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Viele Hessinnen lassen Mammografie bleiben – AOK-Auswertung: Auch Verzicht beim Darmkrebs-Screening

AOK-Zahlen aus Hessen zeigen deutlich: Maßnahmen zur Früherkennung werden nicht regelmäßig genutzt. Das beruht teilweise auf einer bewussten, informierten Entscheidung zum Beispiel gegen die Mammografie. Es gibt aber auch Defizite bei der Aufklärung.

AOK-Zahlen aus Hessen zeigen deutlich: Maßnahmen zur Früherkennung werden nicht regelmäßig genutzt. Das beruht teilweise auf einer bewussten, informierten Entscheidung zum Beispiel gegen die Mammografie. Es gibt aber auch Defizite bei der Aufklärung.

Erstmals wurden Teilnahmeraten in einem sehr großen Zeitintervall ausgewertet. Von 2007 bis 2009 haben sich insgesamt 46 Prozent der hessischen Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren nicht einer Mammografie unterzogen. Der Anteil dieser Gruppe sank von 2014 bis 2016 allerdings leicht auf 42 Prozent. Die bundesweiten Zahlen zeichnen ein ähnliches Bild1.

Von 21 Prozent der hessischen Bevölkerung ab 60 Jahren wird das Darmkrebs-Screening nicht genutzt. Es kann ab 50 Jahren von Männern und Frauen in Anspruch genommen werden, beinhaltet einen Stuhltest oder eine Beratung. Ab 55 Jahren sind im Abstand von zehn Jahren zwei Koloskopien möglich. Eine neue Regelung gibt es am 1. Juli 2019: Männer haben dann schon ab 50 Jahren diesen Anspruch.

Für die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs wurde das Jahr 2016 herangezogen. 49 Prozent der AOK-versicherten Frauen in Hessen im Alter von 20 bis 49 Jahren haben darauf verzichtet. 

Die Gründe hierfür sind vielfältig und wurden in einer bundesweiten Befragung2eruiert. So gibt jede fünfte Frau, die nach eigenen Angaben nicht zur Mammografie gegangen ist, grundsätzliche Ablehnung als Grund an. Allerdings wird durch dieses Ergebnis auch verdeutlicht, dass sich immer noch zahlreiche Menschen nicht mit dem Thema Früherkennung beschäftigen oder entsprechend aufgeklärt sind. 

Bundesweit: 44 Prozent verzichteten 2007-2009, 39 Prozent waren es 2014-2016

Durch Forsa im Auftrag des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO); 2.000 Befragte

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