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Der Arbeitsmarkt im April Stabiler Start ins zweite Quartal

Der hessische Arbeitsmarkt startete zuversichtlich in das zweite Quartal 2019: rückläufige Arbeitslosenzahlen, ein konstanter Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung und eine beständige Arbeitskräftenachfrage prägten den abgelaufenen Berichtsmonat. Mit rund 148.450 arbeitslosen Frauen und Männern wurde der niedrigste Monatswert in einem April seit 1992 erreicht.  

Dr. Bettina Wolf, Geschäftsführerin Operativ der Regionaldirektion Hessen, sieht den hessischen Arbeitsmarkt weiterhin in einer stabilen Verfassung: „Der Rückgang der Arbeitslosigkeit in Hessen wird derzeit in erster Linie durch den Rechtskreis SGB II getragen. Der Arbeitsmarkt zeigt sich nach wie vor auch für langzeitarbeitslose Menschen aufnahmefähig. Ausbildung und Qualifizierung sind dabei wichtige Stellschrauben, um die Chancen für den Einzelnen zu erhöhen.“ Die Agenturen und Jobcenter in Hessen sind auf dem richtigen Weg, sagt Wolf: „Wir möchten die Potentiale der Menschen mit den richtigen und passgenauen Qualifizierungen ausbauen und sie so fit wie möglich für den Arbeitsmarkt machen. Die Nachfrage der Betriebe nach Arbeitskräften ist weiterhin hoch. Wer jetzt seine Chance ergreifen möchte, hat gute Ausgangsbedingungen“. 

Ausbildungsmarkt: Chancen für Bewerberinnen und Bewerber stehen gut Die Aussichten einen Ausbildungsplatz zu finden, sind in Hessen günstig. Derzeit gibt es noch rund 17.880 unbesetzte betriebliche Ausbildungsplätze. Etwa 18.140 Jugendliche sind noch auf der Suche. „Wer mobil und motiviert ist, hat als Ausbildungsplatzsuchender gute Aussichten seinen Wunschberuf zu erlernen. Der deutliche Anstieg der Bewerberinnen und Bewerber ist zu einem großen Teil auf junge Menschen mit Fluchthintergrund zurückzuführen. Sie streben nach Integrationskursen und Schulbesuch immer stärker auf den Ausbildungsmarkt zu“, so Wolf.  Deutlich mehr Bewerberinnen und Bewerber (+2,9 Prozent) als noch im Vorjahresmonat haben sich bisher bei den Agenturen für Arbeit in Hessen gemeldet. Insgesamt 34.202 Interessenten für einen Ausbildungsplatz wurden bisher betreut. Davon haben 2.665 Jugendliche einen Fluchthintergrund.Die Zahl der gemeldeten betrieblichen Stellen liegt mit 31.801 um 517 (-1,6 Prozent) niedriger als im letzten Jahr.  

Arbeitslosigkeit in Hessen: Entwicklung im April Im April 2019 waren insgesamt 148.449 Frauen und Männer in Hessen arbeitslos gemeldet. Das waren 3.230 Menschen weniger (-2,1 Prozent) als im März und 9.411 weniger (-6,0 Prozent) als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Im April 2018 lag die Quote noch bei 4,7 Prozent. Saisonbereinigt ging die Zahl gegenüber dem Vormonat um 1.000 Personen zurück, zum Vorjahr war es ein Rückgang um -9.000 Personen. Der Rückgang der Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat und dem Vorjahr betraf alle betrachteten Personengruppen:Veränderungen zum Vormonat: Jugendliche unter 25 Jahren: -5,1 Prozent; Männer: -2,8 Prozent; Ausländer: -2,2 Prozent; Menschen ab 50 Jahren: -1,9 Prozent; Langzeitarbeitslose: -1,8 Prozent; Frauen: -1,2 Prozent; Veränderungen zum Vorjahr: Langzeitarbeitslose: -14,1 Prozent; Frauen: -7,3 Prozent; Menschen ab 50 Jahre: -5,9 Prozent; Jugendliche unter 25 Jahren: -5,0 Prozent; Männer: -4,8 Prozent und Ausländer: -4,4 Prozent. Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, belief sich im April 2019 auf 215.127 Personen. Das waren rund 8.500 weniger (-3,8 Prozent) als vor einem Jahr.  

Entwicklung in den Rechtskreisen: Deutlicher Rückgang im Rechtskreis SGB II Im Vorjahresvergleich wurde der Rückgang der Arbeitslosigkeit ausschließlich durch den Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) getragen (-9,6 Prozent), während die Arbeitslosigkeit im SGB III (Arbeitslosenversicherung) mit +1,3 Prozent zum zweiten Mal in Folge anstieg. Der Frühjahrsaufschwung setzte sich im April weiter fort und sorgte für einen stärkeren Rückgang der Zahlen gegenüber dem Vormonat in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) SGB III -3,7 Prozent, SGB II -1,3 Prozent.Insgesamt zählten im April 35,8 Prozent (53.117) aller Arbeitslosen in Hessen zum Rechtskreis SGB III. 64,2 Prozent (95.332) waren dem Rechtskreis SGB II zugeordnet. 

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Zahl der Beschäftigten wächst weiter Der hochgerechnete, vorläufige Wert der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung für Februar 2019 belief sich auf ca. 2.622.400. Mit einem Anstieg um +2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr liegt Hessen somit weiterhin über dem Niveau des Bundes (+2,1 Prozent). Der Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zeigte sich in allen Wirtschaftszweigen, lediglich die Arbeitsnehmerüberlassung weist mit -5,6 Prozent deutliche Rückgänge auf.  

Offene Stellen: Monatliche Stellenzugänge weiter rückläufig Im April 2019 waren bei den hessischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 55.376 offene Stellen gemeldet. Das waren lediglich 304 Stellen (+0,6 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Der Stellenzugang lag im April mit 12.461 (-3,3 Prozent) unter dem Niveau des Vorjahres. 

Regionen: Arbeitslosenquote bei Hälfte aller Kreise unter Vier Prozent Aktuell weisen 13 der 26 hessischen Kreise eine Arbeitslosenquote unter 4,0 Prozent auf. Der Landkreis Fulda liegt mit einer Quote von 2,7 Prozent im Hessenvergleich am niedrigsten. Unter der Vier-Prozent-Marke lagen die Landkreise Kassel, Waldeck-Frankenberg, Schwalm-Eder, Hersfeld-Rotenburg, Marburg-Biedenkopf, Vogelsberg, Wetterau, Hochtaunus, Rheingau-Taunus, Main-Taunus, Kreis Offenbach und der Kreis Bergstraße. Die höchste Arbeitslosenquote gab es mit 8,8 Prozent in der Stadt Offenbach.Den deutlichsten Rückgang der Arbeitslosenzahlen zum Vorjahr gab es im Schwalm-Eder-Kreis (-12,9 Prozent).  Die Arbeitslosenquoten der Regierungsbezirke Kassel, Gießen und Darmstadt verteilten sich wie folgt: Kassel: 4,0 Prozent, Gießen: 4,4 Prozent, Darmstadt: 4,5 Prozent.  

Flüchtlinge: 10,7 Prozent aller Arbeitslosen in Hessen haben Fluchthintergrund Im April 2019 waren 15.922 Menschen mit einem Fluchthintergrund arbeitslos gemeldet. Das waren rund +400 Menschen mehr als noch vor einem Jahr. 37.516 Personen waren im März arbeitsuchend gemeldet, -1.570 weniger als im Vorjahrsmonat.  

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