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Wanderung am „Juwel von Großenlüder“

Schönes aus Großenlüder. Zu einer Wanderung durch die seltene Flora und Fauna des Naturschutzgebietes Kalkberge bei Großenlüder hatte auf Grund einer Initiative des Landwirtes Norbert Gering der Naturschutzbund Großenlüder gemeinsam mit der Gemeinde eingeladen. Gut 100 Interessierte waren der Einladung unter der Schirmherrschaft von Landrat Bernd Woide und Bürgermeisterin Silvia Hillenbrand gefolgt.

Fotos (3): Peter Malolepszy

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Ziel war es, den Besuchern die Vielfalt und Schönheit der vorhandenen Flora zu zeigen und auf die besondere Schutzwürdigkeit des außergewöhnlichen Kalkmagerrasens hinzuweisen. Auch der Landrat zeigte sich beeindruckt von dieser einmaligen Kulturlandschaft in seinem Landkreis.

Bei der rund zweistündigen Wanderung, beginnend auf dem Parkplatz der Firma Meister Recycling GmbH, über den Kaiserstein, die Hasenlücke, den Weinberg bis zum Hühnerküppel gab es neben wunderschönen Ausblicken in die umliegende Landschaft bis in die Rhön umfassende Informationen zur Nutzungs- und Entstehungsgeschichte des Gebietes.

Anstelle der ursprünglich vorhandenen Laubwälder entstanden nach deren Rodung durch Beweidung mit Schafen und Ziegen ausgedehnte Halbtrockenrasen. Große Teile des Gebietes wurden allerdings auch noch ackerbaulich genutzt, wovon stellenweise noch heute die Terrassierung der Hänge zeugt. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts ging die Beweidung der Halbtrockenrasen stark zurück, was eine zunehmende Verbuschung zur Folge hatte. Mehrmalige mechanische Pflegemaßnahmen und der Einsatz eines Hüteschäfers zeigten nicht den gewünschten Erfolg zum langfristigen Erhalt der seltenen Pflanzengesellschaften.

Über einen langen Zeitraum hinweg wurden bestimmte Bereiche des Naturschutzgebietes federführend durch den ehemaligen Gebietsbetreuer und Naturfreund Helmut Gerk aus Müs durch manuelle Pflegemaßnahmen offengehalten. Später entschloss man sich, die wertvollsten Bereiche des im Jahre 1999 ausgewiesenen 45  Hektar großen Naturschutzgebietes einzuzäunen und durch Schaf- und vor allem Ziegenbeweidung zu sichern. Die Beweidung wird durch die Familie Sohmen und dem Landwirt Gering aus Müs sichergestellt.

Die Tochter Nadine Sohmen konnte während der Wanderung auf die erzielten Ergebnisse der Beweidung hinweisen. Wichtig ist, dass durch die vorhandenen Zaunöffnungen die jederzeitige Zugänglichkeit des Gebietes für Spaziergänger gesichert ist. Hierdurch konnten die anfänglichen Akzeptanzprobleme innerhalb der Gemeinde abgebaut werden.

Bei einem Stopp am Rand des imposanten Steinbruches der Firma Otterbein, erläuterte Manfred Schulz die Entstehungsgeschichte und geologisch-paläontologische Besonderheiten der Kalkberge von Großenlüder. In den Steinbrüchen zeigen sich die zu Stein gewordenen Zeugen vergangener mariner Ökosysteme und deren Lebewelten.

Die informative und für alle Besucher neue Einblicke bringende Begehung endete auf dem Hühnerküppel, wo die Natur- und Heimatfreunde Müs für die Bewirtung der hungrigen Wanderer bestens sorgten. Für die Bewirtschaftung am Standort Hühnerküppel hatte die Obere Naturschutzbehörde eine Sondergenehmigung erteilt. Vor allem die Kinder und Lanz-Fans kamen auf ihre Kosten. Denn die Lanzfreunde aus Müs sorgten für eine „nostalgische Rückfahrt“.

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