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ADiBe-Netzwerk erhält Zuschlag für Ausbau der Antidiskriminierungsberatung – Sozialministerium fördert mit 250.000 Euro

Die Hessische Landesregierung tritt Diskriminierungen konsequent und entschieden entgegen. Eine tragende Rolle spielt dabei die qualifizierte hessenweite Antidiskriminierungsberatung, für die das ADiBe-Netzwerk jetzt den Zuschlag erhalten hat. ADiBe ist bislang mit Beratungsstellen in Frankfurt und Kassel vertreten und weitet sein Angebot nun auf alle drei hessischen Regierungsbezirke aus. Für das Projekt stehen seit Anfang April 2021 bis Ende April 2022 insgesamt 250.000 Euro an Fördermitteln zur Verfügung.

 

„Antidiskriminierungsberatungsstellen verbessern den Zugang zu rechtlichem Diskriminierungsschutz. Sie begleiten und stärken Menschen, die Diskriminierungserfahrungen gemacht haben und sie sensibilisieren Verantwortungsträger“, sagt der hessische Sozial- und Integrationsminister Kai Klose. „Gerade in Zeiten, in denen Rechte von Minderheiten weltweit unter Druck geraten und wir uns auch in Hessen mit gruppenbezogenen und menschenfeindlichen Angriffen konfrontiert sehen, nimmt die Bedeutung der Antidiskriminierungsarbeit zu. Ich freue mich deshalb sehr, mit ADiBe ein kompetentes Netzwerk für die hessenweite Antidiskriminierungsberatung gewonnen zu haben, mit dem wir die gute Zusammenarbeit der letzten Jahre weiter ausbauen können. Damit setzt die Landesregierung ein weiteres klares Zeichen im Kampf gegen Diskriminierung.“

 

„Mit dieser Förderung können wir unser Beratungsteam in Frankfurt und Marburg verstärken. Denn seit dem Start von von ADiBe 2016 suchen jedes Jahr mehr Menschen unsere Unterstützung. Die Gründe dafür können in der Zunahme von diskriminierenden Äußerungen und Handlungen in der Gesellschaft ebenso begründet liegen wie darin, dass Betroffene stärker ihre Rechte einfordern“, sagt die Koordinatorin des ADiBe-Netzwerks, Mahsa Mahamied.

 

Auch Dr. Michael Richter, Geschäftsführer von Rechte behinderter Menschen e. V. (rbm) und Mitträger des ADiBe-Netzwerks, begrüßt den Standortausbau: „Als langjähriger Mitträger waren wir bisher zumeist für die rechtliche Beratung im Netzwerk zuständig. Mit dem Ansatz, die Antidiskriminierungsberatung stärker in die Fläche Hessens zu tragen, können wir ab Sommer nun auch in Mittelhessen, konkret bei rbm in Marburg, eine persönliche Anlaufstelle für Betroffene von Diskriminierung schaffen. Darüber freue ich mich sehr.“

 

Der Ausbau der Beratung trägt der Tatsache Rechnung, dass allen Diskriminierungsformen gleichermaßen begegnet werden muss und sich zunehmend ein gesellschaftliches Bewusstsein für diskriminierende Erfahrungen ausbildet. Deshalb wurde dieser Schritt auch im Koalitionsvertrag vereinbart. Wichtig ist der Landesregierung hierbei, dass die Antidiskriminierungsberatung für Betroffene niedrigschwellig sowie regional erreichbar ist.

 

Aspekte, die auch Dr. Meron Mendel, der Direktor des Trägervereins Bildungsstätte Anne Frank, besonders hervorhebt: „Unser Anliegen in der Bildungsstätte Anne Frank ist, Beratungsnehmerinnen und -nehmern schnell und unkompliziert die passende Unterstützung zu bieten. ADiBe setzt vor allem in Fällen an, in denen das Antidiskriminierungsgesetz (AGG) greift – mit rechtlicher Erstberatung und psychosozialer Unterstützung. Mit ‚response‘ haben wir zudem eine Beratungsstelle für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt im Haus, die weitergehende psychosoziale Beratung anbietet. Darüber hinaus entwickeln wir das ADiBe-Netzwerk ständig weiter und werden neue Kooperationen mit Vereinen, Selbstorganisationen, kommunalen Stellen und engagierten Juristinnen und Juristen eingehen.“

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