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Musikalische Bildung ist wichtig

MagistratspressestelleFulda (cp). „Ohne musikalische Bildung wäre unsere Gesellschaft nicht nur ärmer – sie wäre in vieler Hinsicht einfach schlecht dran“, sagte Bundespräsident Horst Köhler zur Eröffnung des 20. Musikschulkongresses des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM), der im Internationalen Congress Centrum Berlin stattgefunden hat. Auch die Musikschule der Stadt Fulda ist Mitglied im VdM, dem Träger- und Fachverband der 920 öffentlichen gemeinnützigen Musikschulen in Deutschland, die an bundesweit 4.000 Standorten vertreten sind. Fuldas Musikschulleiter Stephen Berg nahm an dem Kongress teil und berichtet: „Es tut uns Musikern natürlich gut, unsere intuitiven Überzeugungen über die immense Bedeutung der Musik und des Musizierens durch die jüngste Forschung bestätigt zu sehen.“
Investition in die Zukunft

Zu dem bundesweit größten Kulturkongress kamen über 2.200 Teilnehmer, Gäste und Musiker in Berlin zusammen. Unter dem Kongressmotto „Musikalische Bildung öffnet Grenzen – Musikschulen für Vielfalt, Integration und Qualität“ wurden dabei Konzepte für musikpädagogische Angebote ab dem frühen Lebensalter, für Klassenmusizieren an den allgemeinbildenden Schulen, für Instrumental- und Vokalunterricht, Ensemblespiel und Musikunterricht für Menschen mit Migrationshintergrund bis hin zu Angeboten für den Dritten Lebensabschnitt vorgestellt. In seiner Rede betonte Köhler: „Wir brauchen musikalische Bildung und Musikschulen nicht nur für die persönliche Entwicklung der einzelnen Schüler. Wir brauchen sie auch, damit es unserer Gesellschaft und unserem Land gut geht. Deshalb sollte musikalische Bildung einen festen Platz in der Bildungspolitik haben und darum sollten wir sie uns auch etwas kosten lassen. Das ist eine notwendige Investition in die Zukunft.“

Wirkung der Musik

In Berlin waren mehrere Vorträge über die Gehirnforschung zu hören, die aufgezeigten, wie nützlich das Musizieren für die Beweglichkeit, die sogenannte Plastizität, der Gehirnzellen ist. Und wenn das Gehirn gefordert wird, kann es sich auch im Alter noch entwickeln. „Wir können tatsächlich ein Leben lang lernen, wir müssen nur die Gelegenheit dazu haben, zum Beispiel durch das Musizieren“, resümierte Stephen Berg. Das Musizieren ist wohl so komplex in der Gleichzeitigkeit des Tuns, dass das Gehirn angeregt wird, neue Wege und Verbindungen der Nervenbahnen zu legen. Und dann kommen noch die körpereigenen Hormone ins Spiel: Musizieren, vor allem mit anderen, macht einfach Spaß. Der Körper honoriert die Bemühungen mit einer Dosis des „Glückshormons“ Dopamin. Schließlich darf die sozial-integrative Wirkung der Musik und des Musizierens nicht unterschätzt werden. Bildungschancen hängen zu stark vom „social standing“, sprich von Einkommen und Ausbildung der Eltern, ab. In einem Land mit wachsenden Migrationsproblemen müssen die Weichen für die Integration gestellt werden, vor allen auch im Hinblick auf Sprache und Bildung. Die Musikpädagogen haben hier wichtigen Aufgaben nachzugehen.

Projekt „Jeki“ auch in Fulda

Mit ihrem qualifizierten und vielfältigen Angebot ist die Musikschule eine umfangreich genutzte und anerkannte Bildungseinrichtung in Fulda. Die Musikschule Fulda trägt mit ihren Angeboten zur Sicherung der kulturellen Infrastruktur bei und gestaltet das musikalische Leben in der Stadt aktiv mit. 1.247 Schülerinnen und Schüler werden dort von 43 Fachpädagogen unterrichtet. Darüber hinaus hat sie intensive Kooperationen mit Kindergärten und allgemeinbildenden Schulen. Allein im Rahmen des vom Land Hessen initiierten Projekts „Jedem Kind ein Instrument-Jeki“ arbeitet sie mit drei Grundschulen zusammen. „Jeki“ ist ein Projekt, das mittlerweile in fast allen Bundesländern gestartet ist und das Grundschulkindern das Erlernen eines Instruments ermöglichen soll. Die Idee hat etwas in Gang gesetzt, das die musikalische Bildungslandschaft in den nächsten Jahren von Grund auf beeinflussen wird. Nachdem nun „Jeki“ auch in Fulda läuft, ist Berg gespannt darauf, wie sich der Bedarf an Musikunterricht in den nächsten Jahren entwickeln wird.

Informationen zur Musikschule Fulda unter Tel. 0661/ 7 22 87 oder www.kultur-fulda.de und zum Musikschulkongress unter www.musikschulen.de.

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