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Schnelle Netze für den ganzen Landkreis

Schönes aus Fulda. Fachleute sprechen von einer digitalen Spaltung, um die Wettbewerbsunterschiede zwischen Regionen mit und ohne Breitbandanschluss zu beschreiben. Auch der Landkreis Fulda ist von dieser Spaltung betroffen. Denn während die großen Internet-Anbieter sich darauf konzentrieren, die Geschwindigkeiten in Großstädten immer weiter zu erhöhen, hinkt der Ausbau in ländlichen Gebieten hinterher. Dies soll mit der Aktion „Mehr Breitband für Hessen“ anders werden.

Unter diesem Motto informierten sich rund 230 Unternehmer und Kommunalvertreter am Mittwoch in Fulda über Vorzüge und technische Verfügbarkeit von schnellen Internetanschlüssen. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Aktionslinie hessen-it im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums in Zusammenarbeit mit dem Landkreis, Zeitprung e.V., IHK und Handwerkskammer sowie der ITZ-Wirtschaftsförderungsgesellschaft.

Interessen bündeln – Wirtschaftliche Lösungen finden 

Der Fuldaer Landrat Bernd Woide empfand die Informationsveranstaltung als gelungen. „Es war wichtig, einer großen Anzahl von Unternehmen und Bürgern technische Alternativen zum leitungsgebundenen Breitbandnetz aufzuzeigen. Es hat sich aber auch gezeigt, dass die Interessen der einzelnen Bürger und auch der Unternehmen gebündelt werden müssen, um sinnvolle und auch für die Anbieter wirtschaftliche Lösungen zu ermöglichen.“

„Die große Resonanz mit fast 200 Teilnehmern zeigt die Notwendigkeit aber auch das Bedürfnis der Bürger und Unternehmen für eine solche Informationsveranstaltung“, bestätigte Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller.  „Es wurden deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern aufgezeigt, die sich letztlich auch in der Begrenzung der technischen Möglichkeiten widerspiegelten.“

Breitbandanwendungen in der Praxis

Wie wichtig Breitbandanwendungen für kleine und mittlere Unternehmen in der Praxis sind, erläuterte Wolfram Koch von der Aktionslinie hessen-it, die die Initiative „Mehr Breitband für Hessen“ im Auftrag des Wirtschaftsministeriums umsetzt. Beispielsweise sei es denkbar, dass ein Architekt Bauzeichnungen per E-Mail an die Handwerksbetriebe sende oder ein Werbegestalter den Entwurf einer Anzeige über das Internet an seine Kunden oder einen Verlag übermittele. Auch Software-Aktualisierungen sowie das Anbinden von Mitarbeitern im Außendienst oder im Heimbüro seien nur mit schnellen Internetverbindungen möglich.

„Vor dem Computer zu sitzen und stundenlang auf wichtige Daten zu warten, kann sich heute kein Unternehmen mehr leisten“, betonte Koch. Wo die flächendeckende Versorgung mit DSL nicht gegeben ist, sind Alternativen gefragt. Denn auch andere Formen des schnellen Internetzugangs sind technisch möglich. Dazu gehört zum Beispiel ein schneller Internetanschluss über das Fernseh- oder Stromkabel oder die Datenübertragung via funkgestützte Netze bzw. Satellit. Diese ließen sich relativ schnell einrichten und spielten finanziell in einer akzeptablen Preisklasse, so der Vertreter von hessen-it.

Angebot und Nachfrage zusammenbringen

Neben dieser Aufklärungsarbeit ist es ein weiteres Ziel der Initiative „Mehr Breitband für Hessen“, Angebot und Nachfrage zusammenzubringen. So nutzten Anbieter alternativer Breitbandtechniken die Veranstaltung, um ihre Produkte vorzustellen. Mit dabei waren T-Com, GlobalAirNet, iesy Hessen, Teles skyDSL, Hughes Network Systems und Probstei Telekom, Vodafone, Nethinks, Power Plus Communications, OR Network, Paracom, NTplus und Julycom.

Die eigentliche Arbeit fängt aber erst nach dem Informationsabend an, sind sich die Veranstalter einig. Wolfram Koch: „Wir wollen lokale Initiativen gerne unterstützen, sie regional bündeln und mit den Anbietern zusammenbringen.“ Das könne die Verhandlungen der interessierten Unternehmen mit potenziellen Anbietern sehr erleichtern. Dazu stünden die Veranstalter gerne mit Rat und Tat zur Seite.

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