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Mundhygiene bei Pflegebedürftigen – AOK Hessen zum „Tag des Zahnschmerzes“ am kommenden Samstag

Wenn Menschen pflegebedürftig werden, gerät die Zahnpflege manchmal aus dem Blick. Doch Mundgesundheit bedeutet auch ein Stück Lebensqualität. Um sie zu erhalten, benötigen Pflegebedürftige oft Unterstützung. Soweit sie das können, sollten sie jedoch selbst bei der Zahnreinigung mithelfen, meint die AOK Hessen.

Nur mit gesunden Zähnen und gut gepflegtem Zahnersatz können Senioren problemlos essen, schmerzfrei kauen und sich verständlich artikulieren. Außerdem betreffen Erkrankungen wie Karies oder Parodontitis nicht nur den Mund. Sie haben auch negative Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit. Herz-Kreislauf-Probleme können aus Zahnerkrankungen entstehen, wenn Bakterien aus der Mundhöhle in den Kreislauf gelangen. Zudem beeinflussen schlechte Mundverhältnisse die Blutzuckerwerte bei Diabetes.

 

Karies durch Arzneien

Älteren Menschen fällt es oft zunehmend schwer, Zähne und Zahnersatz gut zu reinigen, weil feinmotorische Fähigkeiten oder Sehkraft nachlassen. Viele Medikamente – zum Beispiel gegen Diabetes, Bluthochdruck, Demenz, Rheuma oder Schmerzen – wirken sich negativ auf die Mundgesundheit aus. Sie führen etwa zu einem verminderten Speichelfluss, wodurch das Risiko für Karies steigt – und somit für starke Zahnschmerzen. Nach einem Schlaganfall zum Beispiel sind möglicherweise die Beweglichkeit und das Schlucken beeinträchtigt.

 

Gymnastik für den Kauapparat

Am besten achtet man auf einen abwechslungsreichen Speiseplan, der wenig Süßes und Saures enthält, dafür mehr Milchprodukte, die Kalzium liefern, ein Baustoff für Knochen und Zähne. Zucker – oft auch versteckt in salzigen Lebensmitteln – schädigt die Zähne, während saure Lebensmittel – wie Obst und Fruchtsäfte – auf Dauer den Zahnschmelz anlösen. Außerdem sollten die Mahlzeiten erst püriert werden, wenn es wirklich notwendig ist, denn feste Nahrung ist Gymnastik für den Kauapparat. Der Speichelfluss wird durch das Kauen gefördert, Zähne und Zahnfleisch werden gekräftigt. Zahnbürsten mit einem verstärkten Griff können Menschen mit Problemen bei der Feinmotorik das Putzen erleichtern. Die Zahnpasta sollte in jedem Fall Fluorid enthalten, denn durch die Mundtrockenheit kann schneller Karies entstehen. Bei älteren Menschen ist die Reinigung der Zahnzwischenräume, zum Beispiel mit Zahnseide, noch wichtiger als bei jüngeren, weil die Lücken zwischen den Zähnen durch den Rückgang des Zahnfleisches größer werden und dort häufig Speisereste hängenbleiben.

 

Die Dritten rausnehmen

Pflegende, die einen Angehörigen bei der Zahnreinigung unterstützen, sollten Folgendes beachten: Immer Einmalhandschuhe tragen, um eine Übertragung von Bakterien zu vermeiden. Des weiteren sich hinter den Pflegebedürftigen stellen, seinen Kopf und Unterkiefer mit einem Arm festhalten. Bei Bettlägerigkeit ist es sinnvoll, sich auf die Bettkante zu setzen, hinter die zu pflegende Person. Um den Mund offen zu halten, kann eine Mundstütze oder ein halbierter Flaschenkorken zwischen die obere und untere Zahnreihe gelegt werden. Herausnehmbarer Zahnersatz ist auf jeden Fall zu entfernen, da er separat gereinigt werden.

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