Logo

Gutes Ergebnis der ÜWAG im Geschäftsjahr 2006

070629_uewag.jpgSchönes aus Fulda. Die ÜWAG hat ihren Stromabsatz im Jahr 2006 erneut steigern können: Über 2,5 Milliarden Kilowattstunden hat das Energieversorgungs-unternehmen an seine Kunden in der Region und im ganzen Bundesgebiet verkauft. Durch die Übertragung von Geschäften an die Tochtergesellschaften blieb der Umsatz der ÜWAG mit 198 Millionen Euro (ohne Stromsteuer) nahezu auf Vorjahreshöhe; die ÜWAG-Gruppe konnte ihren Umsatz um 16,6 Prozent auf gut 227 Millionen Euro steigern.

Diese und viele weitere Zahlen aus dem Geschäftsbericht für das Jahr 2006 präsentierte ÜWAG-Vorstand Dipl.-Ing. Günter Bury heute in Fulda den Mitgliedern der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Überlandwerk Fulda-Hünfeld-Schlüchtern, dem Alleinaktionär der ÜWAG.

583 Vollzeit-Arbeitsplätze – inklusive Auszubildende – stellte die ÜWAG-Gruppe zum Stichtag 31. Dezember 2006 in der Region zur Verfügung. Damit wuchs die Belegschaft im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um 19,2 Prozent. Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung war die Übernahme des Nahverkehrs im Raum Hünfeld und der Stadt Bad Hersfeld durch die ÜWAG Bus GmbH sowie die Aufnahme des Buslinienbetriebs in der Region Bergwinkel – Schlüchtern durch die VGF Verkehrsgesellschaft Region Fulda mbH.

Alle Tochterunternehmen haben ihr Ergebnis verbessern können und bewiesen so, dass sie erfolgreich in den Bereichen Energie, Mobilität und Dienstleistungen tätig sind. Der Jahresüberschuss der ÜWAG selbst sank um 34,6 Prozent auf 10,8 Millionen Euro.

Das hat verschiedene Gründe: Während die Strompreise über zwei Jahre hinweg nahezu stabil geblieben sind, sind die Energiebeschaffungskosten erheblich gestiegen. So erhöhte sich der durchschnittliche Beschaffungspreis für die Lieferung im Jahr 2005 um über 35 Prozent für die Belieferung im Jahr 2007. Auch wurden Rückstellungen in Erwartung der Entscheidung der Bundesnetzagentur über die Netznutzungsentgelte der ÜWAG Netz GmbH (rund 4,5 Millionen Euro) nötig. Darüber hinaus war das Ergebnis des Geschäftsjahres 2005 durch einmalige Sondereffekte geprägt; im Jahr 2006 liegt das Ergebnis der ÜWAG auf vergleichbarem Stand mit dem Abschluss des Geschäftsjahres 2004.

Ausschüttung für Anteilseigner

Die Dividende aus dem Geschäftsjahr 2006 für die Anteilseigner liegt mit 9,72 Millionen Euro ebenfalls in Höhe der Ausschüttungen der Jahre 2003 und 2004. Aus der Ausschüttung gehen an den Landkreis Fulda 5,3 Millionen Euro, die Stadt Fulda 3,7 Millionen Euro, den Main-Kinzig-Kreis 642.000 Euro und den Landkreis Hersfeld-Rotenburg 140.000 Euro (alle Angaben gerundet und brutto).

„Damit war 2006 ein gutes Geschäftsjahr für die ÜWAG-Gruppe mit entsprechenden Ergebnissen“, erläuterte ÜWAG-Vorstand Günter Bury den Mitgliedern der Zweckverbandsversammlung die aktuellen Zahlen. Daher könnten sich die Unternehmen der ÜWAG-Gruppe auch verstärkt der gesellschaftlichen Verpflichtung stellen, Ausbildungsplätze für junge Leute bereitzustellen. Mit einer Ausbildungsoffensive im Jahr 2007 wird die Zahl der Auszubildenden unternehmensweit von 32 auf 40 erhöht. Insgesamt neun Ausbildungsberufe sind ab August 2007 in der ÜWAG-Gruppe zu erlernen.

