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Koloskopie als Vorsorgeuntersuchung gegen Darmkrebs alternativlos: Chefarzt Dr. Johannes Roth referiert über Möglichkeiten der Früherkennung

Viele Zuhörer konnte der Chefarzt Innere Medizin/Gastroenterologie am Krankenhaus Eichhof in Lauterbach Dr. Johannes Roth zu seinem Vortrag „Darmkrebs – Koloskopiestandard ist durch nichts zu schlagen“ begrüßen. Wie die Krankheit entsteht, welche technischen Möglichkeiten Medizinern heute zur Verfügung stehen und vor allem, wie wichtig Vorsorgeuntersuchungen sind, all diese Themen fanden Niederschlag im Fachvortrag des erfahrenen Facharztes.

Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebstodesursache in Deutschland, dennoch verhalten sich viele Menschen im Hinblick auf eine Koloskopie als Vorsorgeuntersuchung eher zurückhaltend. Mit fast 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr, von denen etwa 30.000 letal enden, stellt der Darmkrebs bei Frauen die zweithäufigste, bei Männern die dritthäufigste Krebserkrankung dar. Dabei wird die Früherkennungs-Darmspiegelung für Frauen ab 55 Jahren, für Männer ab dem 50. Lebensjahr von der Krankenkasse bezahlt.

Dr. Roth erläuterte ausführlich, wie Darmkrebs entsteht, welche Rolle eine familiäre Vorbelastung spielen kann und welche Personen ein erhöhtes Risiko haben, ein Karzinom zu entwickeln. Thema war auch, wie aus einer gutartigen Geschwulst (Adenom) im Laufe der Jahre ein bösartiger Tumor entstehen kann. Besonderes Augenmerk legte er auf Warnsignale des Körpers, wie Blut im Stuhl oder Unregelmäßigkeiten beim Stuhlgang, die eine Untersuchung beim Facharzt alternativlos machen, so der Experte.

Der Chefarzt gab aber auch Auskunft über mögliche Komplikationen bei der Polypabtragung, wie Blutungen oder Perforation, wie postoperativ lokale Entzündungen entstehen können und was zu beachten ist, wenn Blutverdünner eingenommen werden. Dr. Roth verwies darauf, wie wichtig das Aufklärungsgespräch mit dem behandelnden Arzt ist, welche Bedeutung die gute Darmvorbereitung und -reinigung hat und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Narkose so verträglich wie möglich zu gestalten. Auch die Betreuung des Patienten während des Eingriffs wurde umfangreich dargestellt.

„Mit modernen, fortschrittlichen Apparaturen, wie einem Weitwinkelendoskop oder dem sogenannten Endocuff vision, einem Aufsatz, der am Distalende des Koloskops angebracht wird und die Sicht auf die Schleimhaut durch Glättung der Darmfalten optimiert, stehen uns Fachärzten beste Möglichkeiten für eine bessere Sicht zur Verfügung. Das erhöht auch die Adenom-Detektionsrate und rettet schlichtweg Leben“, informierte der Chefarzt und zeigte dem Auditorium anhand von Bildern, wie die eingesetzte Medizintechnik angewandt wird.
Ein weiterer Schwerpunkt, den der Gastroenterologe anhand von Bildern demonstrierte, waren die Techniken zur Entfernung von Darmpolypen, die Zangenektomie und die sogenannten Mucosektomien, bei denen je nach Indikation mittels Elektroschlinge auffällige Schleimhautabschnitte oder flache Polypen abgetragen werden. Durch Unterspritzen, Ansaugen oder Anschlingen wird die abzutragende Struktur erhaben dargestellt, um sie für den Operateur leichter entfernbar zu machen. Wann Clips oder Fibrinkleber zur Behandlung von Blutungen zum Einsatz kommen, erläuterte der Chefarzt mittels optischer Darstellung.

Zu guter Letzt informierte Dr. Roth das Publikum über die Kontrollen nach einer Polypektomie, welche Intervalle zur Vorsorge eingehalten werden sollten und wie ein geschultes Komplikationsmanagement die Koloskopie für den Patienten so ungefährlich wie möglich macht.

„Die Darmspiegelung ist eine vollkommen schmerzlose Behandlung zur Vorbeugung gegen Darmkrebs. Nutzen Sie die Möglichkeiten, die die Medizin vorhält und die von den Krankenkassen gefördert werden.

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