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Kerzeller Weihnachtsbäume für Kenia

Eichenzell-Kerzell. Der alljährliche Weihnachtsbaumverkauf in Kerzell geriet auch in diesem Jahr wieder zu einem vollen Erfolg: ein gut angenommenes Frühstücksbüfett, etwa 300 verkaufte Mittagessen, viele Weihnachtsplätzchen und Kuchenstücke, ungezählte Liter Glühwein, kleine liebevoll gebastelte Weihnachtspräsente und natürlich rund 400 verkaufte Weihnachtsbäume fanden am vergangenen Samstag in Kerzell ihre Abnehmer und ließen die Herzen des Kerzeller Weihnachtsbaumteams höher schlagen. Der Erlös, der in den nächsten Tagen noch genauer berechnet wird, geht wie in jedem Jahr nach Kenia. Dort unterstützt das Kerzeller Weihnachtsbaumteam seit 1993 Hilfsprojekte für Straßenkinder und Slumbewohner.
Quasi als privater Gast in Kerzell dabei: Landrat Bernd Woide, der zum wiederholten Male dem Kerzeller Weihnachtsbaumteam einen Besuch abstattete. In vielen Einzelgesprächen informierte sich der Landrat über das mittlerweile mehr als 15 Jahre andauernde Engagement des Weihnachtsbaumteams und lobte die ehrenamtliche Tätigkeit. Joseph Reith, Kerzeller Urgestein und heute in Hattenhof wohnend, hatte zwischen 1978 und 1997 in Kenia als Entwicklungshelfer gelebt und dort die Arbeit des niederländischen Paters Hans Burgman kennen gelernt. Seitdem unterstützt Reith dessen Kampf gegen Armut und Hunger im ost-afrikanischen Land: Unzureichende Hütten, eine einzige Latrine für etwa 100 Menschen, Hungernde, allein gelassene Alte und Kranke, etwa 3.000 Straßenkinder, Mädchen auf dem Babystrich, Aidskranke und Aidswaisen sowie in den letzten Jahren vermehrt so genannte Kindersoldaten sind die Kennzeichen dieser Region.

Jedes Plätzchen, jeder Teller Suppe, der in Kerzell beim Weihnachtsbaumverkauf verzehrt wird, helfe, die aus unserer Sicht unbeschreibliche Not in den Slums Kenias zu lindern, betont Joseph Reith. Denn jeder eingenommene Cent fließt ohne Abzug von Verwaltungskosten oder Ähnlichem direkt nach Afrika. Längst ist der Weihnachtsbaumverkauf auch eines von vielen Dorffesten in Kerzell geworden, bei dem ein Teil der Dorfbewohner bei der Vorbereitung und Durchführung engagiert ist, während der andere Teil nach besten Kräften dazu beiträgt, Glühwein, Weihnachtsgebäck und natürlich Weihnachtsbäume zu erwerben – alles für Kenia, wie es in Kerzell heißt. Landrat Bernd Woide versprach bei seinem Abschied beeindruckt, spätestens im nächsten Jahr wiederzukommen. Die Kerzeller werden es gern gehört haben, zumal der Landrat ankündigte prüfen zu wollen, ob der Landkreis dem Verein bei geplanten Maßnahmen helfen könne.

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