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Caritas-Altenhilfe und Pflegeheime mit vorbeugenden Konzepten gegen Gewalt in der Pflege – wichtige Voraussetzung dabei Vermeidung von Stress und Überforderung

Gewalt in der Pflege ist – leider – ein weit verbreitetes Phänomen, wie verschiedene Presseverlautbarungen in der jüngsten Vergangenheit deutlich machten. Gewalt kann von Pflegenden ausgehen, aber auch von den zu pflegenden Personen. Gewalttätigkeit hat dabei keinesfalls immer mit Bösartigkeit zu tun. Ursachen können auch Unachtsamkeit oder Stress und Überforderung sein. Umso wichtiger ist es, dass sich die Pflegeanbieter und die Pflegeeinrichtungen mit diesem Phänomen auseinandersetzen und präventive Maßnahmen ergreifen, um Tendenzen zu Gewalt frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.

 

„Wir nehmen das Thema ‚Gewalt in der Pflege‘ schon prophylaktisch sehr ernst“, unterstreicht Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch. Vorbeugung erfolgt dabei durch einen „Leitfaden zur Gewaltprävention in den stationären Altenpflege-Einrichtungen des Diözesan-Caritasverbandes Fulda“. „Ziel dieses Leitfadens ist es, die Verantwortlichkeiten und Abläufe bezüglich der Gewaltprävention klar zu regeln“, erläutert Juch weiter.

 

In der Präventionsarbeit seiner Altenpflege-Einrichtungen zum Thema Gewalt setzt der Diözesan-Caritasverband Fulda vor allem auch auf Endtabuisierung der Thematik. Um eine gezielte Gewaltprävention vor Ort zu fördern, so erläutert es die Altenhilfe-Ressortleiterin Kristin Klinzing, sei es zunächst erst einmal wichtig zu verstehen, wie vielschichtig sich Gewalt im pflegerischen Alltag zeigen könne. „Unser erstes Ziel ist es daher, unseren Mitarbeitenden diese Problematik bewusst zu machen und sie für das Thema insgesamt zu sensibilisieren. Darüber hinaus geht es uns darum, Pflegekräfte in individuellen Pflegesituationen zu unterstützen und sie in die Lage zu versetzen, angemessen mit schwierigem Verhalten von Schutzbefohlenen umgehen zu können, aber auch Handlungen von Kollegen kritisch zu hinterfragen“, betont die Ressortleiterin.

 

Durch Klarheit in den Zuständigkeiten soll verhindert werden, dass sogenannte Gewaltspiralen entstehen können – etwa, weil Pflegeteams in Konfliktsituationen geraten, die sie aufgrund unklarer Kompetenzzuweisungen nicht auflösen können. Wichtige Instrumente sind dabei Reflexionshilfen wie Teamgespräche und Fallanalysen, entsprechend thematisch ausgerichtete Fortbildungsangebote, Burnout-Prophylaxe, Supervision und seelsorgerische Begleitung sowie auch Aufklärung darüber, in welcher Form Gewalt in der Pflege auftreten kann.

 

„Das ist ein ganz wichtiger Aspekt der Gewaltprävention“, erläutert Caritasdirektor Juch. „Nur, wenn man weiß, wie umfassend Gewalt in der Pflege definiert ist, bekommt man einen Blick dafür, welche Situationen und Konstellationen womöglich heikel sind, und wie man solche Entwicklungen hin zu aufkommender Gewalt frühzeitig verhindert!“

 

Interessierte erhalten von der Caritas mehr Informationen zum Thema „Gewaltprävention in der Pflege“ bei Caritas-Altenhilfe-Referentin Simone Müller, Mail-Kontakt simone.mueller@caritas-fulda.de.

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