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Wenn Leben ohne Unterstützung nicht mehr möglich ist – Treffpunkt Gesundheit beginnt 2019 mit Vortrag zur Pflegebedürftigkeit

Der erste Beitrag 2019 der Vortragsreihe „Treffpunkt Gesundheit“ am Krankenhaus Eichhof in Lauterbach stand im Zeichen des gesellschaftlich brisanten Themas „Pflege“. Serpil Memic, Pflegedienstleitung der Sozialstation Eichhof, eine Einrichtung der Eichhof-Stiftung Lauterbach, befasste sich mit dem Thema „Pflegebedürftigkeit – Was nun?“

Viele Menschen wünschen sich lange, unabhängig zu Hause zu leben. Krankheit, Behinderung oder Alter können die Selbstbestimmung in den eigenen vier Wänden erschweren. Die Pflegedienstleitung der Sozialstation Eichhof, mit Außenstandorten in Wartenberg, Schlitz und Schwalmtal widmete sich in ihrem Vortrag zunächst der gesetzlichen Definition „Pflegebedürftigkeit“, ehe sie Auskunft zu Beratung und Information gab. „Haus- und Fachärzte, Kliniken, Kranken- bzw. Pflegekassen können Betroffene und ihre Angehörigen genauso unterstützen, wie Sozialdienste, Pflegestützpunkte oder kommunale Beratungsstellen“, informierte Memic die zahlreich erschienen Zuhörer.
Einen besonderen Schwerpunkt widmete die Pflegeexpertin der Pflege zu Hause. Gibt es Angehörige, die die Betreuung übernehmen, wie ist die berufliche Situation und vor allem: Wie ist die finanzielle Lage? All diese Fragen kamen ebenso zur Sprache, wie die häuslichen Parameter. Sind Wohnung oder Haus passend für den Pflegefall, gibt es Barrieren und wie sieht es mit der Sicherheit, zum Beispiel bei Demenzpatienten, aus? Die Pflegedienstleitung gab darüber hinaus wichtige Informationen zur Verbesserung des Wohnumfeldes und damit verbundener Zuschüsse sowie zu durchdachten Wohnraumgestaltungen für eine optimale Versorgung.

Die Feststellung des Pflegegrades, welche Anträge bei der Pflegekasse gestellt werden müssen, wie lange die Bearbeitungsdauer ist und wer die Begutachtung vornimmt, all das fand Berücksichtigung in dem Vortrag. „Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) stellt die Pflegebedürftigkeit fest und bestimmt anhand von sechs klar definierten Modulen, wie zum Beispiel Mobilität, kognitive und kommunikative Fähigkeiten und Bewältigung von oder selbstständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen, den Pflegegrad“, so Serpil Memic.

Eine Übersicht über Geld- und Sachleistung, welche Möglichkeiten der Pflege in den eigenen vier Wänden, beispielsweise mittels Einsatz eines ambulanten Pflegedienstes, möglich sind, welche Hilfsmittel es gibt und wo sie beantragt werden, wurden ebenfalls erörtert. Serpil Memic hatte sich intensiv vorbereitet und beantwortete viele Detailfragen aus dem Publikum.

Im letzten Teil ihres Vortrages ging die Pflegedienstleitung der Sozialstation Eichhof auf wichtige gesetzliche Grundlagen, wie Betreuungs- und Vorsorgevollmacht sowie Patientenverfügung ein und empfahl die rechtzeitige rechtlich bindende Vorsorge, „damit der Wille des Betroffenen im Ernstfall auch umgesetzt werden kann.“

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