Auswirkungen der Anreizregulierung

Der Ausblick des ÜWAG-Vorstands verdeutlichte den Mitgliedern der Verbandsversammlung die Herausforderungen, vor denen das Unternehmen nun steht: Ab 2007 muss die ÜWAG zusätzlich zu den Verlusten aus ihrem Verkehrsbereich auch Verluste aus dem Betrieb des Stadtbades Esperanto tragen. Gravierende Auswirkungen wird die Regulierung der Netznutzungsentgelte auf die künftigen Ergebnisse haben.

„Die Vorgaben der vom Bundeskabinett beschlossenen Anreizregulierungsverordnung, die ab 2009 greifen soll, sind nicht erreichbar. Sie gefährden Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft nicht nur von Stadtwerken und Regionalversorgern, sondern ganzen Regionen“, erneuerte der ÜWAG-Vorstand seine Kritik an den politischen Beschlüssen. „Wenn Netzbetreiber diesen unrealistischen Anforderungen nicht gewachsen sind, spielt das den großen Konzernen in die Hände. Das ist das Gegenteil von Wettbewerb und ganz sicher nicht im Sinne der Verbraucher!“

Innerhalb von nur zehn Jahren sollen alle Netzbetreiber das Kostenniveau des „Klassenbesten“ nicht nur erreichen, sondern auch dessen verordnete Absenkungen aufholen. Allerdings entfallen etwa die Hälfte der Kosten beim Netzbetrieb auf Leitungen und technische Anlagen mit einer Lebensdauer von 40 und mehr Jahren. Damit zwingt die Anreizregulierung die Unternehmen zur kurzfristigen Senkung von Investitionen sowie den Kosten für Instandhaltung und Personal.

Neue Gehaltsstrukturen

„Wir müssen uns heute schon umfassend vorbereiten, um unter einer solchen Anreizregulierungsverordnung auch in Zukunft wirtschaftlich arbeiten zu können. Dies ist für mich eine Verpflichtung des Unternehmens gegenüber seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie seinen Anteilseignern“, sagte ÜWAG-Vorstand Günter Bury vor der Verbandsversammlung.

Rückwirkend zum 1. Januar 2007 ist die ÜWAG daher dem kommunalen Arbeitgeberverband Hessen (KAV) beigetreten. Nun wird für die Beschäftigten ein Überleitungstarifvertrag vom bisher gültigen Tarif der Arbeitgebervereinigung energiewirtschaftlicher Unternehmen (AVE) auf den Versorger-Spartentarifvertrag des Öffentlichen Dienstes angestrebt. „Dies ist ein einschneidender, aber notwendiger Weg, um die ÜWAG auch in der Anreizregulierung wettbewerbsfähig zu halten und unsere Arbeitsplätze zu sichern“, begründete Günter Bury diesen Schritt.

Kundenbindung verstärken

Im Wettbewerb positioniert sich die ÜWAG durch konkurrenzfähige Preise und eine Auswahl individuell zugeschnittener Tarife für ihre Kunden sowie umfassenden Service und kompetente Beratung zum effizienten Energieeinsatz. Und: Die ÜWAG ist vor Ort. Für die Zukunft setzt die ÜWAG auch weiter stark auf persönliche Kundenbetreuung – das können Mitbewerber nicht bieten. Marktstudien zeigen jedoch, dass kompetente und ausführliche Beratung rund um den effizienten Energieeinsatz immer mehr zum Wettbewerbs- und Entscheidungskriterium für die umworbenen Stromkunden wird. Um diesem gesteigerten Beratungsbedarf der Kunden der Region Rechnung zu tragen, wird das Kundenzentrum der ÜWAG in der Fuldaer Bahnhofstraße derzeit umgestaltet und erweitert.

