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Gemälde von Fuldaer Fürstäbten und Fürstbischöfen restauriert

In Kooperation mit der Stadt Herbstein hat der Museums-, Geschichts- und Kulturverein Herbstein e.V. die alten Gemälde der Fürstäbte und Fürstbischöfe von Fulda restaurieren lassen. Als letztes wurde das Gemälde von Adalbert von Harstall restauriert.

Vom Jahre 1012 bis 1802 unterstand Herbstein im Vogelsberg der kirchlichen und weltlichen Oberhäupter der Abtei Fulda. Viele Jahrzehnte hingen die Gemälde der Fürstäbte und Fürstbischöfe im Sitzungssaal des Herbsteiner Rathauses. Der Museumsvereins organisiert deren Restaurierung durch die Fachwerkstatt Bilder Fuchs in Fulda. Dazu wurden diese aus den Rahmen genommen, die alte Firniss-Schicht entfernt, gereinigt und kleine Retuschen durchgeführt, wieder gefirnisst und in die vorhanden Rahmen montiert. Kleinere Schäden am Rahmen wurden ebenfalls ausgebessert. Die Stadt Herbstein übernahm die Kosten.

Nachdem bereits die Gemälde von Constantin von Buttlar, Adolph von Dalberg, Heinrich von Bibra, Adalbert von Schleifras, ein unbekannter Propst von Fulda, Adalbert von Walderdorff und Amand von Buseck restauriert worden waren, kam als letztes Adalbert von Harstall an die Reihe.

Adalbert von Harstall, am 18. März 1737 in Treffurt im heutigen Wartburgkreis in Thüringen geboren wurde nach seinem Studium an der Universität Würzburg 1761 zum Priester geweiht und 1788 Bischof von Fulda. Papst Pius VI bestätigte ihn 1789 in seinem neuen Amt. Von Harstalls Amtszeit war geprägt von der Französischen Revolution und dem Wiener Kongress. Auf Drängen Napoleons endete 1802 Harstalls weltliche Herrschaft. Damit war er der letzte Fürstbischof von Fulda. Das Haus Oranien-Nassau übernahm 1803 die Macht und Adalbert von Harstall musste vom Stadtschloss in das Palais Buseck umziehen. Er blieb jedoch bis zu seinem Tode im Jahre 1814 Bischof von Fulda. Herbstein wurde von 1802 bis 1806 nassauisch, stand danach unter französischer Verwaltung und kam im Jahre 1810 zum Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen. Kirchenrechtlich verblieb Herbstein jedoch bis 1821 beim Bistum Fulda und wurde danach, da es zum Großherzogtum Hessen gehörte, dem Bistum Mainz zugeordnet. Damit endete eine 800 Jahre lange politische und kirchliche Zusammengehörigkeit zu Fulda. Die restaurierten Gemälde reihen sich nahtlos aneinander und decken den kompletten Zeitraum von 1700 bis 1814 ab. Sie können sonntags von 14 bis 16 Uhr im Stadtmuseum in Herbstein besichtigt werden.

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