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Eine Vielfalt, wie man sie selten zu hören bekommt – Gelungenes Lehrerkonzert der städtischen Musikschule

Das traditionelle Lehrerkonzert der Musikschule der Stadt Fulda lockte auch in diesem Jahr zahlreiche Besucher in die Kapelle des Vonderau- Museums. Wie bereits im vorigen Jahr waren auch dieses Mal wieder einige Gäste beteiligt, um bestehenden festen Ensembles die Möglichkeit der Mitwirkung zu bieten. Die sechs beteiligten Lehrkräfte und drei Kammermusikpartner beziehungsweise -partnerinnen erwiesen sich erneut als hervorragende Musiker, die ein vielseitiges und farbiges Programm präsentierten. Von der Barockzeit über einige populäre Titel bis hin zu Eigenkompositionen des Jazzgitarristen George Wagner reichte das Spektrum der Musik – eine Vielfalt, wie man sie selten an einem Abend zu hören bekommt.

Nach der Begrüßung durch Schulleiterin Natalya Oldenburg eröffnete Christina Mackenrodt (Traversflöte) das Programm mit der Fantasie e-Moll für Flöte solo von Georg Philipp Telemann. Eine Besonderheit dieser Musik besteht darin, dass in der einstimmigen Melodie zugleich die Basslinie enthalten ist. Mit sensibler Tongebung und ausgefeilter Phrasierung gelang es der Solistin sehr gut, diese Struktur zu verdeutlichen. Ruhig und kantabel erklang das einleitende Largo, gefolgt vom tänzerischen, an eine Gigue erinnernden Spirituoso und dem eigenwillig synkopierten Allegro. Die sechs Suiten für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach zählen zu den bekanntesten und anspruchsvollsten Werken für dieses Instrument. Johanna Baarlink spielte die sechste Suite in einer Fassung für Viola. Ihr gelang eine hervorragende Interpretation des komplexen Werkes: Lebendig pulsierend, klar artikuliert und mit sparsam eingesetztem Vibrato brachte sie die Charakteristik der unterschiedlichen Tanzsätze prägnant zur Geltung.

Nach der Pause erfreuten Jochen Fuchs (Cello) und Regina Pauls (Klavier) das Publikum mit einer ausdrucksstarken Interpretation des Charakterstücks „Les larmes de Jacqueline“ von Jacques Offenbach. Mit singendem Celloton über weichen Arpeggien des Klaviers gelang ihnen ein überzeugender Spannungsbogen vom verhaltenen c-Moll über einen strahlenden Mittelteil in C-Dur zurück zum anfänglichen Moll. Yúnjing Zhang und Johanna Baarlink widmeten sich vierhändig am Klavier der beliebten Dolly-Suite von Gabriel Fauré. Die beiden Pianistinnen präsentierten das Werk als bunten Bilderbogen von der sanft wiegenden Berceuse über das freche „Monsieur Aoul“ und die verspielte Ketty-Valse bis hin zum temperamentvollen „Le pas espagnol“.

Gut gelaunt und bestens aufeinander eingespielt improvisierten Kurt Adolph (Gitarre) und Götz Ommert (Kontrabass) über „Ain’t Misbehavin‘“ von Fats Waller, „Place du tertre“ von Bireli Lagrene sowie „One note Samba“ von Antonio Carlos Jobin. Mal swingend, mal groovend inspirierten sie einander zu gelungenen Soli und ernteten manchen Zwischenapplaus. Der Schluss des Abends gehörte George Wagner (Gitarre) und Klaus Schenk (Vibraphon), die zunächst drei Eigenkompositionen Wagners spielten. Jazzig in der Harmonik, jedoch klassisch in der Kompositionstechnik erklangen „Green January“, „Zwischenspiel“ und „Paseo“, die jeweils durch Prägnanz der musikalischen Motive und eine phantasievolle, dabei knappe und konzentrierte Ausarbeitung überzeugen konnten. Mit dem originellen Beatles-Medley (arrangiert von George Wagner) für dieselbe Besetzung klang der Abend beschwingt aus.

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