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Kooperation mit DITIB: „Verlängerung einer unbefriedigenden Hängepartie“

Mit Verwunderung reagiert der Verband Bildung und Erziehung (VBE)
Hessen auf die heutige Ankündigung des Hessischen Kultusministers, dass
„DITIB HESSEN“ bis zum Jahresende die Möglichkeit bekommt, die bereits
abgegebene Stellungnahme bezüglich des Nachweises der Unabhängigkeit
von der türkischen Religionsbehörde nachzubessern.
DITIB hatte bereits Zeit genug
„Wenn Kultusminister Lorz feststellt, dass weiterhin deutliche Zweifel an der
grundsätzlichen Eignung von DITIB Hessen als Kooperationspartner für
einen bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht (IRU) bestehen,
dann lässt das aus unserer Sicht nur den Schluss zu, dass die Kooperation
zu beenden ist“, fordert Stefan Wesselmann, Landesvorsitzender des VBE
Hessen, endlich Konsequenzen ein, vor allem mit Blick auf die Tatsache,
dass für die Stellungnahme bereits ein Jahr Zeit gewährt wurde. „Ein
weiteres Jahr Ungewissheit ist für die betroffenen Lehrkräfte und für
diejenigen, die derzeit als Lehrkräfte für den islamischen Religionsunterricht
ausgebildet werden, schlicht eine Zumutung“, so Wesselmann, der den
Aufschub als „Verlängerung einer unbefriedigenden Hängepartie“
bezeichnete.
VBE befürwortet IRU grundsätzlich
Der VBE Hessen betont in dem Zusammenhang noch einmal deutlich, dass
er die Einführung des islamischen Religionsunterrichts grundsätzlich für
richtig hält. „Es muss aber auch sichergestellt werden, dass dieser
vollständig auf dem Boden unseres Grundgesetzes und unserer Verfassung,
ohne jegliche Einflussnahme des türkischen Staates stattfindet“, betonte der
VBE-Landesvorsitzende. „Es ist gut, dass der Unterricht ausschließlich von
Lehrkräften des Landes Hessen erteilt wird, die auf Grundgesetz und
Verfassung ihren Diensteid geleistet haben. Es muss aber auch
ausgeschlossen werden, dass über Schulungen und Fortbildungen, zu denen
DITIB die Lehrkräfte lädt, quasi durch die Hintertür Einfluss im Sinne der
Interessen des türkischen Staates genommen werde.“
VBE hält alternatives Angebot für sinnvoll
Die Erprobung eines neuen religiösen Unterrichtsangebotes für Schülerinnen
und Schüler muslimischen Glaubens wird vom VBE Hessen grundsätzlich
begrüßt. „Auch wenn wir die Einzelheiten noch nicht kennen und daher auch
nicht bewerten können, ist es auf jeden Fall sinnvoll, ein alternatives Angebot
in alleiniger staatlicher Verantwortung zu konzipieren und erproben“, sagte
der VBE-Landesvorsitzende zur Ankündigung des Ministers, ab Sommer ein
Angebot für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 zu unterbreiten, die bis
zur Klasse 6 den islamischen Religionsunterricht besucht haben. „Spannend
wird dabei nicht nur die konkrete Ausgestaltung sein, sondern vor allem auch
die Frage, wie dieser Unterricht von den Jugendlichen angenommen wird“,
so Wesselmann abschließend.

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