Logo

klimafairein Oberhessen e.V. feiert Gründung mit Info-Veranstaltung für Interessierte – 100 neue Mitglieder an einem Vormittag

Es ist Zeit, etwas für das Klima zu tun. Jeder weiß das und jeder fragt sich, was er als einzelne Person schon ändern kann. Angesichts der großen Herausforderung in Lethargie zu verfallen, wäre eine Option, besonders für Menschen, die das Klima altersbedingt „schon noch aushalten könnte“, wie Helmut Langohr, Gründungsmitglied des klimafaireins Oberhessen e.V. am Sonntagvormittag im DGH in Bernsfeld ironisch sagte. Für Dr. Thorsten Reichel, den 1. Vorsitzenden des faireins, war dies keine Option, nachdem ihn ein ernstes Gespräch mit seinen Söhnen über deren Blick auf die Zukunft der Erde tagelang umgetrieben hatte. Und dann fasste er einen Plan und rief seine Freunde an – das Ergebnis: Die Gründung des klimafaireins Oberhessen e.V.

Diesen Verein konnten am Sonntagmorgen gut 200 ausgewählte interessierte Personen kennenlernen. Die knapp 20 Gründungsmitglieder hatten aus ihrem Freundeskreis Menschen eingeladen, die sie glaubten, für ihre Idee von mehr Klimaschutz in Oberhessen begeistern zu können. Die Resonanz begeisterte die Vereinsmitglieder und sie zeigte auch: Dr. Thorsten Reichel und seine Mitstreiter haben einen Nerv getroffen. Menschen wollen eine Veränderung und sie wollen Teil davon sein, wie Greta Thunberg und George Monbiot in einem eindrucksvollen Film es nannten. Darin ging es um die Magic Machine, die das Klima retten könne – Bäume, die das CO2 aus der Luft filtern und den Menschen und der Erde das Überleben sichern. „Wir haben ein Problem, aber wir haben eine Lösung“, stellte Helmut Langohr fest. Kurz stellte er den Verein vor, der sich – unter Beteiligung von Alten und Jungen, Männern und Frauen – in den letzten Wochen ins Zeug gelegt hat, sich medial gut aufgestellt hat und nun tausend Ideen im Pool hat, von denen er einige mit den noch zu werbenden Mitgliedern umsetzen möchte. „Wir brauchen Mitdenker, Mitmacher, Menschen, die etwas bewegen wollen.“ Dass auch die Jungen sich hier repräsentiert fühlten, zeigten die Vorstandsmitglieder Marie Sophie Hahn, Ida Schomber und Lennart Reichel. Sie präsentierten Klimafakten und ihre Auswirkungen und sie machten deutlich, dass es um ihre Zukunft geht, wenn man über den Klimawandel spricht. „Die Erde, das ist nicht die Umwelt“, so ihr Appell, „die Erde ist alles, auch wir selbst.“

Mark Philippi, der 2. Vorsitzende des Vereins, schilderte, wie der Impuls seines Freundes ihn dazu anhielt, kritischer über die DOs and DONTs des Klimaschutzes nachzudenken. Er habe erkannt, dass man nicht auf die Politik warten könne, sondern als Einzelner gemeinsam mit anderen etwas tun müsse. Dabei müsse man nicht verbissen sein, oder auf Wohlstand und Spaß verzichten, führte er aus. Man könne mit kleinen Dingen anfangen, die zu einem passen, und im Verein gemeinsam Erfahrungen sammeln, Infos austauschen, aus Fehlern lernen und nach und nach immer besser werden. Über die genauen Ziele des Vereins informierte danach Dr. Thorsten Reichel. Er forderte einen neuen Lifestyle, der Rücksicht auf das Klima nimmt. Damit könnte ein geringerer Fleischkonsum gemeint sein, die Umstellung auf E-Mobilität, die Einsparung von Energie durch Dämmung des Eigenheims. „Möglichkeiten gibt es viele und Verbote und Vorschriften helfen wenig“, so sein Fazit, und: „Einen Masterplan haben wir nicht, aber wir haben gute Ideen und eine Plattform für guten Austausch.“ Drei der guten Ideen stellte Reichel sodann als Säulen des Vereins vor: Unter dem Stichwort „fairpflanzt“ möchte sich der klimafairein Oberhessen an dem 1-Billion-Bäume-Projekt von „plant for the planet“ beteiligen. Eine Million Bäume will der Verein dafür in Oberhessen bis 2030 angepflanzt haben. Als prominenten Mitstreiter für die Aktion haben sie bereits den berühmtesten Förster Deutschlands Peter Wohlleben gewinnen können, der per Video-Botschaft grüßte. Das Stichwort „fairbunden“ steht für den Austausch, das Netzwerken und Aktionen, die der Verein bietet und plant, darunter bereits als nächste Aktion einen Kinofilm („2040“ am 19.1. um 11 Uhr in Grünberg). Thematische Lesungen, Vorträge, Klimaaktionstage und ein Fest – eine Mischung aus Party, Begegnung, Workshops und Info-Börse – und noch viele andere Ideen führte Reichel auf. „fairstehen“ als dritte Säule schließlich steht für Infoveranstaltungen und Umweltbildung in Schulen und anderen Einrichtungen. „Es gibt viel zu tun – entdeckt den Weltverbesserer und Klimaaktivisten in euch“, so Reichels Aufruf an die Gäste.

Kassenwart Viktor Fahn erläuterte die Möglichkeiten einer Mitgliedschaft. Der Verein konnte sich an diesem Morgen nicht nur bereits über die erste Firmenmitgliedschaft freuen, sondern sogleich auch noch eine 2.000-Euro-Spende entgegennehmen. Bädercoach Alexander Schmeh hatte aus verschiedenen Aktionen diese Summe zusammengetragen, die er hocherfreut für diesen Zweck spendete.

Zum Abschluss des offiziellen Teils, dem ein sehr geselliges Beisammensein mit vielen Gesprächen und regem Austausch folgte, zeige sich der Vorstand auf der Bühne und mit Dietrich Faber und Tobias Reitz grüßten weitere Unterstützer aus der Ferne. Wer nun noch etwas wissen wollte, der konnte sich an die Vorstands- und Gründungsmitglieder wenden, die hochmotiviert im DGH unterwegs waren und an den Infoständen zu finden waren. Selbstverständlich konnte man auch gleich Mitglied werden: 100 Menschen nutzten die Gelegenheit und traten dem klimafairein bei. Die Stimmung am Sonntagmorgen verhieß Aufbruch und der neue klimafairein Oberhessen e.V. hat am ersten Advent jede Menge Fahrt aufgenommen. Passend zur Weihnachtszeit kann man im Rahmen einer besonderen Aktion seinen Freunden und Familienmitgliedern auch eine Jahresmitgliedschaft des klimafaireins Oberhessen e.V unter den Weihnachtsbaum legen. Alle nötigen Infos zum Verein, dem Vorstand und den geplanten Aktionen findet man unter www.klimafairein.de

Categories:

Alle Nachrichten