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„Wir haben die Wahl“ – Bobby Schindler hielt beeindruckenden Vortrag

Hünfeld. Seit dreißig Jahren engagiert sich die Aktion Lebensrecht für Alle, AlfA e.V., für Frauen in Schwangerschaftskonfliktsituationen, junge Familien mit kleinen Kindern und behinderte, alte und kranke Menschen. Neben der konkreten finanziellen Hilfe und Betreuung im Einzelfall ist die Bewusstseinsbildung der Gesellschaft ein wichtiges Anliegen. Aus diesem Grund hatte die ALfA Bobby Schindler nach Fulda eingeladen.

Fotos (3): Cornelia Kaminski

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Bobby Schindler ist der Bruder von Terri Schiavo, die vor zwei Jahren in Amerika starb, nachdem ihr Ehemann Michael einen richterlichen Beschluss erwirkt hatte, die Magensonde, über die Terri ernährt wurde, zu entfernen. „Wenn Terri noch leben würde, hätte ich sie jetzt mit hierher bringen können – alles, was sie dazu gebraucht hätte, war ein Rollstuhl“, erklärte Bobby Schindler, der seine Schwester als behindert, aber nicht sterbenskrank beschrieb.

Nach ihrem Tod gab er seinen Beruf als Lehrer für Naturwissenschaften auf und arbeitet seither ausschließlich für die Terri Schindler-Schiavo Foundation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die vielen anderen Familien, die in einer ähnlichen Situation sind, zu unterstützen und Menschen durch weltweite Vorträge für das Thema Euthanasie zu sensibilisieren.

Dieses Anliegen führte ihn auch nach Fulda und Hünfeld, wo er an der Wigbertschule und am Marianum vor über dreihundert gebannt zuhörenden Schülern über seine Schwester und seine Arbeit sprach. Im Anschluss daran beantworteten er und Thomas Sitte, Palliativmediziner vom Schmerz- und Palliativzentrum Fulda,  die zahlreichen Fragen, die die Schüler in der engagiert geführten, englischsprachigen Diskussion an ihn stellten.

So wollten die Schüler wissen, ob die Ärzte wohl auch die Magensonde entfernt hätten, wenn Präsident Bush betroffen gewesen wäre – wer weiß? – , wie Bobby sich die Vorgehensweise seines Schwagers Michael erkläre – hier waren wohl eine neue Partnerin und Geld im Spiel – , wie es kommt, dass nicht mal so mächtige und einflussreiche Männer wie der Gouverneur von Florida, Jeb Bush, oder der amerikanische Präsident George W. Bush, die sich beide für Terri einsetzten, etwas an ihrem Schicksal ändern konnten, und wie es Terri wirklich ging.

„Wir konnten nicht mit ihr reden, aber sie konnte reagieren: sie konnte lachen, lächeln, weinen und Gefühle zeigen“, beschrieb Bobby Schindler den Zustand seiner Schwester. „Was können wir tun, um die Arbeit der Terri Schindler-Schiavo Foundation zu unterstützen?“, fragte eine Schülerin, und „Wie sollte man mit Menschen, die so krank und pflegebedürftig sind, umgehen?“, ein anderer.

„Wir haben die Wahl“, antwortete Bobby Schindler. „Wir können sie pflegen, uns um sie kümmern, oder wir können sie töten.“ Der Reaktion der Schüler auf den beeindruckenden Vortrag und die intensive Diskussion war deutlich anzumerken, dass die zweite Möglichkeit für sie keine Alternative darstellt. Weitere Informationen unter http://www.terrisfight.org/index.phpwww.alfa-ev.de (Cornelia Kaminski)

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