„Kein Pilger kommt vergeblich“ – Wallfahrt nach Lourdes
Schönes aus Fulda. Am Fuße der französischen Pyrenäen liegt der berühmteste christliche Wallfahrtsort der Welt – die Stadt Lourdes. Jahr für Jahr strömen mehrere Millionen Menschen in die Kleinstadt, um Trost zu suchen und auf das Wunder der Heilung zu hoffen. Über die Pfingstfeiertage waren 300 Pilger – Gesunde, Behinderte, Kranke und Pflegebedürftige – aus den Bistümern Limburg, Fulda und Mainz in Begleitung des Fuldaer Bischofs Heinz Josef Algermissen nach Lourdes gereist, um in Messen, Prozessionen, Gesprächskreisen oder Krankensalbungen die Geborgenheit der Gemeinschaft zu erleben, Sorgen loszulassen und Kraft zu schöpfen.
Fotos (69): Elisabeth Miller
Für Elisabeth Miller, Geschäftsfrau aus Ebersburg, war es die zweite Pilgerreise nach Lourdes. In den 60er Jahren hatte sie als junges Mädchen mit ihrem Großvater die berühmte Mariengrotte besucht. Die Rückkehr an den Wallfahrtsort ist der heute 62-Jährigen unter die Haut gegangen. „Es gab viele Erlebnisse und Eindrücke die mich sehr berührt haben“, sagt sie.
Die Aufopferungsbereitschaft der Malteser, die rund um die Uhr für die Kranken und Pflegebedürftigen da waren, habe sie besonders beeindruckt. Und das Gefühl der Zusammengehörigkeit. „Denn dort treffen Gleichgesinnte aufeinander, die ihre Herzen öffnen und ihrem Glauben freien Lauf lassen können“, sagt die 62-Jährige.
Und alle hoffen auf ein Wunder? „Natürlich fährt man voller Hoffnung dort hin, aber viel wichtiger ist doch das Empfinden nach der Reise“, sagt Miller. Bischof Algermissen formuliert es in seinem Grußwort zur Wallfahrt folgendermaßen: „Kein Pilger kommt vergeblich und niemand fährt so wieder nach Hause, wie er nach Lourdes gekommen ist. Die einen spüren die tiefe Geborgenheit in der Hand Gottes, andere können ihre Krankheiten und Leiden tiefer verstehen und ertragen.“
Elisabeth Miller verspürt nach der Wallfahrt vor allem Dankbarkeit. „Die Wallfahrt hat mich auf den Boden der Realität geholt. Ich bin ruhiger und mit viel Gottvertrauen zurückgekehrt.“
Zum Hintergrund: Mitte des 19. Jahrhunderts soll der 14-jährigen Müllerstochter Bernadette Soubirous in Lourdes in einer Grotte am Ufer der Gave mehrmals die Jungfrau Maria erschienen sein. Dem Wasser, das aus der Quelle in der Grotte entspringt, wird heilende Wirkung nachgesagt. Unter den Millionen, die jährlich den Marienwallfahrtsort besuchen, sind rund 70.000 Kranke. Manche von ihnen hoffen auf das Wunder der spontanen Heilung. Die katholische Kirche hat bis heute 70 Wunderheilungen anerkannt.