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„Gut, dass wir FAMILIE sind!“ Familientag des Bistums

Schönes aus Fulda. „Stabile Partnerschaften und funktionierende Ehen sind für die Vorabendserien der Fernsehanstalten uninteressant. Die bringen nämlich zu wenig Zoff und damit zu wenig Einschaltquoten“. Das sagte Dr. Markus Warnke, Bundesgeschäftsführer des Familienbundes der Katholiken aus Berlin, beim diesjährigen „Tag für Familien, Mütter/Vater und ihren Kindern“.

Fotos (12): Stefan Sorek

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Der Familientag wurde gestern vom Referat Familienseelsorge, dem Kolpingwerk, der Familienbildungsstätte Fulda und verschiedenen anderen Familienverbänden des Bistums in der Familienferienstätte Michaelshof bei Hilders veranstaltet. Mehr als 50 Familien aus dem ganzen Bistum nahmen an diesem Tag teil. Er stand diesmal unter dem Motto: „Gut, dass wir FAMILIE sind“!

Die öffentliche Wahrnehmung von Familie sei viel negativer, als die statistischen Erhebungen dies rechtfertigten, führte Warnke aus. Heiraten sei unmodern, würden viele sagen, aber immerhin seien 90 % der Paare mit gemeinsamer Haushaltsführung Paare, die miteinander verheiratet sind. Scheidung sei etwas ganz Normales, würden viele sagen, aber den 35% von Ehescheidungen ständen 65 % von stabilen Beziehungen gegenüber.

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Es gäbe kaum noch „traditionelle“ Familien mehr, würden viele sagen, aber 73 % aller jungen Menschen wüchsen in traditionellen Familien auf. Die Institution Familie sei also besser als ihr Ruf – das müsse man in der gegenwärtigen familienpolitischen Diskussion immer wieder neu betonen.

Nicht alles, was unter dem Stichwort „Familienförderung“ diskutiert werde, sei wirklich zugunsten der Familie, so Warnke weiter. Vielmehr gehe es häufig allein darum, mehr freie Kapazitäten für den Arbeitsmarkt zu erhalten. Das Familienbild der politischen Mehrheit, ganz gleich, welcher Parteizugehörigkeit, gehe davon aus, dass beide Elternteile berufstätig seien.

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Der Familienbund fordert dagegen, die Erziehungstätigkeit der Eltern der beruflichen Tätigkeit gleichzustellen, für Frauen wie für Männer. Die Entscheidung, für die Erziehung der Kinder zeitweise aus dem Berufsleben auszusteigen, dürfe für die Eltern nicht mit finanziellen Nachteilen verbunden sein.

Auch in der Art der Kinderbetreuung spricht sich der Familienbund für eine Wahlfreiheit der Eltern aus. Es könne nicht sein, dass Eltern, die ihre Kinder zuhause erziehen wollen, sich finanziell schlechter stehen als Eltern, die beide berufstätig sind. Erziehung sei schließlich eine „Profi-Facharbeit“. Der Ausbau von Kinderkrippenplätzen sei genauso wichtig wie weitere Hilfen für die häusliche Erziehung. Beides brauche die finanzielle Unterstützung des Staates wie der Gesellschaft.

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Neben dem familienpolitischen Referat mit anschließender Diskussion bot der Familientag auch eine Familienwanderung durch die nähere Umgebung an. Unter der fachkundigen Leitung von Peter Schmitt konnten Familien vieles über die Natur im Frühling und die Besonderheiten der Rhön erfahren.

Am Nachmittag feierte Weihbischof Karlheinz Diez zusammen mit dem Diözesan-familienseelsorger Pfarrer Alfons Gerhardt einen Familiengottesdienst, der von Kindern und Jugendlichen mitgestaltet wurde. Weihbischof Diez dankte für die Liebe, die Treue und das Verstehen, das sich täglich in den Familien gegenseitig geschenkt werde.

Darin werde die Nähe und der Segen Gottes deutlich. So wurden in diesem Gottesdienst auch alle Familien einzeln gesegnet, und am Ende des Tages war es, auch aufgrund der zahlreichen Gespräche und Kontakte untereinander, für viele klarer: „Gut, dass wir FAMILIE sind!“ (Pfr. Alfons Gerhardt, Diözesanfamilienseelsorger)

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