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Schaf- und Ziegenhaltung in der Hessischen Rhön – Schäfer auf Besichtigungsfahrt

Gersfeld. Bereits zum 7. Mal hatte der Verein Natur- und Lebensraum Rhön e.V., das Biosphärenreservat Rhön und die Schafhaltervereinigung Rhön e.V., zur Exkursion eingeladen. In diesem Jahr standen 5 Betriebe und das Rhönschaf-Hotel in Ehrenberg-Seiferts auf dem Besuchsprogramm. Exkursionsleiter Martin Kremer, Geschäftsführer des Vereins Natur- und Lebensraum Rhön e.V., konnte sich über die starke Nachfrage freuen, der Bus war mit knapp 60 Personen voll besetzt.

Biosphärenreservat Rhön Biosphärenreservat Rhön

Ziegen zur Landschaftspflege

Erstes Ziel war der Betrieb von Alexander Leitsch in Ehrenberg-Reulbach. Leitsch züchtet Burenziegen, die er zur Landschaftspflege einsetzt. Im malerischen Talkessel von Reulbach, unterhalb der Martinskapelle, sorgen die rd. 30 Geißen dafür, dass die Huteflächen offen gehalten werden.

Für den Naturschutz fressen auch die 40 Ziegen von Rhönschäfer Dietmar Weckbach. Dessen Herde steht derzeit auf der Sandenhofer Hute, oberhalb von Hilders. In dem stark zugewachsenen Areal sollen die Ziegen ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen: Sträucher schälen und verbeißen, damit diese eingehen und die für die Rhöner Pflanzen- und Tierwelt wichtigen extensiven Bergwiesen erhalten bleiben. Das Naturschutzprojekt auf der Sandenhofer Hute wird vom Landkreis aktiv unterstützt. Hartz IV-Leute unterstützen den Schäfer bei den täglichen Kontroll-, Wartungs- und Pflegearbeiten.

Biosphärenreservat Rhön

Eine mutige Landwirtin ist auch die Agrar-Ingenieurin Julia Djabalameli. Vor wenigen Jahren begann sie als Existenzgründerin, einen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb in Ehrenberg-Melperts aufzubauen. Ihr Steckenpferd sind Rhönschafe. Neben den etwa 25 reinrassigen Rhönschafen hält sie auch noch eine kleine Ziegenherde. Weitere Einkommen erhofft sich die Landwirtin durch die Vermarktung von Apfelprodukten und den Quittenanbau. Ein weiteres Standbein von Julia Djabalameli ist der Fremdenverkehr. Die Landwirtin führte die Besucher in die Geschichte der Rhönschafhaltung ein und erläuterte, dass sie als Biobetrieb, ähnlich wie die Schäferei Weckbach, in „Tegut“ einen sicheren und guten Abnehmer für ihre Lämmer und Ziegen habe.

Nach so viel Theorie ging es im Rhönschaf-Hotel von Familie Krenzer in Seiferts an das praktische Verkosten von Rhönschafspezialitäten.

100-Kopf starke Rhönschafherde

Erste Besuchsetappe am Nachmittag war die Rhönschafherde von Klaus Keidel in Gersfeld-Schachen. Am Ortsrand von Schachen steht seine 100-Kopf starke Rhönschafherde, welche durch eine separat gehaltene Ziegenherde verstärkt wird. Der Nebenerwerbsbetrieb kooperiert ebenfalls eng mit „Tegut“. Auch Keidel hofft auf weitere Landschaftspflegeflächen für seine Ziegenherde.

Zum Abschluss der Exkursion wurde die „Schäferei mit Herz“ von Elmar Spies in Eiterfeld-Leimbach besucht. Spies hat in den vergangenen Jahren erfolgreich den Schritt in den Haupterwerb vollzogen, einen der modernsten Schafställe der Region gebaut und die Herde auf 1.000 Mutterschafe aufgestockt. Weißköpfige Fleischschafe und Rhönschafe werden auf seinem Betrieb gehalten. Die Schäferei gilt als einer der Zukunftsbetriebe der Region.

Neben Vermarktungsfragen wurden von den Teilnehmern intensiv Fragen rund um die Tierkennzeichnung geführt und das Problem der Blauzungenkrankheit erörtert.

Positives Fazit

Die Veranstalter vom Verein Natur- und Lebensraum Rhön e.V., dem Biosphärenreservat Rhön und der Schafhaltervereinigung e.V. ziehen ein positives Fazit dieser Veranstaltung. Einmal mehr konnte mit dieser ganztägigen Exkursion eine Plattform für Informationsaustausch, Gespräche und ein gegenseitiges Lernen angeboten werden.

Helmut Kremer, 1. Vorsitzender der Schafhaltervereinigung e.V., dankte dem Landkreis Fulda, Biosphärenreservat Rhön, und dem Verein Natur- und Lebensraum Rhön e.V. für die Organisation und Durchführung.

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