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Hochschule Fulda erhält 250.000 Euro für Forschungsprojekt

Hochschule Fulda Fulda. Die Fuldaer Forschergruppe am Fachbereich Angewandte Informatik und am Kompetenzzentrum für Mensch-Computer-Interaktion hat vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine dreijährige Förderung unter der Bezeichnung „KAvaCo – Kundenindividuelle, humanoide Avatare im E-Commerce“ erhalten.

Interaktives System

Seit mehreren Jahren arbeitet das Team unter Leitung von Prof. Dr. Karim Khakzar, Präsident der Hochschule Fulda, daran, eine virtuelle, dreidimensionale Anprobe von Bekleidung sowohl im Geschäft als auch im Internet zu ermöglichen. Individuelle, virtuelle Abbilder realer Menschen sind für dieses Konzept unerlässlich, um das Erscheinungsbild und die Passform der Bekleidung realistisch simulieren zu können. „Wir entwickeln ein interaktives System, um humanoide, anatomisch korrekte, animierbare, virtuelle Menschen, so genannte „Avatare“, zu erzeugen,“ sagte Professor Karim Khakzar.

Die Imitation bezieht sich sowohl auf geometrische Eigenschaften wie zum Beispiel Körpermaße und -formen als auch auf das optische Erscheinungsbild, wie etwa Haut- oder Haarfarbe. Alle hierzu notwendigen Angaben sollen von den Anwendern selbst eingegeben werden können. Für die Darstellung eines möglichst realistischen Kopfes ist geplant, Photos zu verarbeiten, die Kunden ohne großen Aufwand mit Hilfe einfacher Digitalkameras bereitstellen können. Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten werden direkt am Beispiel des Bekleidungshandels erprobt. Hierbei ist wichtig, dass die Avatare unmittelbar zur virtuellen Anprobe für Maßbekleidung und Konfektionsware im stationären und im Versandhandel einsetzbar sind. „Eine Verwendung für weitere Anwendungen wie Online-Kommunikation in virtuellen Welten oder im Bereich der Gesundheitsprävention, beispielsweise um Gewichtszu- und abnahmen zu visualisieren, ist geplant,“ sagt Khakzar.

Viele Interessenten

Das neue Projekt führt die Hochschule Fulda in Kooperation mit der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, der Technische Universität Darmstadt, Lehrstuhl Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS) sowie dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD), Darmstadt durch. Als gewerbliche Partner und Anwender der Technologie beteiligen sich die Maßschneiderei Campe & Ohff GmbH aus Lauterbach, die Lauterbacher Hemdmanufaktur GmbH & Co. KG, Dietrich-Maßhemden aus Aachen-Laurensberg sowie die assyst GmbH aus Aschheim-Dornach an den Forschungsarbeiten. Die Gesamtleitung des Projekts liegt bei der Hochschule Fulda.

Die bisherigen Arbeiten wurden bereits in erheblichem Umfang durch die Europäische Union sowie das BMBF gefördert. Umso erfreulicher ist es, dass die Forscher nun die Fortsetzung ihrer Arbeit über einen Zeitraum von drei Jahren finanziert bekommen. Neben den zwei festangestellten Mitarbeitern, die auf diesem Forschungsgebiet ihre Doktorarbeit erstellen, erhalten auch Studierende die Möglichkeit, über Praktika und Abschlussarbeiten Erfahrungen im Bereich Forschung zu sammeln.

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