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Pächterpaar der Enzianhütte feiert 30-jähriges Hüttenjubiläum Eine Erfolgsgeschichte auf 760 m Höhe

Das Pächterehepaar Birgit und Georg Koch von der Rhöner Enzianhütte begeht am 2. September sein 30-jähriges Hüttenjubiläum. Aus diesem Anlass feiert die Sektion Fulda des Deutschen Alpenvereins, die Eigentümerin der Enzianhütte ist, am 26. August um 11 Uhr einen Berggottesdienst auf dem Weiherberg. Danach lädt das Pächterehepaar zum Festbetrieb auf die Enzianhütte ein.

Am 2. September 1988 war es, als Georg und Birgit Koch ihre Aufgabe als neue Pächter der Enzianhütte übernahmen. „Anfangs dachten wir: naja, das machen wir jetzt mal zehn Jahre und dann sehen wir weiter.“, blicken die beiden zurück. Das daraus nun 30 Jahre geworden sind und sie damit das halbe Leben der 60-jährigen Enzianhütte entscheidend mitgestaltet haben, daran hätten sie nie gedacht.

Denn die beiden übernahmen die Hütte in schwierigem Fahrwasser: in den 70ziger Jahren machten neue Auflagen und Probleme mit den damaligen Hüttenpächtern ihrem Eigentümer, der DAV Sektion Fulda, schwer zu schaffen. Erst als 1981 das Ehepaar Böge die Pacht der Hütte übernahm, brachen wieder ruhigere Zeiten an. Als diese 1988 krankheitsbedingt die Betreuung der Hütte abgeben mussten, wurde ein neues Pächterehepaar gesucht und schließlich mit Birgit und Georg Koch gefunden.

Und mit dem neuen Pächterpaar begann schließlich auch die heutige Erfolgsgeschichte der Enzianhütte. Als gelernter Metzger und Koch brachte Georg neue Ideen in der Küche ein und kümmerte sich um den Kontakt zu den Gästen, während Birgit die Organisation im Hintergrund übernahm. Ihr Engagement und ihre Gastfreundlichkeit haben dazu beigetragen, dass die Enzianhütte heute ein überregional bekanntes und beliebtes Ausflugsziel in der Rhön ist, die für ihren urigen Charakter geschätzt wird und in der sich die Besucher sehr wohl fühlen. Dazu tragen auch die zahlreichen Umbauten und Erweiterungen der Hütte bei, die das Pächterpaar in Zusammenarbeit mit der DAV Sektion Fulda realisierte. Neben dem Einbau einer neuen Großküche im Jahr 2011 gehört dazu z.B. auch die Renovierung des Biwaks.
„Der Beruf „Hüttenwirt“ ist für unseren Schorsch eine Berufung. Wir sind bis heute sehr froh, dass mit den beiden eine Pächterfamilie Einzug gehalten hatte, die gemeinsam mit uns nicht nur die Enzianhütte partnerschaftlich und mit großem Erfolg weiterentwickelt hat, sondern mit ihrer offenen und gleichzeitig freundlichen Art für eine urige Gastlichkeit steht, wie man sie sonst nur auf den Hütten in den Alpen findet“, resümiert Michael Rutkowski, 1. Vorsitzender der DAV Sektion Fulda.

Jubiläumsfeierlichkeiten am 26. August
Anlässlich des Jubiläums feiert die DAV Sektion Fulda am 26. August einen ökumenischen Berggottesdienst, der von Stadtpfarrer Stefan Buß und Dekan Bengt Seeberg zelebriert wird. Musikalisch begleitet wird der Gottesdienst von der Musikkappelle Kleinlüder. Im Anschluss an den Gottesdienst findet auf der Enzianhütte ein Jubiläumsfest statt, bei dem neben einem Frühschoppen mit den Rückerser Dorfmusikanten ab 15 Uhr auch Hüttenstimmung mit den Mambo KingXs auf dem Programm steht.

Hintergrund – Die Geschichte der Enzianhütte:
Vom Vereinsheim zum beliebten Ausflugsziel – so kann man wohl die über 60-jährige Geschichte der Enzianhütte beschreiben. Denn was 1949 als erste Idee für ein Vereinsheim der Sektion Fulda des Deutschen Alpenvereins und einer kleinen Holzhütte begann, ist heute zu einem der beliebtesten Ausflugsziele in der Rhön mit überregionalem Bekanntheitsgrad geworden.

Das damalige Vorstandsmitglied der DAV Sektion Fulda, Georg Steyer, war es, der nach dem Zweiten Weltkrieg die Sektion maßgeblich wiederaufbaute und die Pläne für eine eigene Vereinshütte vorantrieb. Nach der Nutzung einer bestehenden Hütte auf der Harbacher Hute legte 1949 schließlich der Aufbau einer kleinen, gebrauchten Holzhütte (Baubude) auf dem Weiherberg den Grundstein für die spätere Enzianhütte auf 760 m Höhe. Am Standort des heutigen Biwaks bot die Hütte Platz für 20 Personen. Ihren Namen verdankt sie dem Fund von Enzian während des Aufbaus der Hütte. Doch bei dieser Holzhütte blieb es aus Platzgründen nicht. Und so war am 3. Juni 1951 Baubeginn für die neue Enzianhütte. Die Jungmannenmannschaft des Alpenvereins machte sich mit Schippen, Hacken und Spaten fleißig ans Werk und am 1. Juli 1956 fand schließlich die feierliche Eröffnung der Enzianhütte mit einem Bergfest statt.

Zerreißprobe und Aufschwung
Die Zerreißproben in den 70ziger Jahren führten dann fast dazu, dass sich die DAV Sektion Fulda von der Hütte trennen wollte. Dem stimmten die Sektions-Mitglieder aber nicht zu. Nachdem 1981 ein Notvorstand bestellt wurde und mit dem Ehepaar Böge neue Pächter gefunden waren, zog schließlich wieder Leben in die Hütte ein. 1987 erkennt dann der DAV-Hauptverband in München die Enzianhütte offiziell als Mittelgebirgshütte an.
Als 1988 Birgit und Georg Koch das Ruder übernahmen, begann endgültig die Erfolgsgeschichte der Enzianhütte. Gemeinsam mit der DAV Sektion Fulda entwickelten die beiden die Enzianhütte immer weiter, renovierten sie und erweiterten ihre Angebote. Neben der beliebten Sonnenterasse mit einem Blick weit über das Rhöner Land ist sie vor allem auch für ihr zünftiges Speisenangebot bekannt.

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