfnisse, und es ging um die Schulung der interkulturellen Kompetenz.

 

Nach einer Begrüßung durch die Referentinnen Daniela Manke und Katharina Alborea und einem Impuls von Werner Althaus (Orts-Caritas Fulda) führten Iris Bawidamann und Jürgen Engel mit Einstiegsfragen ins Thema ein: Wonach sehnen wir uns eigentlich? Was ist uns wichtig im Umgang mit anderen und uns selbst? Schnell wurde deutlich, dass die Wünsche praktisch aller Menschen doch eigentlich – unabhängig von Herkunft und Kultur – ähnlich sind und sich um Begriffe wie Harmonie, Verständnis und Teilhabe drehen.

 

In den weiteren Übungen des Fachtags ging es nun darum zu verstehen und zu erarbeiten, welche Bedürfnisse hinter welchen Gefühlen stehen, und wie die eigene Wahrnehmung von „Ärger“ doch oft nur ein Platzhalter für Gefühle wie Enttäuschung und Trauer ist. Wichtig dabei, so die Dozenten, sei es, die eigenen Wünsche ruhig deutlich als Bitte auszusprechen, denn  dann ließen sich Missverständnisse und Versäumnisse vermeiden.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verließen den Fachtag am Ende mit dem guten Gefühl, an den eigenen Erwartungen und Gefühlen gearbeitet zu haben und so nochmals für die vielfältige Arbeit in den Bahnhofsmissionen gestärkt zu sein.

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