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Kann ein Pappbecher nachhaltig sein?

Ob aus dem Automaten, dem Lieblingscafé oder vom Bäcker nebenan – Kaffee zum Mitnehmen gehört für viele Deutsche zum Alltag. Coffee-To-Go-Becher sind aus der Gastronomie heutzutage nicht mehr wegzudenken: rund 2,8 Milliarden Pappbecher werden nach Angaben des Umweltbundesamts deutschlandweit pro Jahr verbraucht.

Doch ist der Kaffee erst einmal ausgetrunken, landen die meisten Becher direkt im Müll oder schlimmer noch – daneben. Damit ist der Einweg-Pappbecher so kurzlebig wie sonst kaum ein Produkt. Das so viel Müll schnell zum Umweltproblem werden kann, ist offensichtlich. Doch deshalb auf den Koffein-Kick für zwischendurch verzichten? Das ist dank einer umweltfreundlichen Alternative zum Glück nicht nötig.

Pappbecher bestehen nur aus Pappe?

Leider ist das nicht der Fall. Denn damit sich das Material nicht mit dem heißen Tee oder Kaffee vollsaugt, müssen die Becher von innen beschichtet werden. Meist wird dazu Polystyrol verwendet, ein herkömmlicher Kunststoff aus Erdöl. Da dieser nicht biologisch abbaubar ist, können die klassischen Coffee-To-Go-Becher nicht einfach über die Papiertonne entsorgt und recycelt werden. Und auch in der Produktion ist es nicht möglich, auf Recyclingmaterial zurückzugreifen, da bei recycelten Bechern im schlimmsten Fall Giftstoffe an das Getränk abgegeben werden können.

Die nachhaltige Alternative

Immer öfter verwenden Gastronomiebetreiber jedoch nachhaltige Kaffeebecher, die seit einigen Jahren auf dem Markt sind. Nicht nur, dass für die Herstellung ausschließlich Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet wird – die sonst so problematische Innenbeschichtung der Becher besteht aus Polymilchsäure (PLA), einem Bio-Plastik, welches auf Basis von Mais hergestellt wird. So können die Becher problemlos kompostiert werden.

Und auch sonst sind die Becher eine umweltfreundliche Alternative zum klassischen Kaffeebecher. So zeigt die Ökobilanz, die vom IFEU-Institut (Institut für Energie- und Umweltforschung) in Heidelberg errechnet wurde, dass bei der Umstellung auf PLA als Verpackungsmaterial der Verbrauch von fossilen Ressourcen um ganze 43 Prozent vermindert wird. Außerdem werden rund 25 Prozent weniger klimaschädliche CO2- Emissionen verursacht. Unternehmer können die nachhaltigen Kaffeebecher außerdem wie klassische Pappbecher bedrucken und als effektives Werbemittel für ihren Betrieb nutzen, ohne dass diese ihren ökologischen Vorteil verlieren.

Das Lieblingscafé ist noch nicht auf die nachhaltige Alternative umgestiegen? Durch das Verzichten auf einen Plastikdeckel kann der ökologische Fußabdruck des Bechers ganz einfach erheblich verkleinert werden.

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