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Fotoausstellung heimischer Fotografen im Stadtschloss

Schönes aus Fulda. Wer den venezianischen Karneval bislang noch nicht erlebt hat, könnte Gefallen daran finden, wenn er Richard Schnuras Bild in der Galerie vor den Spiegelsälen des Schlosses betrachtet. Wie aus einer anderen, geheimnisvollen Welt posiert eine Gestalt mit leuchtend, goldener Sonnenmaske vor dem pittoresken Pokal eines Prunkbaus. Ganz anders präsentiert sich das Genre-Bild Josef Kisters einer Gruppe Amsterdamer Sänger – fröhlich singend mit Bierglas in der Hand im Boot „Statfjord“.

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Durch die Farbigkeit des Bootsmotivs treten die grau gehaltenen Häuserfassaden in den Hintergrund. In Erich Plapperts „ländlichen Zehen“ scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, wenn die Bäuerin die Ziege an der Leine zieht oder das Kuhgespann mit Leiterwagen gemächlich seines Weges zieht. Beeindruckende Landschaftsszenen hat schließlich Berthold Seifert zur Ausstellung beigesteuert, in der 70 „mit der Linse gemalte“ Motive, so Fuldas OB Gerhard Möller über die künstlerischen Werke, noch bis Ostermontag zu sehen sind.

Erich Plappert schreibt über die Ausstellung, in ihr werden Menschen, Natur, Erinnerungen und flüchtige Momente festgehalten, Schönes gewürdigt, Nichtbeachtetes sichtbar gemacht. Ein Foto mache den Augenblick unvergänglich. „Augenblick – verweile doch“, das sei die Botschaft der Fotografien und diese sollten für den Betrachter zur „Augenweide“ werden, interpretiert Plappert die verschiedenen Objekte der Schau.

Dass die inzwischen traditionelle Fotoausstellung im Stadtschloss zu sehen ist, ist ein Novum. 20 Jahre lang, immer zur Osterzeit, hatten die Hobbyfotografen ihre Ausstellung in der Kunst- und Handwerksscheune in Kleinsassen präsentiert. Hoffnungsvoll zeigte sich Fuldas OB bei der Eröffnung, „das wir am neuen Standort eine neue Tradition begründen können“. Den Fotografen jedenfalls war Möller dankbar für das, was sie aus ihrem Hobby heraus dem Betrachter als Geschenk präsentieren. Seinen Zuhörern rief der OB zu, die Bilder auf sich wirken zu lassen, um sie „im eigenen Kopf fortzuspinnen“. Die Arbeiten von Erich Plappert, Berthold Seifert, Josef Kister sowie Richard Schnura sind täglich von 08:00 – 18:00 Uhr in der Galerie vor den Spiegelsälen zu sehen. (mb)

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