Mit dem Umbau nutzt die ÜWAG die Chance, das Kundenzentrum in ihrer Hauptverwaltung zu einem attraktiven Anziehungspunkt in der Fuldaer Innenstadt auszubauen. Zwei Aktionsflächen bieten Raum für Informations- und Kulturveranstaltungen: Wechselnde Ausstellungen zu Tätigkeitsfeldern der ÜWAG-Gruppe und Präsentationen von Partnern aus der Region werden das Beratungsangebot ebenso ergänzen wie ein Shop mit regionalen Produkten und Energie-Aktionsartikeln. Die Neueröffnung des ÜWAG-Kundenzentrums ist für Dezember 2007 vorgesehen.

Investition in eigene Erzeugungsanlagen

Um unabhängiger beim Strombezug zu werden, setzt die ÜWAG auf die Beteiligung an Energieerzeugungsanlagen. Am Bau des ersten kommunalen Gas- und Dampfturbinenkraftwerks in Hamm-Uentrop ist die ÜWAG als fünftgrößter Gesellschafter beteiligt. Die Kraftwerksscheibe der ÜWAG hat eine Leistung von 38,2 Megawatt und einen Wert von ca. 20 Millionen Euro. Sie sichert der ÜWAG das Strombezugsrecht für rund 200 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr. Der Ausbau kam im Jahr 2006 planmäßig voran. Im Herbst 2007 soll das Kraftwerk seinen Betrieb aufnehmen.

Im Geschäftsjahr 2006 ist die ÜWAG darüber hinaus viertgrößter Gesellschafter der Trianel Power – Projektgesellschaft Kohlekraftwerk mbH & Co. KG (TPK) geworden. Sie hat das Ziel, die Planung für ein Steinkohlekraftwerk bis zum Baubeschluss voranzutreiben. Mit ihrer Beteiligung an der Projektgesellschaft hat die ÜWAG eine Option auf eine Kraftwerksscheibe mit 80 Megawatt Leistung erworben. Das geplante Steinkohlekraftwerk mit einer Gesamtleistung von 750 Megawatt wird voraussichtlich in Lünen entstehen; mögliche weitere Standorte werden untersucht.

„Beide Kraftwerke, an denen die ÜWAG beteiligt ist, werden mit modernster Technik arbeiten. Das bedeutet, dass ihre CO2-Emissionen rund 20 Prozent unter denen der Kraftwerke liegen, die heute einen Großteil des Stroms erzeugen“, nahm der ÜWAG-Vorstand auch zum aktuellen Thema Klimaschutz Stellung.

Aktiv für den Klimaschutz

Nicht nur bei ihrem Engagement in Planung und Bau neuer Großkraftwerke spielen die Belange des Umwelt-, Klima- und Naturschutzes für die ÜWAG-Gruppe eine wichtige Rolle. Rund 5,5 Millionen Euro hat die ÜWAG-Gruppe im Geschäftsjahr 2006 in Fotovoltaikanlagen investiert. Für 4,4 Millionen Euro ließ die ÜWAG Dächer unternehmenseigener Gebäude mit Solarmodulen ausstatten. Die SynEnergie GmbH hat für 1,1 Millionen Euro auf den Dächern der Wernher-von-Braun-Schule in Neuhof und der Lüdertalschule in Großenlüder Solarmodule installiert. Insgesamt erzeugen die Anlagen jährlich rund 960.000 Kilowattstunden Strom aus Sonnenlicht und entlasten die Atmosphäre damit um über 490 Tonnen CO2.

Modernste Anlagentechnik zur Bereitstellung von Strom, Wärme, Kälte und Licht nutzt die SynEnergie GmbH für ihre Kunden und setzt dabei auf Kraft-Wärme-Kopplung. Besonders klimaschonend ist diese Technik, wenn – wie beim Rapsölblockheizkraftwerk auf der Wasserkuppe oder bei der Deponiegasanlage in Kalbach – Biomasse aus der Region bzw. das anfallende Treibhausgas Methan verbrannt und zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt wird. Für das laufende Jahr planen SynEnergie und ihre Schwestergesellschaft GKU Gesellschaft für kommunale Umwelttechnik mbH außerdem den Einstieg in die Biogastechnologie; verschiedene Anlagen befinden sich derzeit in Planung.

Categories:

Alle Nachrichten