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Rhönbotaniker Uwe Barth untersuchte Wasserkuppennordhang

Schönes aus der Rhön. Die 15 Hektar große Kernzone des Wasserkuppennordhangs nimmt unter den Kernzonen des Biosphärenreservats eine Sonderstellung ein. Rhönbotaniker Uwe Barth hat die Kernzone im vergangenen Jahr untersucht. Der Diplom-Biologe geht davon aus, dass sich in diesem Gebiet vermutlich auch künftig kein gänzlich geschlossener Wald bilden kann. Im Bereich der zahlreichen Quellen und Feuchtstellen werden kleine Lichtungen bleiben, die nicht verbuschen werden, weiß Barth. Aber der Wasserkuppennordhang ist trotz der Kleinräumigkeit des Gebietes überaus vielgestaltig

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Ursprünglich handelte es sich bei dem von Barth untersuchten Gebiet um eine Hutefläche, die aber viele Jahre nicht mehr genutzt wurde, bis sie Mitte der 90-er Jahre als Kernzone ausgewiesen wurde. Heute beobachtet man dort den langsamen Übergang von der offenen Weidelandschaft zum Wald.

Zwei Bäche durchfließen das Gebiet, zahlreiche Quellbereiche sorgen für großflächig vernässte und sumpfige Flächen. Dominierend sind große Heideflächen mit Heidelbeeren. Aber auch die Trollblume ist reichlich anzutreffen, und in einem trockenen Bereich hat auch die Arnika gute Bestände ausgebildet.

Auch  die Zahl der Gehölze nimmt laut Barth zu. Vorreiter ist die Eberesche neben der sich Weide, Mehlbeere, Bergahorn und die ersten Buchen ansiedeln. Es sind die Gehölze, die derzeit von der Sukzession besonders profitieren, so der Biologe. Eine Orchideenart, die Waldhyazinthe, konnte von ihm mehrfach kartiert werden.

„Sie scheint vom Wegfall der Beweidung zu profitieren und hat hier zurzeit einen optimalen Lebensraum gefunden, der aber in Anbetracht der wachsenden Baumbestände nur übergangsweise ist.“

Rhönbotaniker Uwe Barth sammelt Daten zum Vorkommen und zur Gefährdung von Pflanzen im hessischen Teil des Biosphärenreservats Rhön und angrenzenden Gebieten, wobei die etwa 75 „Zielarten“ des Naturschutzes im Vordergrund stehen. Dazu gehören so bekannte Rhönblumen wie Trollblume und Silberdistel, aber auch Raritäten wie Frauenschuh und Alpen-Milchlattich.

Die Beobachtungen werden zentral gesammelt, inhaltlich geprüft und in Datenbanken des Biosphärenreservats sowie der Naturschutzbehörden eingespeist, wo sie für diverse Anfragen aus Forschung, Naturschutz und Landschaftsplanung abrufbar sind.

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