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„Jahr der Biosphärenreservate“ ist eröffnet

Rhön/München. Der bayerische Staatsminister für Umwelt und Gesundheit, Dr. Markus Söder, eröffnete jetzt im Beisein zahlreicher Ehrengäste in München das „Jahr der Biosphärenreservate“ in Deutschland. Aus dem Biosphärenreservat Rhön nahmen daran unter anderem der Bad Kissinger Landrat Thomas Bold, sein Amtskollege Thomas Habermann aus dem Rhön-Grabfeld-Kreis und der Leiter der bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön, Regierungsdirektor Michael Geier, teil. Biosphärenreservate, unterstrich der Staatsminister, rücken den Menschen in seiner Umwelt in das Zentrum aller Aktivitäten. Damit seien Biosphärenreservate „alternative Großschutzgebiete“.

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Erfolgsmodell

Der offiziellen Eröffnung des „Jahres der Biosphärenreservate“ wohnten auch die Vorsitzende des Deutschen MaB-Nationalkomitees, Dr. Gertrud Sahler, sowie der Vorsitzende von Europarc Deutschland e.V., Minister a. D. Dr. Eberhard Henne, bei. In seiner Ansprache und in zahlreichen Gesprächen mit Teilnehmern der Feier hob Söder hervor, dass „Biosphärenreservat“ eigentlich ein sperriger Begriff für ein Erfolgsmodell sei und teilweise unvorteilhafte Assoziationen mit dem Begriff Reservat auslöse. Im Vergleich zum Nationalpark oder Naturpark seien Biosphärenreservate immer noch wenig bekannt. „Daher ist das Jahr der Biosphärenreservate eine wichtige und sinnvolle Initiative“, stellte Söder klar.
In einem Biosphärenreservat stehe der Schutz des natürlichen und kulturellen Erbes, der Schutz und die Entwicklung der Kulturlandschaft, aber vor allem der Mensch im Einklang mit der Natur im Zentrum aller Aktivitäten. Daneben gebe es einen Bildungs- und Forschungsauftrag durch die UNESCO. Alles in allem gehe es um die Vorbildfunktion und die Übertragbarkeit von Aktivitäten. Das sei in keinem anderen Schutzgebiet der Fall.

Die Ausweisung eines Biosphärenreservates gegen den Willen der Bevölkerung funktioniere nicht. Es sei erfreulich, dass die Bevölkerung in der Rhön sogar eine Erweiterung ihres Biosphärenreservates wünscht. Die bayerische Staatsregierung gebe hierbei ihre volle Unterstützung. Besonders hob Söder die Bedeutung der beiden bayerischen Biosphärenreservate Rhön und Berchtesgaden als Modellregionen hervor. Das Biosphärenreservat Berchtesgaden besitze eine außerordentliche Naturausstattung und sei wohl eines der weltweit bekanntesten touristischen Highlights des Freistaats mit einem bedeutenden kulturellen Erbe. Seine Vorbildfunktion erstrecke sich nicht nur auf den Alpenraum, sondern über ganz Bayern hinaus. In der Rhön habe man im Gegenteil zum Hochgebirge und Hochgebirgsvorland von Berchtesgaden ein typisches Mittelgebirge mit einer einzigartigen Kulturlandschaft im „Land der offenen Fernen“ zum Biosphärenreservat ernannt. Bekannt seien die fränkischen Fachwerkdörfer mit ihren landwirtschaftlich-handwerklichen Traditionen und einer ausgeprägten Entwicklungsdynamik, die aus der Bevölkerung heraus entstanden sei.

Nachhaltig lebenswerte Zukunft

Zahlreiche Fachbesuchergruppen aus dem In- und Ausland haben sich in den letzten Jahren für beide Biosphärenreservate interessiert, sagte Söder. Erfreulich sei die Tatsache, dass es zwischen der Rhön und dem südafrikanischen Biosphärenreservat Kruger to Canyons inzwischen sogar eine Partnerschaft gibt. Die bayerischen Biosphärenreservate seien auch als „Testregionen“ zu verstehen, wenn es beispielsweise um zentrale Herausforderungen für die Zukunft des Freistaats wie den Klimawandel im Mittel- und Hochgebirge, die Kernressource Wasser im Klimawandel, um Strategien zum Umgang mit Folgen des Klimawandels in der Forstwirtschaft und Landwirtschaft, um Tourismus und die demografische Entwicklung im Ländlichen Raum geht. „Biosphärenreservate können ideale Wegweiser in eine nachhaltig lebenswerte Zukunft für unser ganzes Land sein. Die Chancen dafür stehen gut“, sagte Söder abschließend.

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