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Schaffung bezahlbaren Wohnraums für alle ist das Ziel

Unter strengen Hygienebedingungen und bei stark reduzierter Teilnehmerzahl tagte kürzlich auf Einladung des hessischen Wirtschaftsministers Tarek Al-Wazir die Allianz für Wohnen in Hessen. Diesem Gremium gehören neben dem Land Hessen unter anderem die Verbände der Wohnungswirtschaft, die kommunalen Spitzenverbände, Kammern, Mieterbund sowie die Liga der freien Wohlfahrtspflege Hessen an. Gemeinsames Ziel ist es, im konstruktiven Dialog zügig Strategien und Maßnahmen für mehr bezahlbaren und auf die Bedürfnisse der Bewohner zugeschnittenen Wohnraum in Hessen zu entwickeln.

 

Im Jahr 2019 erarbeitete das Gremium dazu ein Zwölf-Punkte-Programm mit dem Titel „Bezahlbaren Wohnraum schaffen – bestehenden sichern“, das nunmehr auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie im Plenum erstmals evaluiert wurde. Im Verlaufe der Sitzung stellte Tarek Al-Wazir klar, dass Hessen zwar auf dem richtigen Weg bezüglich der Schaffung von Strukturen für bezahlbaren Wohnraum sei und sich viele Wegmarken des Zwölf-Punkte-Programms bereits in der Umsetzungsphase befänden, aber dennoch weitere große Herausforderungen bestünden. So werde es auch in den nächsten Jahren eine Herkulesaufgabe sein, gerade in hessischen Großstädten dafür zu sorgen, dass genug Wohnraum zur Verfügung stehe bzw. neu geschaffen werde.

 

In der Plenumssitzung vertrat der Fuldaer Caritas-Referent für Soziale Dienste, Holger Franz, als Mitglied in der Allianz für Wohnen die Positionen der Liga Hessen zum Thema „Wohnen“. Er verwies darauf, dass benachteiligte Gruppen wie Wohnungslose, Geflüchtete, Suchtkranke und Frauen mit Kindern in Frauenhäusern in Krisenzeiten wie jetzt wegen Corona unter teilweise ungünstigen Hygienebedingungen auf engem Raum in Einrichtungen verharren müssen, die nicht für so viele Menschen und auf Dauer ausgelegt seien. „Die Verweildauer in solchen Einrichtungen ist aufgrund des geringen Wohnungsangebots gerade in Ballungsräumen oft viel länger als geplant bzw. fachlich indiziert“, merkte Franz an. Dadurch würden Plätze für akute Neu-Fälle blockiert, was etwa am Beispiel völlig überfüllter Frauenhäuser mit langen Wartelisten deutlich werde.

 

Beim Caritasverband für die Diözese Fulda ist das Thema „Wohnen und angemessener Wohnraum“ seit längerem bereits wichtiges Thema. „Trotz aller ökonomischer Zusammenhänge und Erfordernisse in der Wohnungswirtschaft muss deutlich bleiben, dass gerade die Schaffung bezahlbaren Wohnraums Teil der Daseinsvorsorge des Staates ist“, betont der Fuldaer Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch, der zugleich auch Liga-Vorstandsmitglied ist. „Neben der engagierten Fachberatung der Betroffenen durch die Caritas-Stellen“, so ergänzt der zuständige Ressortleiter Soziale Dienste, Franz Meyer, „existieren mittlerweile auch verschiedene Kooperationen mit Kommunen, um gemeinsam einen drohenden Wohnraumverlust zu verhindern!“

 

Bei der Sitzung der Allianz für Wohnen in Hessen signalisierten sowohl Wirtschaftsminister Al-Wazir wie auch sein Staatssekretär Jens Deutschendorf, die von der Liga eingebrachten Sozialaspekte und ihren Blickwinkel auf die Wohnraumpolitik des Landes berücksichtigen zu wollen.

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