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Vogelsbergkreis: In Sachen Bioenergie ganz vorne dabei

Berlin/Vogelsbergkreis. „Das ist der Lohn für großes Engagement und höchste Fachkompetenz. Jetzt haben wir die Chance, die Energiepotenziale der Region nachhaltig zu vernetzen.“ Dies war die erste Reaktion von Vogelsberg-Landrat Rudolf Marx vor wenigen Tagen bei der Bekanntgabe der Gewinner des Bioenergie-Wettbewerbs des Bundes-Landwirtschaftsministeriums. Jetzt hat sein Stellvertreter, Erster Kreisbeigeordneter Gerhard Ruhl, gemeinsam mit Diplom-Ingenieur Lorenz Kock vom Amt für den ländlichen Raum in der Kreisverwaltung die Siegerurkunde in Berlin in Empfang genommen. Die Urkunde ist in den kommenden drei Jahren bis zu 400.000 Euro „wert“.

Quabbe/Tessmann Foto: Quabbe/Tessmann - Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (Mitte) überreicht in Berlin die Siegerurkunde an die Region Mittelhessen (Vogelsberg/Gießener Land). Auf dem Foto (von links) Bundestagsabgeordneter Michael Brand, der Vogelsberger Vizelandrat Gerhard Ruhl, Peter Momper und Anette Kurth (Energieagentur Mittelhessen) und der Vogelsberger Projektverantwortliche, Diplom-Ingenieur Lorenz Kock.

Bundesministerin Aigner überreichte in Berlin Siegerurkunde an Region Vogelsberg/Gießen

Nach der Überreichung der Urkunde durch Bundes-Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner sagte Vizelandrat Gerhard Ruhl in Berlin: „Wir sind stolz darauf, in Sachen Bioenergie ganz vorne mit dabei zu sein.“ Was die Vielfalt und Nachhaltigkeit der Projekte angehe, sei die Region Mittelhessen – das sind die LEADER-Gebiete Vogelsberg und Gießener Land – von ursprünglich 210 Bewerbern jetzt unter den 25 Gewinnern. Mit in Berlin dabei waren auch Peter Momper und Anette Kurth von der Klimaschutz- und Energieagentur Mittelhessen e.V. (KEM), die für Gießen und Vogelsberg als Antragssteller in Berlin fungiert hatten. Vizelandrat Ruhl überbrachte in Berlin auch die Grüße des Gießener Landrats Willi Marx.

Der osthessische Bundestagsabgeordnete Michael Brand (CDU), einziger Hesse im Umweltausschuss des Bundestages, sieht in der erfolgreichen Bewerbung eine „nachhaltige Stärkung der Region in Sachen nachhaltige Energieversorgung“. Brand, der ebenfalls bei der Überreichung der Urkunden durch Ministerin Aigner in Berlin anwesend war, hebt hervor: „Gerade für die ländlich geprägten Regionen ist dies eine solide Perspektive für die Zukunft. Hier entsteht Schutz für die Schöpfung und direkter Nutzen für umweltschonende Energieerzeugung. Diesen Weg sollten wir energisch weiter gehen“, ermunterte Brand.

Aigner: „Wichtige Schritte zu mehr Energieunabhängigkeit“

„Das sind wichtige erste Schritte zu größerer Energieunabhängigkeit“, betont Bundesministerin Ilse Aigner in einer Presseerklärung. Alle ausgezeichneten 25 Regionen in Deutschland eine das Ziel, sich im Bereich Bioenergie Kompetenzen zu schaffen oder diese zu verstärken. Nachhaltig erzeugte Bioenergie biete insbesondere für den ländlichen Raum die große Chance, regionale Wertschöpfung zu stärken und neue zukunftsfähige Arbeitsplätze zu generieren. Durch den Wettbewerb „Bioenergie-Regionen“ sollen nachhaltige Bioenergie-Regionen geschaffen werden. Damit könne ein wichtiger Beitrag zur Erfüllung der Klimaschutzziele Deutschlands geleistet werden.

„Überall in Deutschland sind engagierte Bürger und Kommunalpolitiker bereits die ersten Schritte auf dem Weg zu größerer Energieunabhängigkeit gegangen. Dazu gehören eigene Ideen und Konzepte, die an die örtlichen Gegebenheiten angepasst sind“, sagte Bundesministerin Aigner anlässlich der Prämierung der Gewinner des Wettbewerbs „Bioenergie-Regionen“ in Berlin. Auf das Engagement der Menschen im ländlichen Raum setze auch das Konzept dieses Wettbewerbs. Dieses Engagement zeichne insbesondere die Gewinner des Wettbewerbs aus.

210 Regionen gingen ins Rennen – jetzt ist Vogelsberg/Gießen unter den besten 25

Insgesamt hatten sich 210 Regionen, mit einer Ideenskizze am zweistufigen Auswahlverfahren des Wettbewerbs beteiligt. 50 Regionen davon erhielten bereits im vergangenen Herbst die Chance ein regionales Entwicklungskonzept zu erarbeiten und dieses einem weiteren Auswahlverfahren zu stellen. Eine unabhängige Fachjury hat aus diesen die Gewinner-Regionen ausgewählt. Insbesondere war von Bedeutung, ob die Umsetzung des jeweiligen Konzeptes regionale Wertschöpfung unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien generieren kann.

Die Fördermittel des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) können für kommunikative Maßnahmen, wie zum Beispiel die Einrichtung von Netzwerkbüros, Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen oder auch ergänzende Studien eingesetzt werden. Durch die Förderung von Kommunikationsstrukturen sollen regionale und überregionale Partner in die Prozesse eingebunden werden. Auch der Projektträger des BMELV, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe steht für die Beratung weiterer interessierter Regionen zur Verfügung.

Darüber hinaus haben die Regionen die Möglichkeit, im Rahmen des Konjunkturpakets II eine Förderung von ländlichen Infrastrukturmaßnahmen, beispielsweise in Nahwärmenetze zur verstärkten Nutzung von Biogas zu beantragen.

„Wir haben jetzt die einmalige Chance die Energie-Potenziale der Region weiter zu entwickeln und vorhandene Aktivitäten mit einander zu vernetzen“, unterstreicht Lorenz Kock. Die Einbindung der Öffentlichkeit sei ein wesentlicher Bestandteil der Konzeption. So werde schnellstmöglich im Rahmen einer Auftaktveranstaltung das weitere Vorgehen vorgestellt.

Ansprechpartner für das Projekt sind Lorenz Kock, Telefon 06641/ 662-128, und Thomas Schaumberg (Geschäftsführer Vogelsberg Consult GmbH), Telefon 06631 9616-12. Informationen auch: www.bioenergie-regionen.de

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