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Partnerschaft: Smartphones können Beziehung und Privatsphäre gefährden

Ob zur Kommunikation, zu Informationszwecken oder für Unterhaltung – Smartphones machen das Leben bekanntlich leichter. In einer Partnerschaft können sie allerdings schnell zum Streitpunkt werden und die Beziehung stark belasten. Und wenn der Partner oder die Partnerin den Smartphone-Entsperrungscode oder andere Passwörter des jeweils anderen kennt, ist nicht nur die Beziehung, sondern auch die Privatsphäre in Gefahr – so zumindest eine aktuelle Studie von Kaspersky Lab DACH.

Segen und Fluch zugleich

Noch schnell auf dem Weg zum Bahnhof prüfen, ob der Zug Verspätung hat, oder bei Beziehungsfragen Online-Ratgeber durchstöbern, die wie CleverDirekt Antworten auf Fragen in unterschiedlichen Lebensphasen liefern – mit den smarten Mobiltelefonen ist das fast immer und überall möglich. Doch wo das Smartphone einerseits Freund und Helfer ist, kann es andererseits zu einem Störfaktor in der Partnerschaft werden.

Einer Studie der amerikanischen Baylor-University zufolge wird die Harmonie innerhalb einer Beziehung häufig enorm durch das sogenannte Phubbing gestört. Um Phubbing – ein Kofferwort aus „phone“ (kurz für „Telefon“) und „to snub“ („jemanden vor den Kopf stoßen“) – handelt es sich, wenn eine Person durch ständiges Nachsehen und Wischen auf ihrem Smartphone den Partner verunsichert. Mal eben eine WhatsApp-Nachricht beantworten, während der Partner noch spricht – das ist nicht nur unhöflich, sondern kann indirekt auch das Befinden des Partners beeinträchtigen, in schweren Fällen sogar bis hin zu Depressionen, so die Studie. Dieses Verhalten kann nämlich beim Partner ein Gefühl des „Ausgeschlossenseins“ hervorrufen. Experten vergleichen dieses mit körperlichem Schmerz, und sie warnen Paare vor den Konsequenzen dieser Belastung.

Vertrauen ist gut, Kontrolle nicht grundsätzlich besser

Enorm belastend ist es für Paare auch, wenn das Vertrauen innerhalb der Beziehung missbraucht wird. So dürfte es niemandem gefallen, vom Partner online ausspioniert zu werden. Der Studie „Connected Love: Privacy in Relationships and the Boundaries of Personal Space“ von Kaspersky Lab DACH (hier in englischer Sprache nachzulesen) zufolge passiert allerdings in fast jeder dritten Beziehung genau das. Steckt die Beziehung in einer Krise, späht sogar jeder Zweite seinen Partner digital aus. Dabei haben die „Übeltäter“ oft ein leichtes Spiel.

Nach Angaben von Kaspersky Lab soll rund jedes zweite Paar persönliche Passwörter und PINs miteinander austauschen. In jedem vierten Paar wird sogar der Fingerabdruck der Partner jeweils für den Fingerabdrucksensor des anderen hinterlegt. So können beide theoretisch jederzeit auf private Textnachrichten und Dateien zugreifen. Vor diesem Vertrauensbeweis warnen die Experten. Auch wenn man in einer Beziehung gerne alles miteinander teilt, sollte die Privatsphäre des anderen stets respektiert werden.

Wenn es um eine gut funktionierende Beziehung geht, ist Vertrauen gut, Kontrolle allerdings nicht – so wie das Smartphone auch nicht immer der beste Zeitvertreib ist.


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