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Weihbischof Diez nahm Altarweihe in Dirlos vor

Schönes aus Dirlos. „Der Altar ist das Symbol für Jesus Christus. Darum begrüßt der Priester auch zu Beginn der Meßfeier als erstes den Altar, er verneigt sich vor dem Altar, er küßt den Altar und begrüßt damit Christus, den Herrn.“ Dies machte Weihbischof Dr. Karlheinz Diez am Samstag, 12. Mai, in seiner Predigt aus Anlaß der Altarweihe in St. Antonius v. Padua in Künzell-Dirlos deutlich.

Ein Pfarrer habe einmal im Religionsunterricht die Kinder danach gefragt, warum der Priester am Beginn und zum Abschluß der heiligen Messe wohl den Altar küsse. Ein kleiner Junge zeigte nach einer Weile auf und sagte: „Der Priester will den Altar loben.“ Der Junge habe damit eine sehr gute Antwort gegeben, meinte Weihbischof Diez, denn es gebe zwar viele Tische auf der Welt, aber nur einen Tisch des Herrn, den Tisch, an dem der Herr den Menschen immer wieder sein Opfermahl bereite.

Seit Jesus Christus am Kreuz für die Sünden der Menschen gestorben sei und sich als lebendiges Opfer dargebracht habe für das Heil der Weilt, seien alle, die an ihn glaubten und mit ihm lebten, „durch die Opfergabe seines Leibes ein für allemal geheiligt“ worden. Die früheren Opferkulte seien abgelöst worden, hätten ein ganz neues christliches Verständnis gefunden. „Wenn wir in unseren Kirchen Altäre aufstellen, wenn der Altar dazu in feierlicher Weise vom Bischof geweiht wird, so geschieht das in Erinnerung an das Abendmahl, bei dem Jesus mit seinen Jüngern um den Tisch zur Feier des Ostermahles versammelt war.“

Der Altar sei die Mitte der Kirche und von tiefer Symbolik. Im Weihegebet heiße es: „Dieser Altar sei uns ein Bild des Herrn Jesus Christus, aus dessen geöffneter Seite im Wasser und im Blut die Sakramente der Kirche hervorgehen“. Der Altar ist laut Weihbischof Diez nichts anderes als ein Bild Jesu Christi. Er stehe für Christus, den Gesalbten, und werde deshalb mit Chrisam gesalbt, zum Gesalbten gemacht.

„Der Altar ist die Mitte, weil Christus mitten unter uns ist, er ist unsere Mitte. Wir feiern an diesem Altar nicht uns selbst, wir feiern Christus und treten mit ihm vor das Angesicht des himmlischen Vaters. Die Gemeinschaft, die wir hier erleben, ist nicht von uns hergestellt, sie ist von Jesus Christus gewirkt.“ Jesus Christus sammle die Gläubigen so um sich, verbinde sie mit sich und untereinander, in einer Weise, „wie wir selbst uns gar nicht mit ihm und miteinander verbinden könnten.“ Der Altar stehe fest. Auch dadurch verweise er die Christen auf den Herrn.

„Denn Jesus Christus ist für uns die unverzichtbare, durch nichts und niemanden zu ersetzende Mitte“, stellte Diez heraus. Mit seiner Festigkeit sei der Altar schließlich auch ein Bild der Treue Christi zu uns: „Er ist immer da, auch wenn wir nicht da sind. Er ist bei uns alle Tage, wie er uns versprochen hat.“ Der Altar und mit ihm Christus selbst seien die Mitte der Versammlung der Gläubigen wie auch die Mitte jedes Gotteshauses.

Seit der Kirchweihe sei eine Kirche das zweite Zuhause der Gläubigen, an dem diese sich gerne versammeln sollten, am Sonntag und am Werktag, beim festlichen Gottesdienst der Gemeinde und in der stillen Andacht des einzelnen. „Nicht eine bloße äußere Pflichtübung darf dies sein, sondern Ausdruck unserer Freude, unserer Dankbarkeit“, forderte der Weihbischof.

„Die Kirche, das Haus Gottes, der Altar – sie möchten in uns auch die Sehnsucht wachhalten nach dem ewigen Zuhause, nach den himmlischen Wohnungen, dem neuen Himmel und der neuen Erde“, fuhr Diez dann fort. Um den Altar der Kirche versammelt, „erwarten wir den Erlöser, unseren Herrn Jesus Christus, bis er erscheint als unser Leben und wir mit ihm erscheinen in Herrlichkeit“, zitierte der Weihbischof die Liturgie-Konstitution. Wenn sonst Menschen sich versammelten, führe sie eine gemeinsame Idee, ein gemeinsames Anliegen oder ein Programm zusammen.

„Was uns Christen hier im Gottesdienst zusammenführt, das ist nicht bloß eine Idee oder ein Programm, es ist der lebendige Gott selbst. Es ist die Kraft in Gott, die wir den Heiligen Geist nennen.“ Dieser erst mache den Gottesdienst möglich, durch Verkündigung des Wortes Gottes, Gebet, Eucharistiefeier und Sakramente. Der Heilige Geist sei die Kraft der Liebe zwischen dem Vater und dem Sohn im Geheimnis der Heiligsten Dreifaltigkeit, erläuterte Diez. Er sei aber auch das Band, das die Menschen mit Gott und miteinander zusammenschließe.

Das ganze christliche Leben ist laut Weihbischof Diez von der Nähe und Gegenwart des Heiligen Geistes durchdrungen. Dieser sei „wie die Luft, ohne die wir nicht leben können, wie das Herzblut unseres Körpers, ohne das wir sterben müßten“. Gottes Geist lebe in den Gläubigen und erfülle sie. Ob Gottes Geist lebendig sei unter den Christen, erkennt man indes an der „Frucht des Geistes“: Liebe, Friede, Freundlichkeit, Güte, Treue, Selbstbeherrschung. „Mögen wir erkannt werden als solche, die von Gottes Geist erfüllt sind und als Zeugen und Zeuginnen des Glaubens leben“, betonte der Weihbischof. (bpf)
 

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