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Geothermisch gekühltes Rechenzentrum – preisgekrönte Innovation mit Vorbildcharakter

Große Anerkennung für die Bemühungen der Stadt Fulda um innovativen Klimaschutz: Bei der Konferenz „Klima-Kommunal“ in Frankfurt erhielt die Stadt unter den 53 Teilnehmern des Wettbewerbs „So machen wir’s“ den ersten Preis (10.000 Euro) in der Kategorie „Klimaschutz“ für das neue geo-thermal gekühlte Rechenzentrum in Fuldas Westen. Die Jury lobte: Die Nutzung von geothermaler Energie zur energieeffizienten Kühlung eines Rechenzentrums ist eine bundesweite Innovation mit der die Stadt Fulda ein Zeichen setzt. Mit dem Konzept hatte es die Stadt Fulda im November 2018 bereits bis ins Finale des Hessischen Staatspreises für innovative Energielösungen geschafft. Als Klimaschutzmaßnahme mit Vorbildcharakter wurde das Millionen-Vorhaben der Stadt durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau, und Reaktorsicherheit auf Basis eines Beschlusses des Deutschen Bundestags mit 200.000 Euro gefördert.

Den Preis nahmen in dieser Woche in Frankfurt Klimaschutzmanagerin Dorothea Hergott und der Leiter des Gebäudemanagements (GM) der Stadt Fulda, Frank Volmer, stellvertretend für das gesamte Projektteam der Stadtverwaltung entgegen, zu dem unter auch der Leiter der IT-Abteilung, Michael Dietzel, sowie Cornelia Gieler, Dietmar Kömpel und Michael Rutkowski (GM), Timo Heumüller (Controlling), Ursula Fleck (Kämmerei) und Christoph Uhl (Feuerwehr Fulda) gehörten.

Das bisherige, energetisch ineffiziente Rechenzentrum der Stadtverwaltung Fulda war durch einen beständigen Zuwachs des Datenvolumens an seine Kapazitätsgrenze gelangt. Eine interdisziplinäre Projektgruppe der Stadtverwaltung hatte deshalb eine Konzeption für einen Neubau mit äußerst sparsamer Klimatisierungstechnik unter Nutzung erneuerbarer Energien erstellt. Das Kühlkonzept des neuen Rechenzentrums besteht aus einer Kombination von Abwärmesystemen, Erdkühlung und vorrangiger Nutzung der Abwärme zur Beheizung städtischer Gebäude. Insgesamt werden damit jährlich etwa 150.000 kWh Strom eingespart.

GM-Amtsleiter Volmer erläuterte hierzu: „Das Projekt Energieeffizientes Rechenzentrum mit geothermaler Klimatisierung resultiert aus dem Maßnahmenkatalog des Integrierten Klimaschutzkonzeptes der Stadt Fulda. Dabei verfolgen die Projektbeteiligten einen mehrfachen Nachhaltigkeitsansatz. Zum einen nutzen wir mit der Geothermie zur Kühlung der Anlage eine Ressource, die der Boden uns dauerhaft zur Verfügung stellt.“ Mit der Umnutzung eines alten Luftschutzbunkers erhalte dieser eine neue Funktion, da er alle Grundvoraussetzungen für die Sicherheit eines modernen Rechenzentrums erfülle. Zudem werde die Abwärme des Rechenzentrums zum Beheizen einer angrenzenden Halle verwendet. „Wenn wir den Ausbau der Digitalisierung vorantreiben möchten, müssen wir die daraus resultierenden Konsequenzen eines steigenden Energieverbrauches mit intelligenten und nachhaltigen Konzepten beantworten“, verdeutlichte Volmer.

Hessens Umweltministerin Priska Hinz, die den Preis überreichte, betonte mit Blick auf das Fuldaer Pilotprojekt: „Fulda hat einen sehr innovativen Ansatz entwickelt und erhebliche Einsparpotentiale mobilisiert.“ Erst auf dem jüngsten hessischen Klimaempfang habe der Forscher Harald Lesch die Klimarelevanz des Internets betont: Aus dem inzwischen enormen Energiebedarf der EDV-technischen Infrastruktur resultiert dringender Handlungsbedarf. Fulda leiste vor diesem Hintergrund wichtige Pionierarbeit: „Es ist eindeutig ein Projekt mit Vorbildcharakter für andere Kommunen mit Rechenzentren“, so die Ministerin. Die Jury betonte darüber hinaus die spezielle Relevanz des Fuldaer Projekts für Hessen, wo insbesondere im Rhein-Main-Gebiet immer mehr Rechenzentren bzw. mehr Leistung benötigt werde.

Foto: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz/Salome Roessler/lensandlight

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