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„Konjunktur weiter hohem Niveau“ – Konjunkturbericht der IHK Fulda

„Die Konjunktur in Osthessen bleibt weiter auf hohem Niveau, die Dynamik hat allerdings nachgelassen“, kommentiert Stefan Schunck, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Fulda die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage seiner IHK.

Eine gute derzeitige Geschäftslage verzeichnen rund 50 Prozent der Unternehmen, das sind 5,6 Prozentpunkte weniger als in der Mai-Umfrage. Dafür ist die Zahl der Betriebe mit aktuell befriedigendem Geschäftsverlauf von 38,2 auf 46,3 Prozent gestiegen. Von einer schlechten derzeitigen Situation sprechen lediglich rund 3,7 Prozent der befragten Firmen.
Bei der Einschätzung der zukünftigen Lage wird Zurückhaltung deutlich. Nahezu dreiviertel der Unternehmen gehen von einer gleichbleibenden Geschäftslage aus (Frühsommer: 68,3%), eine günstigere Entwicklung erwarten rund 20 Prozent der Unternehmen. In der Umfrage vom Mai 2018 lag dieser Anteil noch bei 30 Prozent.
Im Ergebnis ist der Geschäftsklimaindex, der sich aus der Bewertung der derzeitigen und der Einschätzung der zukünftigen Geschäftslage zusammensetzt, mit 128,8 Punkten gegenüber der Mai-Umfrage (139 Punkte) zurückgegangen. Er liegt aber immer noch deutlich über dem Vorjahresniveau.

Diese Einschätzung wird von allen Branchen geteilt.

Jeweils rund 50 Prozent der Industriebetriebe berichten von einer guten (Mai 2018: 70 Prozent) bzw. befriedigenden Geschäftslage (Mai: 23,3 Prozent), sodass hier von hoher Zufriedenheit gesprochen werden kann.
Die große Mehrheit der Unternehmen (87 Prozent) rechnet auch in den kommenden Monaten mit einer eher gleichbleibenden geschäftlichen Entwicklung, weiteres Wachstum erwarten 13 Prozent. (Mai: 33 Prozent)

Im Handel ist die Zahl der Firmen mit guter derzeitiger Situation im Vergleich zur Mai-Umfrage mit etwa 40 Prozent nahezu konstant geblieben. Für die kommenden Monate erwarten ebenfalls 40 Prozent dieser Unternehmen eine eher günstigere und 48 Prozent eine in etwa gleichbleibende Geschäftslage (Mai: 68 Prozent). Von rückläufigen Umsätzen und Erträgen in den kommenden Monaten gehen 13 Prozent der Handelsunternehmen aus.

Und auch im Dienstleitungssektor bleiben die Einschätzungen der Befragten weiter positiv. 60 Prozent berichten von einer guten und 36 Prozent von einer befriedigenden aktuellen Situation. In den kommenden Monaten erwarten 84 Prozent eine etwa konstante Geschäftslage, jeweils 8 Prozent gehen von einer günstigeren oder ungünstigeren Entwicklung aus.

Ein Blick auf die Größenklassen zeigt, dass bei den Unternehmen bis zu 200 Mitarbeitern die aktuelle Geschäftslage leicht unterdurchschnittlich, bei den größeren Firmen hingegen überdurchschnittlich eingestuft wird. Gleichzeitig erwarten die kleineren Unternehmen in den kommenden Monaten eher eine günstigere Entwicklung als die größeren Unternehmen im IHK-Bezirk. Ein Grund hierfür könnte sein, dass die kleineren Unternehmen weniger exportabhängig und daher weniger von den weltwirtschaftlichen Turbulenzen betroffen sind.

Die Investitionsbereitschaft ist nach wie vor hoch. Lediglich 12 Prozent der Unternehmen gehen von nachlassenden Investitionen aus, über die Hälfte von etwa gleichen Investitionsausgaben und bei über einem Drittel der Firmen sind steigende Investitionstätigkeiten geplant.

Die Situation auf dem Arbeitsmarkt dürfte auch in den kommenden Monaten weiter stabil bleiben. Laut der Umfrage beabsichtigen 24 Prozent der Betriebe in naher Zukunft mehr Mitarbeiter einzustellen. Bei rund 65 Prozent wird die Beschäftigtenzahl konstant bleiben. Lediglich 11 Prozent rechnen mit einer rückläufigen Arbeitnehmerzahl.

Über 70 Prozent der Unternehmen schätzen aktuell den Fachkräftemangel als größtes Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung ein, gefolgt von den unsicheren politischen Rahmenbedingungen.

„Auch in Osthessen bewegen wir uns weiter auf hohem konjunkturellem Niveau, müssen aber damit rechnen, dass der Aufwärtstrend in den kommenden Monaten nachlassen wird. Gründe hierfür liegen sicherlich in den weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen von der US-Handelspolitik bis hin zum Brexit. Aber auch der spürbare Fachkräftemangel in der Region als Konsequenz der Vollbeschäftigung bei uns kann eine Wachstumsbremse werden“, fasst Stefan Schunck die Ergebnisse der aktuellen Umfrage zusammen.

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