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IdA – „Integration durch Austausch“

GRÜMEL

Fulda. Es muss nicht immer ein Mädchenname sein: IdA steht in dieser Schreibweise für „Integration durch Austausch“ und ist ein transnationales Programm, gefördert durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) und das Bundministerium für Arbeit und Soziales. Es eröffnet eine neue Möglichkeit für benachteiligte Jugendliche an der Schwelle von Schule in Ausbildung und für benachteiligte junge Erwachsene an der Schwelle von Ausbildung in Arbeit: Bei einem bis zu dreimonatigen, pädagogisch begleiteten Auslandsaufenthalt sollen mit den Betreffenden die Basiskompetenzen für eine nachhaltige Vermittlung in Ausbildung oder Arbeit entwickelt werden. Außerdem werden der internationale Austausch sowie die Mobilität der Teilnehmer zwischen 16 und etwa 27 Jahren gefördert.

„JobVision für Hessen – Brücken in Europa“

GRÜMEL„Von dem ESF-Programm werden bis 2012 voraussichtlich rund 400 und davon 180 junge Leute aus der Region Fulda profitieren“, erklärt Petra Meyerhenke von Grümel, die IdA für Osthessen koordiniert. Die Grundlage bildet das am 01. Mai gestartete IdA-Projekt „JobVision für Hessen – Brücken in Europa“. Hauptantragsteller ist das Hessische Kultusministerium, das Lehrerstunden für die Maßnahmen bereitstellt und Schülerinnen und Schülern die Beteiligung ermöglicht.

Partner und damit „Nebenantragsteller“ sind das Bildungsnetzwerk (BiNe) Osthessen – bestehend aus Grümel, dem EDUCATIONCENTER BBZ, Prisma und der Schule für Erwachsene – sowie der Hessencampus Rheingau-Taunus und das Netzwerk Sozialpartner Nordhessen in Kassel. Während des 1. Meilensteins dieses Projekts wurden transnationale und strategische Partner gesucht. Niederländische und polnische Projektpartner sowie Vertreter Frankreichs und anderer interessierter Organisationen wie der Internationale Bauorden sind seit Mittwoch für drei Tage zu Gast in Fulda.

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„Am Freitag wurde im Bonifatiushaus symbolisch die transnationale IdA-Partnerschaft begründet“, erläutert Meyerhenke und ergänzt, dass man auch mit der Beteiligung eines türkischen Partners rechnen könne. Zu den strategischen Partnern gehören Landkreis und Stadt Fulda, die hiesige Agentur für Arbeit sowie das Amt für Arbeit und Soziales. Am 01. August startet der 2. Meilenstein, die „Durchführungsphase“, die bis zum 31. Juli 2012 läuft. Die Förderung der Teilnehmenden liegt, je nach Gruppenzusammensetzung, in den Händen von pädagogischen Fachkräften.

384 junge Leute aus dem Gesamtbereich von „JobVision für Hessen – Brücken in Europa“ werden nach dem derzeitigen Stand in ein anderes Land gehen, im Austausch kommen laut Koordinatorin 18 Altersgenoss(inn)en nach Osthessen. Wie Meyerhenke weiter berichtet, können die vier in BiNe mitarbeitenden Träger wohl jeweils 30 junge Frauen und Männer ins Ausland schicken; hinzukommen insgesamt 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von beruflichen Schulen und Lernhilfeschulen der Region. Folgende Bildungsstätten sind dabei: Ferdinand-Braun-, Richard-Müller-, Eduard-Stieler- und Brüder-Grimm-Schule aus Fulda, die Konrad-Zuse-Schule aus Hünfeld, die Obersberg-Schule aus Bad Hersfeld sowie die Anne-Frank-Schule aus Gersfeld.

Jugendlichen im Mittelpunkt

Das Kultusministerium, vertreten durch den Referatsleiter für Berufliche Bildung Benachteiligter Klaus-Wilhelm Ring, betont, dass „Europa nicht von Wahlen sondern von den Menschen lebt. Für ein starkes Europa müssen alle Menschen, auch diejenigen, die unsere besondere Hilfe brauchen, mit einbezogen werden.“ Für den regionalen strategischen Partner der Agentur für Arbeit Fulda ergänzt Wolfgang Möller: „ Ich freue mich, dass nun ein europäisches Programm auf den Weg gebracht wurde, in dem gerade die Gruppe der benachteiligten Jugendlichen im Mittelpunkt steht und dieses Programm auch für die Schülerinnen und Schüler von Lernhilfeschulen offen ist.“

Zu den Plänen von Grümel betont Geschäftsführerin Jutta Diel: „Wir werden für junge Leute aus unseren berufsvorbereitenden Maßnahmen und für Azubis – zeitlich versetzt – zunächst ein Workcamp vorsehen“. Das biete besondere Möglichkeiten, mit den Jugendlichen intensiv zu arbeiten, um sie möglichst gut zu stabilisieren. Es geht laut Diel unter anderem um Kommunikationsfähigkeit allgemein, aber auch in einer fremden Sprache, um Zuverlässigkeit, Durchhaltevermögen, Verbesserung der Team- und Konfliktfähigkeit sowie um die Vorbereitung auf das anschließende Praktikum in einheimischen Betrieben. Wichtiger Bestandteil des Projektes sind die Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt inklusive Sprachkurs und Mobilitätstraining sowie die Nachbereitung, so Jutta Diel.

Der Vertreter für den Landkreis Fulda, Michael Friedrich, bezeichnet das IdA-Projekt als „tolle Chance für junge Leute, ihren Horizont zu erweitern und ein anderes Land kennen zu lernen“. Dadurch hätten sie auch die Gelegenheit, „über Grenzen hinweg zu erfahren, wie Gleichaltrige mit ähnlichen Problemen zurechtkommen“.

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