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Stadtverordnetenversammlung in Büdingen beschließt Kasernengelände als Standort für Feuerwehrstützpunkt

Büdingen. Mit deutlicher Mehrheit wurde nun der Bau des Feuerwehrstützpunktes auf dem ehemaligen Kasernengelände beschlossen. Ein Fachgutachten des Regierungspräsidiums Darmstadt zur Standortwahl hatte den schon beschlossenen Altstandort in der Hannerstraße gekippt. Damit ist für Büdingen eine in vielerlei Hinsicht zukunftsweisende Entscheidung getroffen worden.

Für den Umbau des Stützpunktes in der Hannerstraße hatten sich CDU und SPD monatelang vehement eingesetzt, obwohl diese Wahl von vornherein die falsche war. Das Argument der kurzen Einsatzzeit war dafür vor allem angeführt worden, dabei wurden die Nachteile des Altstandortes permanent unter den Teppich gekehrt bzw. ignoriert. Man war sich dieser Entscheidung so sicher, dass die parlamentarische Mehrheit sogar schon ein Grundstück für die geplante Erweiterung gekauft hatte – für eine sechsstellige Summe.

Für das Kasernengelände als besseren Standort spricht:

Die Geländegröße erlaubt eine auf die Bedürfnisse der Feuerwehr zugeschnittene Planung. Beim alten Standort hätte die vorhandene Fläche von vornherein die Planung dominiert. Der neue Standort lässt modulartige Erweiterung zu.

An dem neuen Standort können Bauhof, Rotes Kreuz, eventuell THW problemlos angeschlossen werden. Gerade der Bauhof vegetiert momentan in Gemäuer mit desolatem Zustand.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist vor allem, dass mit der Platzierung des Stützpunktes im Kasernengelände die Stadt Büdingen den ersten Teil der Planungen und des Umbaus dieses Geländes angehen kann. Und zwar nach eigenen Vorstellungen und zielgenau auf die städtebaulichen Interessen Büdingens ausgerichtet.

Soweit so schön. Wie soll das Ganze bezahlt werden? Die momentane Kostenschätzung für den Feuerwehrbau liegt bei knappen 5 Millionen. Jedem ist klar, dass am Schluss die Bausumme höher liegen wird. Aus dem Konjunkturpaket fließen 1,5 Millionen an die Stadt. Damit bleiben mindestens 3,5 Mio, die noch aufzubringen sind.

Ein Finanzierungsbaustein soll über den Verkauf von Immobilien gefunden werden. Von der herrschenden Wirtschaftslage gesehen ist das ein sehr frommer Wunsch. Handelt es sich doch um Objekte, die man liebend gerne schon vor Jahren verkauft hätte. Nur wollt sie keiner haben. Zum zweiten gibt es einen Beschluss des Eigenbetriebs Gebäude, dem die betreffenden Objekte gehören, dass der Erlös aus Gebäudeverkäufen prinzipiell zum Schuldenabbau genutzt werden soll.

Letztendlich wird der Bau über vermehrte Schuldenaufnahme bezahlt werden müssen. Alles andere geht an der Realität vorbei. Jedem politischen Mandatsträger in Büdingen ist klar, was dabei in den nächsten drei bis vier Jahren auf der Strecke bleiben wird. Es werden schlichtweg keine weiteren Investitionen gemacht werden können. Die Finanzierung des Feuerwehrstützpunktes lässt keinen Millimeter Spielraum. Das sollte man den Bürgern in aller Deutlichkeit klarmachen. Doch Wahlzeiten sind schlechte Zeiten für unangenehme Tatsachen.

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