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2010 wird Zuse-Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen

Hünfeld. Das Jahr 2010 soll ein „Konrad-Zuse-Jahr“ werden. Die Hünfelder Konrad-Zuse-Gesellschaft plant mit vielen Partnern im kommenden Jahr zahlreiche Veranstaltungen, mit denen der 100. Geburtstag des Computerpioniers begangen werden sollen.

Im Frühjahr 2010 wird es eine Auftaktveranstaltung im Deutschen Technik-Museum in Berlin geben, wo ein Nachbau des Z 1 steht. Dieser noch auf mechanischer Basis arbeitende Rechner war durch den Computerpionier 1936 in der elterlichen Wohnung in Berlin-Charlottenburg fertig gestellt worden. Da das Gerät während der Bombardements im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört wurde, rekonstruierte Zuse diesen frühen Rechner allein aus der Erinnerung Ende der 80er Jahre mit Unterstützung der Firma Siemens. Auch in München sind im Juni 2010 eine Reihe von Veranstaltungen zum 100. Geburtstag Zuses geplant, unter anderem wird am 16. Juni 2010 eine wissenschaftliche Tagung stattfinden. Im Deutschen Museum in München steht ein noch von Zuse 1961 selbst hergestellter, allerdings vereinfachter Nachbau des ersten Computers der Welt, der Z 3. Im Gegensatz zum Original, den Zuse 1941 in Berlin vorgestellt hatte, verfügt dieser Nachbau nur über zwei statt drei Speicherschränke.

Für den 19. Juni ist das fünfte Zuseaner-Treffen in Haunetal geplant. Dort treffen sich ehemalige Beschäftigte und Mitarbeiter der Zuse KG, die 1949 die erste kommerzielle Fertigung von Computern weltweit aufgenommen hatte. Das Unternehmen wechselte in den 50er Jahren seinen Standort dann nach Bad Hersfeld. Für den eigentlichen Geburtstag am 22. Juni 2010 ist in der Stadthalle Kolpinghaus in Hünfeld eine große Festveranstaltung geplant, am 24. Juni findet in Hoyerswerda, wo Zuse einen Teil seiner Schulzeit verbrachte, im Beruflichen Schulzentrum Konrad Zuse eine weitere Festveranstaltung statt.

Ein Höhepunkt des Konrad-Zuse-Jahres 2010 wird die Vorstellung des originalgetreuen Nachbaus des ersten Computers der Welt, der Z 3, im Konrad-Zuse-Museum in Hünfeld, die für den 26. und 27. Juni in Hünfeld geplant ist. Dieser Nachbau verfügt wie das Original, das in den Wirren des Zweiten Weltkriegs in Berlin durch Bombenangriffe zerstört worden war, über drei Speicherschränke, einen Eingabepult, ein Rechenwerk sowie einen Lochstreifenleser, mit dem das Programm „eingelesen“ werden kann. Dieser Nachbau soll dann Mitte September in der Hessischen Landesvertretung in Berlin gezeigt und von dort aus bei weiteren Messen, Ausstellungen und Veranstaltungen weltweit präsentiert werden, bevor er dann seinen endgültigen Standort im Hünfelder Konrad-Zuse-Museum finden wird.

Konrad Zuse wird im Mittelpunkt der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Informatik, am Tag der Informatik vom 28. September bis 2. Oktober, stehen. Auch die Universität Stettin, wo Konrad Zuse als Honorarprofessor tätig war, wird Konrad Zuse vom 15. bis 17. Oktober in besonderer Weise ehren. Er ist bis heute Namensgeber des deutschsprachigen Studiengangs Wirtschaftsinformatik an dieser Universität. Für den 21. und 22. Oktober ist im Rahmen des Heinz-Nixdorf-Forums ein Zuse-Nixdorf Symposium in Paderborn geplant. Für den 8. bis 10. November ist im Rahmen ist im Rahmen der ITG-Fachtagung des VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik e. V.) eine weitere Konrad-Zuse-Veranstaltung im Rahmen der Jahrestagung des Verbandes geplant.

Der Computerpionier und Hünfelder Ehrenbürger war nicht nur der Erbauer der ersten programmgesteuerten, nach binärer Gleitkommarechnung arbeitenden und frei programmierbaren Rechenmaschine der Welt, die er unter dem Namen Z 3 1941 in Berlin vorstellte, er entwickelte auch die erste universelle Programmiersprache, das „Plankalkül“ in den 40er Jahren in Hopferau im Allgäu. Seine Geräte revolutionierten in den 50er und Anfang der 60er Jahre auch die Linsenberechnung der optischen Industrie, das Vermessungswesen und die Textilindustrie.

Zuse verbrachte den größten Teil seines Lebens von Weihnachten 1956 bis zu seinem Tod 1995 in seiner Wahlheimatstadt Hünfeld, die ihn unter anderem mit der Ehrenbürgerwürde und der Verleihung des Namenszusatzes „Konrad-Zuse-Stadt Hünfeld“ seit 2006 würdigte. Daneben war Zuse wissenschaftlich tätig, seine Theorien „zum rechnenden Raum“ beschäftigen bis heute Physiker und Astronomen. Daneben erwarb er sich auch einen Namen als Kunstmaler.

Das Konrad-Zuse-Museum mit Stadt- und Kreisgeschichte in Hünfeld verfügt nicht nur über eine der größten Sammlungen historischer Zusegeräte, sondern stellt auch die facettenreiche Persönlichkeit des „Vater des Computers“ vor.

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