Logo

Spielerisch die Natur begreifen – Krippenkinder auf Entdeckungsreise

Schönes aus Fulda. Wie fühlen sich Kieselsteine unter den Füßen an? „Die pieksen“, sagt Jenny. Und Gras? „Das kitzelt.“ Und wie riechen Bellis? „Schön.“ Das weiß die Dreijährige so genau, weil sie die Gänseblümchen mit den roten Blüten selbst gepflanzt hat. Nicht im Garten der Eltern, sondern auf der Terrasse des Kinderhauses St. Luise in Fulda.

Fotos (83): Max Colin Heydenreich

070528_Kinder_57.jpg 070528_Kinder_11.jpg 070528_Kinder_84.jpg

070528_Kinder_59.jpg 070528_Kinder_33.jpg 070528_Kinder_12.jpg

Die Pflanzaktion war Bestandteil eines besonderen Kinderkrippen-Projektes, das von Mareike Orth und Anika Waida, Erzieherinnen im Anerkennungsjahr, umgesetzt wurde. Das Motto lautete: „Natur entdecken und be-GREIFEN lernen“. Zwei Monate lang waren die angehenden Erzieherinnen mit den Kleinsten auf Entdeckungsreise. „Es gab keinen Tag, an dem wir nicht draußen waren“, sagt Anika Waida. Ausstaffiert mit Matschhosen und Gummistiefeln ging es im Gänsemarsch in die Fuldaauen oder in den Schlossgarten.

070528_Kinder_28.jpg 070528_Kinder_29.jpg 070528_Kinder_30.jpg

070528_Kinder_01.jpg 070528_Kinder_02.jpg 070528_Kinder_03.jpg

Kaum zu glauben, was da alles auf der Wiese los war. „Da krabbelten ganz viele Käfer und Ameisen“, erinnert sich der dreijährige Justus. Und da gab es auch Gras, Erde und jede Menge Steine – Materialien, die sich bestens für ganzheitliche Sinneserfahrungen eignen.

070528_Kinder_34.jpg 070528_Kinder_35.jpg 070528_Kinder_36.jpg

070528_Kinder_04.jpg 070528_Kinder_05.jpg 070528_Kinder_06.jpg

„In den ersten Lebensjahren erobern die Kinder die Welt mit ihren Sinnen. Deshalb wollten wir mit unserem Projekt Impulse geben und die Phantasie der Kleinen anregen“, sagt Mareike Orth. Die Kreativität der Ein- bis Dreijährigen entfaltete sich vor allem beim Malen mit Sand und Erde. Da durften sie, was zu Hause meistens nicht erlaubt ist: Alles dreckig machen und nach Herzenslust mit Erde und Kleister auf und sogar neben dem Papier matschen.

070528_Kinder_49.jpg 070528_Kinder_50.jpg 070528_Kinder_51.jpg

070528_Kinder_07.jpg 070528_Kinder_08.jpg 070528_Kinder_09.jpg

„Berührungsängste“, sagen die Berufspraktikantinnen, „gab es überhaupt nicht.“ Weder bei den Kindern noch bei den Eltern. Sabine Henky, die Mutter des kleinen Justus, erinnert sich: „Mein Sohn kam immer ganz begeistert nach Hause. Er war richtig glücklich, dass er so viel selber machen und ausprobieren durfte.“

070528_Kinder_40.jpg 070528_Kinder_41.jpg 070528_Kinder_42.jpg

070528_Kinder_10.jpg 070528_Kinder_31.jpg 070528_Kinder_32.jpg

Justus, Jenny und die anderen 18 Krippenkinder durften nämlich auch Brot backen, mit selbst gesäter Kresse einen leckeren Kräuterquark anrühren und an der Taststraße mal ganz genau hinfühlen. Die Straße hatten die Kinder aus Holzkisten und den gesammelten Naturmaterialien gebaut. „Die Einjährigen, die noch nicht sicher laufen oder stehen können, haben wir einfach in die Kisten hineingesetzt. So konnten auch sie problemlos alles fühlen und riechen“, berichtet Waida.

070528_Kinder_13.jpg 070528_Kinder_14.jpg 070528_Kinder_15.jpg

070528_Kinder_43.jpg 070528_Kinder_44.jpg 070528_Kinder_45.jpg

Vom tollen Duft der schönen bunten Blumen, die im Garten der Vinzentinerinnen wachsen, waren alle Kinder begeistert. Weil das Kinderhaus St. Luise von den Vinzentinerinnen betrieben wird und in der Nachbarschaft des Mutterhauses der barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul liegt, durften die Kinder dort mit ihren kleinen gelben Gießkannen die Beete gießen und den Pflanzen beim Wachsen zuschauen.

070528_Kinder_16.jpg 070528_Kinder_17.jpg 070528_Kinder_18.jpg

070528_Kinder_73.jpg 070528_Kinder_74.jpg 070528_Kinder_75.jpg

„Unsere beiden Berufspraktikantinnen haben da etwas Tolles auf die Beine gestellt“, sagt die Leiterin des Kinderhauses Sabine Anderka. „Mit ihren guten Ideen konnten sie die Kleinen richtig begeistert.“ Und auch die Eltern haben mit diesem Projekt etwas begriffen. Sabine Henky weiß: „Wir Erwachsenen haben verlernt, plan- und ziellos durch die Natur zu laufen. Zum Glück gehen unsere Kinder mit offenen Augen durch die Welt.“ Das weiß sie, seit Justus einen ertrinkenden Käfer in einer „dramatischen Hilfsaktion“ aus einer Pfütze gerettet hat. (Dorit Heydenreich)

070528_Kinder_19.jpg 070528_Kinder_20.jpg 070528_Kinder_21.jpg

070528_Kinder_52.jpg 070528_Kinder_53.jpg 070528_Kinder_54.jpg

070528_Kinder_22.jpg 070528_Kinder_23.jpg 070528_Kinder_24.jpg

070528_Kinder_70.jpg 070528_Kinder_71.jpg 070528_Kinder_72.jpg

070528_Kinder_25.jpg 070528_Kinder_26.jpg 070528_Kinder_27.jpg

070528_Kinder_37.jpg 070528_Kinder_38.jpg 070528_Kinder_39.jpg

070528_Kinder_46.jpg 070528_Kinder_47.jpg 070528_Kinder_48.jpg

070528_Kinder_55.jpg 070528_Kinder_56.jpg 070528_Kinder_58.jpg 

070528_Kinder_61.jpg 070528_Kinder_62.jpg 070528_Kinder_63.jpg

070528_Kinder_64.jpg 070528_Kinder_65.jpg 070528_Kinder_66.jpg

070528_Kinder_67.jpg 070528_Kinder_68.jpg 070528_Kinder_69.jpg

070528_Kinder_76.jpg 070528_Kinder_77.jpg 070528_Kinder_78.jpg

070528_Kinder_80.jpg 070528_Kinder_81.jpg 070528_Kinder_82.jpg

070528_Kinder_79.jpg 070528_Kinder_83.jpg 070528_Kinder_60.jpg

Categories:

Alle Nachrichten, Bildergalerien, Bildung & Jobsuche, Umwelt & Tourismus