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Serie „Palliativ Care“ – heute: die richtige Lagerung

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Serie. Anfang Mai hat die Redaktion in Zusammenarbeit mit dem Palliativnetz Osthessen die Serie „Palliativ Care“ gestartet. Bis Mitte November geben Palliativmediziner Thomas Sitte und Krankenschwester Manuela Straub immer mittwochs Tipps zur Pflege schwerstkranker Patienten geben. Tipps, die nicht nur den pflegenden Angehörige helfen, sondern auch die Lebensqualität der Patienten deutlich verbessern können. Heute informiert Thomas Sitte über das Thema: „Lagerung“.

„Wie man sich bettet, so liegt man.“ Das gilt vor allem, wenn wir uns nicht mehr gut bewegen können, weil wir schwächer werden oder unter Schmerzen leiden. Dann müssen andere uns dabei helfen, bequem und sicher zu liegen. Was bequem ist, entscheidet vor allem der Patient.

Weiche Rollen, Schaumstoff, Gelmatten, Felle oder Kissen sind gute Hilfmittel beim Lagern. Manches bezahlen auch die Krankenkassen. Auf Gummiringe, die mit Wasser oder Luft gefüllt sind, verzichtet man heutzutage. Achtung: Oft haben die Pflegebetten ein Gitter damit man nicht herausfällt. Wenn hier der Arm, das Bein oder der Kopf stundenlang aufliegen, bildet sich ein Druckgeschwür. Diese Stellen müssen also extra gepolstert werden. Achten Sie grundsätzlich darauf, dass die Gelenke nicht zu sehr gestreckt sind und immer unterpolstert werden.
 
Wichtig zur Entlastung ist, dass die Patienten auch auf beide Seiten gedreht werden. Dann wird nicht nur die obenliegende Haut wieder gut durchblutet, auch die Lunge arbeitet so viel besser und es kommt nicht so leicht zu Schleimstau und Atemnot. In Seitenlage polstert man auch zwischen den Beinen ab. Ein Kissen im Kreuz verhindert, dass der Patient wieder auf den Rücken rollt.
 
Um wunde Stellen zu vermeiden, sollte die Position etwa alle zwei bis vier Stunden geändert werden. Wer sich selber nicht mehr bewegt, dem kann man durch eine Wechseldruckmatraze gut helfen. Sie ist bequem und schützt vor Wundliegen, ersetzt das Lagern aber nicht völlig.

Am liebsten schläft man natürlich im eigenen Bett. Bequemer kann es aber ein modernes Pflegebett machen. Sie sehen wohnlich aus, bieten viele Möglichkeiten zur Verstellung, sind hoch genung, um das Aufstehen zu erleichtern und man kommt von beiden Seiten heran. Dadurch wird auch die Pflege verbessert und der Rücken der Helfer geschont! Deshalb sollte man frühzeitig daran denken ein Pflegebett über die Krankenkasse zu bestellen. (ts)

Wer weitere Fragen hat, kann sich an das Schmerz & PalliativZentrum Fulda unter Telefon 0661 – 9 01 50 16 wenden oder findet weitere Informationen im Internet unter www.palliativnetz-osthessen.de

Bislang veröffentlichte Themen der Serie:
1. Schmerzlinderung
2. Durchbruchschmerzen

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