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Dem Teufel auf der Spur – Entwicklungskonzept Vulkan Vogelsberg schlägt auch eine Brücke zur Mythologie der Region

090919_teufelaufderspurAlsfeld. „Im Vogelsberg haben wir ständig mit dem Teufel zu tun!“ Projektleiter Prof. Dr. Harald Kunze von der auftragnehmenden ARGE ABRAXAS & e.t.a. lächelt verschmitzt: Nein, leibhaftig sei dieser ihm noch nicht begegnet. Doch fast mit jedem zweiten markanten Felsen sei eine Teufelssage verbunden, insbesondere im Oberwald. „Das beginnt ja schon damit, dass der Teufel angeblich über dem Vogelsberg aus dem Himmel geworfen wurde,“ so Kunze. „Ich bin schon viel herum gekommen, habe aber nirgendwo so viele Sagen gefunden, in denen der Teufel eine Rolle spielt.“

Warum beschäftigt sich das Projektteam nicht nur mit Geotopen und Museen, sondern auch mit der Mythologie des Vogelsberges? Kunze ist überzeugt: „Sagen und Märchen erwecken die Historie einer Region zum Leben. Mit diesen Geschichten werden Felsen und Steinbrüche für jeden Besucher interessant, nicht nur für geologisch Interessierte.“ Wenn im Vogelsberg Umsätze und Einkommen aus dem Tourismus gesteigert werden sollen – dies ist das erklärte Ziel des Entwicklungskonzeptes – sei unter anderem eine noch breitere Zielgruppenansprache erforderlich. Sagen und Märchen könnten dabei eine nicht unbedeutende Rolle spielen.

Auch über strukturelle Anbindungen wurde bereits nachgedacht: Wenn schon die Deutsche Märchenstraße zwischen Freiensteinau und Alsfeld durch den Vogelsberg verlaufe, sollte diese noch weit aus stärker zur Vermarktung entsprechender touristischen Produkte genutzt werden. Vorgeschlagen wird von der ARGE ABRAXAS & e.t.a. z. B. ein Seitenzweig der Deutschen Märchenstraße, der z. B. von Gedern über Laubach nach Herbstein verlaufen könnte. Hierzu müssen jedoch die betroffenen Kommunen aktiv werden.
Der Lenkungsausschuss unter Leitung der Schottener Bürgermeisterin Susanne Schaab-Madeisky beriet auf seiner jüngsten Beratung am Montag unter anderem über die Entwicklung eines Geoparkes über den Gesamtraum des Vulkans Vogelsberg, der bis weit hinein in die Wetterau und den Landkreis Gießen reicht. Zu den Teilnehmern der Beratung gehörte auch der Wetterauer Landrat Joachim Arnold.

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