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Fachpflegeheim für Schädel-Hirn-Verletzte macht Fortschritte

070417-pflegeheim.jpgSchönes aus Hünfeld. Zu einer „Vorzeigeeinrichtung für Hessen“ soll das Neuro-Care-Fachpflegeheim für Schädel-Hirn-Verletzte in Hünfeld werden, dessen Bau im Spätherbst 2006 startete und das am 10. Mai 2007 bereits Richtfest feiern wird. Errichtet wird das Gebäude von der Kropp-Immobiliengesellschaft, betrieben wird die Einrichtung von der Unternehmung Seniana, die in Hünfeld bereits Trägerin einer Seniorenpflegeeinrichtung, ambulanter Krankenpflege und einer Einrichtung für Betreutes Wohnen ist.

Bauherr Willi Kropp und Seniana-Geschäftsführer Dr. Stefan Arend stellten jetzt auf der Baustelle, die aufgrund der günstigen Witterung während der Wintermonate rasante Fortschritte machen konnte, die wichtigsten Eckpunkte des Projekts vor.

Über zwei Wohnbereiche mit Pflege- und Therapieplätze soll die Einrichtung verfügen. Aufgenommen werden Schädel-Hirn-Verletzte, Wachkomapatienten, Unfallopfer und/oder Menschen, die aufgrund eines Schlaganfalls schwere Schädigungen des Gehirns erleiden mussten.

Ganzheitliches Therapiekonzept

Diese Patienten benötigen eine langfristige, oftmals lebenslange, intensive Betreuung und Therapie, die, so Dr. Arend, ganzheitlich ausgelegt sein müsse. Dazu gehörten neben der medizinischen und pflegerischen Behandlung auch eine soziale Begleitung der Betroffenen sowie eine Integration der Angehörigen. Mit diesem Konzept soll das Fachpflegeheim neue Wege gehen und so mit den Worten des Bauherrn Willi Kropp auch über die Grenzen der Region hinaus neue Akzente setzen.

Konzeptionell löst sich das Fachpflegeheim vom klassischen Image der Heim-Versorgung. Ziel sei vielmehr, Intimität und Alltagsnormalität zu schaffen. Das heißt, die Patienten leben in ihren „eigenen vier Wänden“. Diese können selbstverständlich auch mit eigenen Möbeln und Accessoires eingerichtet werden. Der Aspekt des Wohnens soll im Gegensatz zu früheren Konzepten im Vordergrund stehen.

Individuelle Bedürfnisse berücksichtigen

Zudem erhalten alle Zimmer raumhohe Fenster, um auf diesem Wege ganztägig sonnendurchflutet zu sein. In dem Gebäude wird das Konzept der kurzen Wege verwirklicht, um, so Dr. Arend zufolge, den Charakter einer sterilen Institution zu vermeiden. Das Verhältnis Bewohner(in) – Mitarbeiter(in) wird bei 1:1 liegen, so kann auf die individuellen Bedürfnisse optimal eingegangen werden. Desweiteren ist das Fachpflegeheim nach den Worten des zuständigen Architekten Karl Möller (Hünfeld-Mackenzell) „optimal in die Landschaft integriert“. Es liegt in der Straße „Am Mühlgraben“ unmittelbar im Anschluss an den Hünfelder Bürgerpark.

 Das 3000 Quadratmeter große, sehr attraktive Gelände stellt die Stadt Hünfeld im Wege eines Erbbaurechtsvertrags zur Verfügung; ein Vorgehen, das gerade auch Hünfelds Bürgermeister Dr. Fennel sehr am Herzen lag, um die soziale Infrastruktur nicht nur der Haunestadt, sondern auch der Region nachhaltig zu stärken. Dafür habe er sich nachdrücklich eingesetzt, zumal es bei den Gesprächen zur Realisierung des Projekts zu Verzögerungen kam.

Richtfest am 10. Mai geplant

Erst durch von Bürgermeister Dr. Fennel vermittelte Gespräche mit Hessens Sozialministerin Silke Lautenschläger wurde das Projekt wieder auf den Weg gebracht und die Grundlagen für die Realisierung des Fachpflegeheims geschaffen. Die Sozialministerin wird auch beim Richtfest am 10. Mai persönlich anwesend sein. Darüber freuen sich schon jetzt alle Beteiligten.

Ebenso positiv für die Umsetzung der Baupläne, für die bereits seit September 2004 ein rechtskräftiger Bebauungsplan vorliegt, war die Zustimmung des Landeswohlfahrtsverbandes, des überörtlichen Trägers der Sozialhilfe für den betroffenen Personenkreis in Hessen. Dieser sah einen dringenden Bedarf für eine solche Einrichtung in Osthessen.

Fachpflegeheim am Herbst 2007 in Betrieb

Darüber hinaus sei es, betont Bürgermeister Dr. Fennel, von besonderer Bedeutung, dass mit diesem Fachpflegeheim für Schädel-Hirn-Verletzte nicht nur eine Lücke zur Versorgung von Patienten in der Region geschlossen werde, sondern die Einrichtung viele Arbeitsplätze für ein hoch qualifiziertes Personal biete, das weitgehend aus der Hünfelder Region kommen soll. Das Fachpflegeheim soll voraussichtlich bereits im Herbst 2007 in Betrieb gehen.

Damit werde Hünfeld als „Kompetenzstandort für Gesundheit und Pflege“ weiter ausgebaut, betont Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel, der das Projekt maßgeblich unterstützt: „Dieses Fachpflegeheim wird das erste Haus in Hessen sein, das in dieser Form und mit dieser Konzeption Schädelhirnverletzte betreuen wird.“

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