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Serie „Palliativ Care“ – heute: Durchbruchschmerzen

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Serie. In der vergangenen Woche hat die Redaktion in Zusammenarbeit mit dem Palliativnetz Osthessen die Serie „Palliativ Care“ gestartet. Bis Mitte November werden Palliativmediziner Thomas Sitte und Krankenschwester Manuela Straub immer mittwochs Tipps zur Pflege schwerstkranker Patienten geben. Tipps, die nicht nur den pflegenden Angehörige helfen, sondern auch die Lebensqualität der Patienten deutlich verbessern können. Heute informiert Thomas Sitte über das Thema: „Durchbruchschmerzen“.

Durchbruchschmerzen entstehen durch Bewegungen oder Pflegemaßnahmen. Sie sind plötzlich und von kurzer Dauer und werden immer gesondert behandelt. Dazu sollte ein schnell wirksames Opioid („Morphium“) griffbereit am Bett sein.

Am einfachsten und schnellsten wirkt das „Fentanyl-Nasenspray“. Damit lassen Schmerzen schon nach ein bis zwei Minuten nach. Spritzen in die Vene bringen ebenfalls schnell Linderung. Wenn ein Infusionsschlauch liegt, darf auch ein Angehöriger das Medikament spritzen. Spritzen in den Muskel werden heute nicht mehr empfohlen.

Der „Schmerzlutscher“ wirkt nach 15 bis 30 Minuten. Bei ihm geht das Medikament durch die Mundschleimhaut ins Blut; er sollte deshalb nicht geschluckt werden. Zäpfchen wirken zwar ebenfalls schnell, werden aber oft als unangenehm und umständlich empfunden. Die Wirkung von Tropfen und Tabletten setzt in der Regel nach einer halben bis einer Stunde ein.

Unsere Empfehlung: Wenn man weiß, dass es gleich weh tun wird, sollte man die Medikamente rechtzeitig und vorbeugend einnehmen. Wenn das Medikament nicht richtig wirkt, sprechen Sie umgehend mit dem Arzt. Er kann entscheiden, ob und wie die Dosis erhöht werden soll. Bitten Sie den Arzt, die Anweisungen gut lesbar zu notieren, damit niemand unsicher wird.

Ganz wichtig: Wenn die Medikamente gegen Durchbruchschmerzen oft nötig sind, muss die Dosis meistens erhöht werden. (ts)

Wer weitere Fragen hat, kann sich an das Schmerz & PalliativZentrum Fulda unter Telefon 0661 – 9 01 50 16 wenden oder findet weitere Informationen im Internet unter www.palliativnetz-osthessen.de

Bislang veröffentlichte Themen der Serie:
1. Schmerzlinderung

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